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Blutkult (German Edition)

Blutkult (German Edition)

Titel: Blutkult (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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war.
    „ Ich bin Larkyen.“
    Nachdenklich strich sich der Schwertträger den Bart, dann wandte er sich an den Wachposten. „Etain erzählte von einem Mann, der ihren Verus aus dem brennenden Haus befreite.“
    „ Das war wirres Geschwätz“, zischte der Wächter. „Das Weib wusste nicht, was es redete. Niemand hätte das überlebt.“
    „ Ja“, flüsterte der Schwertträger. „… kein Mensch.“
    Der Sprecher nahm seinem Gefährten die Laterne aus der Hand und strahlte Larkyen damit an. Er musterte den Umhang und die vom Feuer verursachten Brandlöcher. Zuletzt fiel der schwache Schein der Laterne auch in Larkyens Gesicht.
    Der Mann verbeugte sich.
    „ Ich hörte von deinen Taten im Osten. Verzeih, wenn wir dich nicht gleich erkannten. Du bist uns in Wehrheim willkommen.“
    Der Schwertträger winkte der Gestalt auf dem Aussichtsturm zu, und der Schütze legte die Armbrust ab.
    „ Man nennt mich Regar“, stellte er sich vor, während er mit Larkyen durch das Tor trat.
    Regar rief einen weiteren Wachposten herbei, der anbot, Larkyens Pferd zu versorgen. Beeindruckt musterte der Mann das kedanische Reittier und führte es auf Geheiß des Schwertträgers zu einer der nahegelegenen Scheunen in die Obhut des Stallburschen.
    Wehrheim war eine große Siedlung. Die aus Holzlatten gezimmerten Häuser mit ihren spitzen Strohdächern standen eng beieinander.
    In der dunklen Gasse, durch die Regar ihn führte, warf die Laterne nur einen schwachen Lichtkegel.
    „ Du kommst also wegen Etain?“ fragte Regar. „Eine schlimme Sache, was da draußen passiert ist. Es kommt nur selten vor, dass die Räuber ihre Berge verlassen und wenn, dann fließt irgendwo Blut. Du musst wissen, unser Land hat weder König noch Herrscher. Ebensowenig verfügt Laskun über eine eigene Armee. Daher wird jede größere Siedlung durch ihren Ältestenrat verwaltet und muss sich selbst um ihre Verteidigung kümmern. Das funktioniert meist recht gut. Seit der Auflösung der fünf Fürstentümer vor zehn Jahren und der Abdankung ihrer Herren konnten wir Laskuner eine stabile und friedfertige Gesellschaft aufbauen. Doch unsere Gesellschaft hat auch eine große Schwäche, denn wer ein Leben in der Gemeinschaft verweigert und außerhalb der Siedlungen ansässig wird, ist den Gefahren der Wildnis schutzlos ausgeliefert.“
    Er seufzte. „ Zu spät bemerkten wir den aufsteigenden Rauch des Feuers. Und zu spät kamen wir, um ihnen zu helfen. Sie hatten Etains Mann Tograr bereits ermordet. Er war ein Freund, ich kannte ihn seit Kindheitstagen.“
    „ Sei versichert, dass den Mördern deines Freundes Gerechtigkeit widerfahren ist!“
    „ Es ist gut, das zu wissen.“ Er nickte. „Etain und ihr Sohn sind mittellos. Sie haben alles verloren. Für diese Nacht haben wir sie bei dem alten Tilurian und seiner Familie einquartiert, doch für immer wird sie dort nicht wohnen können. Was morgen wird, werden wir sehen.“
    „ Der morgige Tag wird ihnen zumindest Wohlstand bringen“, erklärte Larkyen.
    Diesmal nahm Regar die Äußerung des Unsterblichen schweigend zur Kenntnis. Möglicherweise wagte der Schwertträger nicht, allzu viele Fragen zu stellen. Larkyen war nicht entgangen, wie Regars und sein Blick sich auffallend oft trafen.
    Als sie am Wirtshaus vorübergingen, drangen gedämpftes Gelächter und viele Stimmen an Larkyens Ohren. Die Tür ging auf, und mit einem Duftschwall aus Pfeifentabak und gebratenem Fleisch torkelte ein Betrunkener hinaus in die Gasse.
    „ Wie sieht es aus, Larkyen?“, fragte Regar. „Bist du hungrig, hast du Durst? Oder brauchst du ein Quartier für die Nacht?“
    „ Ich werde später darauf zurückkommen. Bring mich bitte erst zu Etain.“
    „ Sie und ihr Sohn werden schlafen.“
    „ Ich habe nicht vor, sie zu wecken. Sie werden meine Anwesenheit in dieser Nacht gar nicht bemerken.“
    „ Nun gut“, sagte Regar zaghaft. „Dann bringe ich dich zu ihnen.“
     
    Tilurians Haus gehörte zu den größten Gebäuden in der Stadt. Die Fenster in dem zweistöckigen Haus waren längst verrammelt, und nur durch einige winzige Ritzen in den hölzernen Läden drang noch Licht.
    Zur Tür hinauf führten mehrere Treppenstufen, die bei jedem ihrer Schritte knarrten.
    Leise klopfte Regar an.
    Drinnen erklangen Schritte, dann fragte eine mürrische Stimme: „Wer tritt um diese Zeit an mein Haus? Antwortet!“
    „ Hier ist Regar. Ich bringe einen Gast, er kommt von weit her und möchte Etain und ihren Jungen sehen.“
    Nur

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