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Blutnebel

Blutnebel

Titel: Blutnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
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gemeinsam mit ihm los. »Das ist gut. Rollins wird jede Minute wieder da sein, aber wir sind von der anderen Seite gekommen. Hoffen wir, dass er noch mal denselben Weg benutzt.«
    Dev blieb stehen und sah sie an. »Ihr seid aus der Richtung gekommen?«
    Sie stupste ihn mit der Schulter an, um ihn zum Weitergehen zu bewegen. Auf keinen Fall wollte sie noch hier sein, wenn Rollins wieder auftauchte. Nicht, bevor sie wieder besser in Form war, um sich zu verteidigen. »Ja.«
    Er packte sie am Arm und nötigte sie zum Laufen. »Also, das passt ja alles überhaupt nicht zusammen«, brummte er grimmig. »Das mit Mark erst recht nicht. Aber was mich wirklich verblüfft, ist, wie Rose Thornton euch beide in den Wald gehen sehen konnte, wenn ihr gar nicht an ihrem Haus vorbeigegangen seid.«
    »Kommt nicht infrage.« Ramsey schob Patronen in die alte Schrotflinte, die Dev aus dem Gewehrschrank seines Großvaters genommen hatte. »Du bist nur meinetwegen in Gefahr. Glaubst du, das weiß ich nicht? Du musst dir einen Ort suchen, an den du dich zurückziehen kannst, bis das alles vorbei ist. Irgendwo, wo du in Sicherheit bist.«
    »Ramsey.« Seine Stimme hatte einen Unterton, den sie noch nicht kannte. Als sie aufblickte, sah sie ihn in seiner Miene widergespiegelt. Entschlossenheit. »Glaubst du wirklich, ich lasse dich losziehen wie die einsame Rächerin, während ich mich solange unter dem Bett verstecke?«
    Sie verkniff es sich, ihm zu sagen, dass sie genau darauf gehofft hatte. »Er hat gesagt, es sind noch andere beteiligt«, wiederholte sie in der Hoffnung, dass er ihren Einwand diesmal überzeugender fände. »Man kann nicht wissen, wer sie sind. Und wo sie sind. Ich weiß, dass mindestens einer seiner Deputys mit ihm unter einer Decke steckt. Und solange ich nicht weiß, ob ich seinen Mitarbeitern oder auch nur der lokalen Polizei vertrauen kann, sitzen wir böse in der Klemme, bis Powell Verstärkung vom TBI hierherholen kann.«
    Er musterte sie ruhig. »Und jetzt komm mal zu dem Teil, der mich davon überzeugt, dass ich dich hier rausspazieren und allein auf die Jagd nach Mark gehen lasse.«
    »Du bist nicht bewaffnet. Du bist nicht ausgebildet.« Sie senkte den Blick, da es leichter war, sich ganz auf ihre Profi-Ebene zurückzuziehen, wenn sie ihn nicht ansah. »Er kann dich gegen mich verwenden, Dev.« Es brauchte mehr Mut, als wünschenswert war, das zuzugeben. »Er weiß bestimmt, dass wir uns nähergekommen sind. Wenn er an dich rankommt, kommt er auch an mich ran. Das Risiko kann ich nicht eingehen.«
    Da sie ihn nicht ansah, erschrak sie, als er mit seinen geschwollenen Lippen ihre Stirn streifte. »Ich weiß, was dich das gekostet hat. Aber du hast keine Ahnung, was es mich kosten würde, dich allein zu dieser Tür rausmarschieren zu sehen. Deshalb bleibt die Antwort Nein.«
    Wütend funkelte sie ihn an. Doch als sie das stählerne Leuchten in seinen Augen bemerkte, wusste sie, dass weitere Einwände sinnlos waren.
    »Mark liebt mich wie einen Bruder.« Seine Stimme klang belegt, doch seine Miene war entschlossen. »Er wird zögern, ehe er auf mich losgeht. Wenn es hart auf hart kommt, könnte dir dieses Zögern genau die Sekunde verschaffen, die wir brauchen.«
    Seine Argumentation war windig. Aber wenn sie ihn nicht fesselte und knebelte und ihn in den Keller verfrachtete – eine durchaus reizvolle Vorstellung –, dann wusste sie nicht, wie sie ohne ihn hier herauskommen sollte.
    »Du verlässt das Haus nicht ohne mich.« Seine Worte spiegelten ihre Gedanken. »Ich würde dir sowieso folgen. Außerdem …« Er grinste schief. »Zu zweit haben wir doch bessere Chancen als einer allein, oder?«
    Sie atmete heftig aus und fügte sich ins Unvermeidliche. Hoffte inständig, dass sie keinen Fehler machte, den sie bis ans Ende ihrer Tage bereuen würde. Sie steckte sich zusätzliche Gewehrpatronen in die Jackentasche und ging zur Tür.
    »Dann in Gottes Namen«, warf sie ihm grimmig zu. »Aber halt deinen Kopf aus der Schusslinie.«
    »Erklär mir noch mal, was wir hier machen.«
    Locker sprang Ramsey von dem Tor am Friedhof von Buffalo Springs, das sie zuvor erklommen hatte, auf den Boden. Sie nahm die Schrotflinte entgegen, die ihr Dev durch die Gitterstäbe reichte, und wartete, dass er es ihr nachtat.
    Sie horchte auf, als sie den Schmerzenslaut vernahm, der ihm beim Aufkommen entfuhr. »Bist du sicher, dass dir nichts fehlt?« Sie hatte sein Gesicht, so gut es ging, gereinigt und erleichtert festgestellt,

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