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Blutorangen

Blutorangen

Titel: Blutorangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Ayres
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Verdächtigen anschaut oder sich noch eine Autonummer im VINSLEUTH SYSTEM ansieht, während der FBI- Typ gähnt und sich die Augen reibt, und das um drei Uhr morgens, wenn deine Schicht schon seit zwölf Stunden vorbei ist, dann kann man das große Los ziehen.
    Dieses Gefühl ließ mich noch einmal durch die Stadt fahren, wo ich ein Auto mit Gitterfenstern sah, daß weit hinter einer Bar geparkt war und dessen dunkle Fenster von dem roten Neonlicht beleuchtet wurden. Ein großer Lastwagen mit Ladefläche stand in dem engen Weg heraus, deshalb fuhr ich langsam über den Bürgersteig und auf den Parkplatz, bis meine Lichter das Nummernschild des Wagens beleuchteten. Er war aus Victorville.
     
    Im »Eagles’s Nest« waren ungefähr 15 Leute, meist ältere. Ich suchte nach jemandem, der groß war, blond und Ronnie Deutsch oder Roland Dugdale hieß.
    An einem Tisch sprach eine junge Frau mit einem schwarzen, locker gestrickten Pullover und einer schwarzen Blume hinter dem Ohr in den weißblonden Haaren mit einem Typ, dessen Haar so kurz war, daß es hinten fast kahl aussah.
    Die Bedienung, die nicht alt genug aussah, um dort zu arbeiten, sagte: »Diätcola?« und stellte vor die Frau ein Glas und vor den Mann ein Bier. Die Frau in dem Strickpulli lachte und sagte, während sie die Drinks austauschte: »Warum denken die Leute immer, daß die Frauen auf Diät seien?« So als ob die Bedienung nicht mehr dort stünde. Als der Mann zahlen wollte, dachte ich, einen gelben Armreif zu sehen, der sich bis zu seinem Ellenbogen hinzog. Sein Profil gab eine etwas vekrümmte Nase wieder und einen Schnurrbart. Mein Magen krampfte sich zusammen.
    Ich ging zu ihrem Tisch und als ich näher kam, sah ich, daß der Armreif in Wirklichkeit eine tätowierte Schlange war und auf dem anderen Arm sah man einen grünen Pfau.
    »Entschuldigung, Sie sind nicht etwa aus Kalifornien?«
    Phillips Gesicht fiel zusammen und glättete sich dann wieder. Er zog einen Stuhl hinzu und sagte: »Setzen Sie sich.«
    »Danke, ich brauche vielleicht jemanden, der mich nach Kalifornien mitnimmt. Mein Auto macht mir Probleme. Ich bezahle es auch.«
    »Ich würde Ihnen gerne helfen, aber ich bleibe noch eine Zeitlang hier«, sagte Phillip. »Ich bin aber neugierig.« Er lächelte. »Woher wußten Sie, daß ich aus Kalifornien bin?«
    »Sie sehen anders aus, als die hier«, sagte ich und zeigte mit dem Kopf auf die anderen Männer.
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte die Frau mit intelligentem Gesichtsausdruck. »Ich bin aus Phoenix«, womit sie andeuten wollte, daß Phoenix auf jeden Fall kosmopolitischer sei, als dieses Kaff hier.
    »Wissen Sie, wo man hier übernachten kann?«
    »Am Ende der Straße gibt es ein Motel, zwei eigentlich.« Seine Augen starrten mich an, ohne zu blinzeln.
    »Woher aus Kalifornien kommen Sie?« fragte ich.
    »Beverly Hills.«
    Wir lachten alle. Spiel mit, Smokey. Ich sagte: »Ich auch.«
    Er sagte: »Die Welt ist klein, nicht wahr?«
    Die Frau aus Phoenix sagte: »Sie können sicher bei meiner Tante und meinem Onkel übernachten. Sie haben ein Motel in Overton Beach. Ich bleibe die Woche über da. Sie passen auf meinen kleinen Sohn auf.«
    »Danke sehr.«
    »Wir sollten Ihnen etwas zu trinken besorgen. Ich nehme nicht mehr Alkohol zu mir als das.« Er trank an seiner Diätcola. »Wenn du mich jetzt nicht liebst, dann verpaßt du was.«
    Jetzt schaute er die Blondine an und sie lächelte zurück und bewegte ihre Zunge lasziv um ihre Lippen. Ihr Oberkörper ging nach vorne, und ich stellte mir vor, wie ihr Fuß an Phillips Schienbein in Richtung Leistengegend hochwanderte.
    Phillip zwinkerte ihr zu, daß ich es auch sah und dann, als ein Rapsong zu hören war und jemand hinter der Bar sagte: »Stell die Scheiße ab«, und jemand anderes sagte: »Genau, leg’ was anderes auf«, legte Phillip einen Finger unter mein Kinn und sagte: »Wie geht es unserer kleinen Polizistin aus L.A. denn heute, Miss Brandon?«
    Die Frau aus Phoenix sagte: »Oh, wow.«
    Phillip ließ seine Hand fallen, drehte den Kopf zu mir und sagte: «Was machst du als nächstes, Suzy?«
     

»Wo ist Patricia Harris?« fragte ich.
    »Sie denken, wir hätten Ihrer Freundin etwas getan, nicht wahr?«
    »Genau das. Ich möchte wissen, wie Ihr Bruder ausgerechnet in ihren Appartementkomplex einziehen konnte.«
    »Die Welt ist klein.«
    »Hör’ auf mit dem Quatsch, Phillip.«
    »Ich habe bemerkt, daß Ihre Freundin einen eigenen Kopf hat.«
    »Wo ist sie?«
    »Sie und

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