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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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seiner Tasche. Am besten rief er Mark an und schilderte ihm Roses verrücktes Gerede … Seine Hand schwebte über dem Gerät.
    Ich hab sie ja gewarnt, dass sie Ärger kriegen wird. Anscheinend hat sie ihn jetzt da gefunden, wo sie am wenigsten damit gerechnet hat.
    Langsam ließ er das Telefon wieder in die Tasche sinken.
    Da sah er die Lichter.
    Strahlende, tanzende Leuchtkugeln, auf halbem Weg zwischen ihm und dem Waldrand. Dev trat einen Schritt näher, ohne den Blick abzuwenden.
    Geisterlichter. Er hatte nicht widerlegt, dass sie etwas anderes waren. Zwar hatte er auch nicht bewiesen, dass es sich um paranormale Erscheinungen handelte, doch nun gaben sie ihm eindeutig Zeichen. Flackernd kamen sie ein paar Meter näher, ehe sie wieder davontanzten.
    Als wollten sie ihn irgendwohin führen.
    Ohne die Lichter aus den Augen zu lassen, tastete er nach dem Knopf auf dem Autoschlüssel, mit dem sich der Kofferraum öffnete, und kramte dann einhändig nach der Taschenlampe, ehe er den Deckel wieder zuschlug.
    Ohne weiter nachzudenken, stapfte er über die Lichtung und folgte den Lichtern, die ihm den Weg zum Waldrand wiesen.

24. Kapitel
    Ramsey hielt erneut ganz still und strengte ihr Gehör an. In der Dunkelheit wirkte jedes Geräusch wie verstärkt. Albträume aus Vergangenheit und Gegenwart prallten in ihren Gedanken aufeinander. Bei jedem Geräusch war sie überzeugt, es sei Rollins, der zurückgekommen war, um ihr den Rest zu geben. Wie lang war er schon weg? Zwanzig Minuten? Dreißig?
    Sie verdoppelte ihre Anstrengungen. Seit sie wieder bei Bewusstsein war, arbeitete sie an ihren Fesseln. Ihre Stellung machte es ihr unmöglich, den Kabelbinder gegen die Baumrinde zu reiben, um ihn so zu zerstören. Die einzige Chance bestand darin, ihre Handgelenke aus den Fesseln herauszuwinden.
    Als ein Zweig knackte, entfuhr ihr ein zorniges Schluchzen. Auf keinen Fall würde sie es Rollins leicht machen. Er musste ihr die Fesseln abnehmen, ehe er seine kleine Meth-Bombe explodieren ließ, da er nicht riskieren konnte, dass an irgendeinem Fetzen von ihr noch ein Stück Kabelbinder hing.
    Sowie er sie losband, wäre sie bereit. Falls sie schon heute Nacht in diesem Wald sterben musste, so würde sie ihr Äußerstes geben, um ihn mitzunehmen.
    »Ramsey! Liebes, wo bist du?«
    Sie hielt inne. Was war das denn für ein Trick? Hatte Rollins jetzt auch Dev in seiner Gewalt? Wollte er sie beide umbringen?
    Und dann war auf einmal jemand hinter ihr und riss ihr das Isolierband vom Mund. Machte sich an den Fesseln an ihren Handgelenken zu schaffen. »Wer hat das getan? Rose hat gesagt, du seist mit Mark in den Wald gegangen, aber das klingt ja völlig absurd. Halt still, Schätzchen. Halt still und lass mich rauskriegen, wie die Dinger hier abgehen.«
    Ramsey lehnte den Kopf gegen den Baum, während ihre Knie nachgaben. »Dev?« Stockend sprach sie seinen Namen aus. »Was machst du denn hier? Hast du Rollins gesehen? Er ist es. Er ist Ashtons Jünger.« Zu spät fiel ihr wieder ein, dass die beiden Männer Cousins waren. Was, wenn er ihr nicht glaubte?
    Als die Fesseln von ihr abfielen, wandte sie sich um und lag sofort in seinen Armen.
    »Oh, Liebes, dein armes Gesicht.«
    Der Versuch zu lächeln schmerzte zu sehr. »Deins sieht aber auch nicht viel besser aus.« Er hatte eine Platzwunde über dem einen Auge, die sogar noch ein bisschen blutete. Seine Unterlippe war geschwollen und aufgeplatzt.
    »Ja, erzähl ich dir später. Kannst du gehen?« Er strich mit den Händen über ihren Körper, als suchte er nach Knochenbrüchen. Seine Berührung fühlte sich real an. Zum ersten Mal konnte sie wieder daran glauben, dass sie es lebend aus diesem Wald heraus schaffen würde.
    »Mir geht’s gut.« Ihre Handgelenke waren taub, doch sie konnte sich bewegen. Und sie wollte so schnell wie möglich hier weg. »Ich kapier’s nicht. Wie hast du überhaupt erfahren …«
    »Ist ’ne lange Geschichte und noch dazu eine, die du wahrscheinlich erst mal nicht glauben wirst«, knurrte er. Dann bückte er sich und machte sich an der Fessel um ihre Füße zu schaffen, bis sie frei war. »Jetzt lass uns erst mal zusehen, dass du hier wegkommst.«
    »Warte.« Ramsey versuchte ihn am Hemd zu packen, musste jedoch feststellen, dass ihr ihre Arme nicht gehorchten. Sie brannten wie Feuer, als der Blutkreislauf allmählich wieder in Gang kam. Schwer waren sie. Und nicht zu gebrauchen. »Wo steht dein Auto?«
    »Vor Roses Haus.«
    Sie nickte und trottete

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