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Blutlinie

Blutlinie

Titel: Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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die Torte serviert. Die Party ist schon in vollem Gange.“
    Sie nahm mich bei der Hand und wir fuhren gemeinsam in den 17. Stock. Im Fahrstuhl zupfte Maggie mein Kleid zurecht und schien äußerst zufrieden.
    „Dann stürzen wir uns in das Partygetümmel!“
    Ich konnte schon die Musik und Stimmengewirr hören, als wir kurz darauf auf der Etage ankamen. Die Tür glitt langsam auf. Ich hatte das Gefühl, in die Untiefen einer Gruft eingefahren zu sein, so echt sah hier alles aus. Die Wände waren mit dunklem Stoff zu gehangen, schwarze Kronleuchter tauchten die Räume in ein faszinierendes Dämmerlicht. Die Kommoden im Flur schmückten geschnitzte Kürbisse, unechte Spinnen und Unmengen von Teelichtern in braunen bauchigen Gefäßen.
    Auf der linken Seite befand sich ein genauso großer Saal wie das Speisezimmer einen Stockwerk höher, aus dem Discoklänge schallten, gegenüber drangen Oldies aus dem Raum heraus. Für jedes Alter der richtige Sound, auch für Vampire. Ich kicherte.
    Moment man, warum kicherte ich? Es gab gar keinen Grund, nicht den Geringsten!
    Aber ich konnte nichts dagegen tun. Irgendwie fühlte ich mich befreit und glücklich.
    Die Vampirkrieger waren zu meiner Verblüffung nicht kostümiert. Sie trugen ihre Alltagskleidung, die ich schon kannte. Sicher dachten sie sich, dass es sowieso nicht auffiel. Wenn die nur nicht so gut aussehen würden…Virginia, Ruhe! Du brauchst anscheinend wirklich mal Abwechslung. Huch, woher kam das denn plötzlich?
    Die Vampire starrten uns an und ich kam mir so was von overdressed vor, dass ich am liebsten nach oben gefahren und meine Jeans aus dem Schrank geholt hätte. Als ob die mich beim Essen nicht schon genug anglotzten!
    Maggie schenkte den bewundernden Blicken keine Beachtung, sondern blickte sich suchend um. Zu meiner Überraschung begegneten uns andere Frauen, die auch wie die reinsten Kurtisanen aussahen. Eine sah aus wie Scheherezade , nur glaubte ich, dass Miniröcke im Orient verboten waren. Eine andere ging als Domina, mit einer siebenschwänzigen Peitsche in der Hand und Lederklamotten, die jeden Biker neidisch gemacht hätten. Zwei andere Vampirinnen waren auch wie Hexen verkleidet, kamen jedoch überhaupt nicht an Maggies Aufmachung heran.
    Was würde Rafael denken, wenn er mich so sah? Ich konnte es selbst nicht fassen, aber mir war es schlichtweg egal. Was hatte mir Maggie eingeflösst? Eine LMAA-Pille ? Ich musste sie fragen, wie sie hieß, um Nachschub bestellen zu können. Die Dinger waren gut!
    „Da ist er!“, zwitscherte Maggie und zog mich in den Raum, aus dem die Discoklänge dröhnten.
    Auf der Tanzfläche tummelten sich bereits viele Vampire, die sich anmutig zu der Musik bewegten. Egal, ob Männer oder Frauen, sie schienen den Rhythmus – Achtung, Wortwitz:   im Blut zu haben.
    Der Raum war hier auch mit dem gleichen Stoff geschmückt, die Fenster abgedunkelt. Kerzen und Teelichter in Keramikkürbissen verliehen dem Ganzen das richtige Feeling. Die Songs kamen aus einer Stereoanlage mit riesigen Boxen, die sicher eine Unsumme gekostet haben musste. Ich fragte mich unwillkürlich, womit der Vampirorden Geld verdiente. Eine Discokugel tauchte den Saal in bunt flackerndes Licht. Der Diener, den ich bei meinem ersten Besuch kennengelernt hatte, goss Gläser mit Champagner, wie ich vermutete, auf.
    Wir blieben vor einem stattlichen Mann stehen, der mich mit seinen warmen braunen Augen neugierig musterte. Seine dunklen Haare hatte er zu einem Zopf gebunden, ein kleines Bärtchen unter der Nase gab dem ansehnlichen Gesicht den letzten Pfiff. „Das ist sie also? Virginia, sehr erfreut. Ich bin Alexio“, sagte er freundlich und lächelte mich an.
    Er nahm meine Hand, die ich ihm hinhielt und zog sie an seine Lippen.
    Ob er in der gleichen Epoche wie Pierre verwandelt wurde? Die beiden kannten noch Handküsse, also könnte etwas dran sein…
    „Ganz meinerseits“, sagte ich verlegen.
    „Sie sehen bezaubernd aus.“
    Alexio sah mich von oben bis unten an.
    „Das ist das Werk von Maggie“, sagte ich mit einem Seitenblick auf die schöne Hexe neben mir.
    „Oh ja, Maggie ist eine wahre Meisterin“, lachte er.
    „Jeder kann eben etwas anderes gut“, sagte sie mit einem Flunsch.
    „Das war doch aber nicht böse gemeint, mein Liebling“, schnurrte Alexio und küsste sie auf die Schläfe. „So wie man hört, ist bald die Zeit des Umbruchs da.“
    Alexio sah mich unverwandt an.
    „Das wird sich zeigen“, sagte ich. „Heute Abend

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