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Blutland - Von der Leidenschaft gerufen

Blutland - Von der Leidenschaft gerufen

Titel: Blutland - Von der Leidenschaft gerufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah S. Dawson
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Land, umgeben von Feinden, zurückließ.
    Nur eine Sekunde lang wünschte ich, ich hätte den Zaubertrank der Hexe bei mir. In meiner Welt könnte ich ihn retten. Aber die kleine Flasche war weit weg, auf dem Nachttisch in meinem Wohnwagen. Und er hätte ohnehin lieber unter dem schweren Himmel in Sang sterben wollen, nicht gefangen in einem Krankenhaus in meiner Welt, weit entfernt von jedem Hauch Magie.
    Er hustete und verkrampfte sich, und Blut lief aus seinem Mund.
    Es war das Ende.
    Schluchzend senkte ich den Kopf; ich dachte an alles, von dem ich wünschte, ich hätte es ihm noch gesagt. Ich konnte die Worte nicht finden, ich konnte nicht ausdrücken, was er mir bedeutete, was er mich in so kurzer Zeit über mich selbst gelehrt hatte. Ich hatte nicht verstanden, nicht bis zu diesem Augenblick, wie man ein wildes Geschöpf und zugleich gezähmt sein konnte. Ich weinte um all die Abenteuer mit ihm, die ich nun nie erleben würde, und dass es nun nichts mehr für mich in Sang gab. Ich weinte darum, wie farblos und fade meine eigene Welt nun für mich aussehen würde, mit endlosen Tagen, an denen ich Leuten das Sterben erleichtern, Tomatensuppe mit meinem Kater essen und dabei immer wissen würde, dass ich etwas Schönes in Händen gehalten und seinen Wert nicht begriffen hatte, bis es verloren war.
    Er hörte auf zu atmen, und seine Augen starrten in den Himmel.
    Er war tot.

41.
    U nd dann setzte er sich plötzlich auf – und lachte.
    »Na, das war doch ein Spaß, eh?«, meinte er.
    Ich verschluckte mich, und er klopfte mir auf den Rücken.
    »Was zur Hölle?«, kreischte ich los. »Ich sehe dir beim Sterben zu. Du stirbst!«
    »Nicht mehr als sonst«, meinte er und zuckte grinsend mit den Schultern.
    Ich hickste. Ich schniefte. Und dann fing ich wieder an, mir die Augen auszuweinen, aber diesmal vor Erleichterung. Er zog das restliche Stück Bolzen heraus, das noch immer in seinem Bein steckte, und rieb das Blut von seinem Stiefel. Dann warf er den Bolzen weg, zog mich an seine Brust und tätschelte mich beruhigend. Ich fühlte mich sehr wie ein verirrtes Kätzchen.
    »Du bist beinahe gestorben.« Ich schnupfte. »Sollte nicht ich dich trösten?«
    »Quatsch«, meinte er. »Ich bin zäher als so was. Ich habe dir doch gesagt, dass Bludmänner schwer zu töten sind. Aber du, Mädchen! Oh, du warst einfach großartig. Hast diesen alten Bastard direkt in sein Grab gelockt. Damit hast du tausende Leben gerettet. Und dieses Hemd ist wahrhaft scheußlich. Ich verlange, dass du es bei allernächster Gelegenheit ablegst.«
    Ich kicherte etwas und entzog mich ihm. Er lächelte mich an, und ich befühlte das gezackte Loch in seinem Hals mit dem Finger.
    »Nur eine Fleischwunde«, meinte er. Die Wunde begann bereits, sich zu schließen. Er blies die Backen auf, und ein Luftzug entwich pfeifend unter meinem Finger und brachte mich zum Lachen.
    »Bitte probier diesen Trick nicht im Zirkus aus«, schniefte ich. »Er gefällt mir kein bisschen.«
    »Das gilt auch für dich«, antwortete er, stand auf und zog mich mit hoch. »Abgesehen von dem Teil mit dem Zungenkuss und dem Mundvoll Blut. Das hat mir ziemlich gut gefallen.«
    Wir humpelten auf den Baum zu, doch er zog meine Hand zurück und küsste meine aufgerissene Handfläche.
    »Ich muss dich um einen Gefallen bitten, Liebes«, sagte er.
    »Sag an«, forderte ich ihn auf. Aber ich wusste schon, worum er mich bitten würde.
    »Ich brauche etwas Blut«, sagte er. »Damit ich besser heilen und dich über diese Mauer und in Sicherheit bringen kann, bevor die Copper merken, was passiert ist. Ich bin halb ausgeblutet. Aber jetzt weiß ich, wo sein geheimer Keller ist, also war diese ganze Foltergeschichte nicht völlig umsonst.«
    Ich ließ meine Hände zu dem hohen Ausschnitt meines Hemdes gleiten und zog so verführerisch wie möglich an den Schnüren, aber die verdammten Dinger verhedderten sich, und ich fühlte mich wie ein Idiot. Er lachte leise und beugte sich über mich, und ich fühlte mich ein wenig wie Rotkäppchen vom Wolf gefangen.
    Er schnürte mir sanft das Hemd auf und ließ seine Lippen über meinen Mund streichen, bevor er an meinem Hals knabberte.
    »Ich liebe dich, weißt du«, flüsterte er mir ins Ohr, und dann fühlte ich den kleinen Schnitt seiner scharfen Zähne in meine Haut. Keine Stichwunden – eher wie ein kleiner Riss, wie wenn man über einen Nagel reibt. Ich wimmerte und konnte mich nicht entscheiden, ob es nun wehtat oder nicht. Er drückte sich

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