Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1
Sieges würde er Vandalls und Hogibos Unterstützung brauchen. Falls er denn siegte. Bava war ein starker und erfahrener Gegner, von dem er keine Schonung zu erwarten hatte.
Plötzlich wurde Urok von Zweifeln geplagt, aber für einen Rückzieher war es zu spät, denn Ulke verkündet laut: »Hier stehen sich zwei Herausforderer unversöhnlich gegenüber. Möge Vuran entscheiden, welcher ihrer Taktiken er den Vorzug gibt.«
Die linke Hand in großer Geste weit über den Kopf gestreckt, drehte er sich zum Glutsee um und zwang der Säule, die vom Deckengewölbe herabfloss, seinen Willen auf. Gut auf der Hälfte der Höhe spaltete sich der Glutstrom auf und strömte plötzlich bogenförmig zu beiden Seiten.
Die versammelten Scharen wussten, was das zu bedeuten hatte.
»Blutgrube!«, schrien alle außer Urok und Bava. »Ein Kampf in der Blutgrube!«
Urok spürte, wie ihm die Knie weich wurden. Das letzte Gottesurteil dieser Art lag Generationen zurück. Und es war tödlich für den unterlegenen Bewerber verlaufen, so berichteten die Legenden, genauso wie all die Male zuvor.
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B lutgrube!«, schallte es immer wieder schaurig zwischen den mächtigen Steinsäulen hervor. »Ein Kampf in der Blutgrube!«
Mochten die fünf Winde wissen, was für abartige Rituale die Orks während ihres Kriegsrats abhielten, Feene kam das Gebrüll jedenfalls entgegen. Denn die beiden Posten, die am Portal Wache standen, machten daraufhin gemeinsam kehrt, um neugierig über die Stufen der breiten Treppe in die Tiefe zu spähen.
Geschickt weiterhin jeden Schatten nutzend, stahl sich Feene die Rampe hinab und suchte hinter einem Brunnen Deckung, der inmitten eines Gewirrs sich kreuzender Treppen und Absätze stand. Sie schwitzte, obwohl sie nicht einen Faden Stoff am pechschwarzen Leib trug. Kein Wunder, denn der rot glühende Sturzbach, der nur wenige Armlängen von ihr entfernt in das wabenförmige Becken stürzte, bestand aus flüssigem Magma, dem eine ungeheure Hitze entströmte.
Von den rundum aufsteigenden Felsen gedeckt, weitete sie ihre Sinne, um nach dem richtigen Weg zu suchen, und auf den Luftströmen gleitend, die stetig durch das Labyrinth zirkulierten, tastete sich Feene geistig in die umliegenden Stollen vor. Das war ein sensibler Moment, in dem sie sich vollkommen öffnete. Genau der Moment, in dem sie unversehens der Gedanke plagte, dass es womöglich Urok sein könnte, der in der Blutkammer zum Kampf antreten musste. Vielleicht sogar, um sie vor den anderen zu verteidigen?
Und wenn schon! , übte sie sich in Selbstüberzeugung. Der grobe Klotz ist stark genug, um allein mit allen Widrigkeiten fertigzuwerden .
Als ihre Sorge trotzdem nicht weichen wollte, schüttelte sie ärgerlich den Kopf, um den ungewohnten Anflug von Gefühlsduselei zu vertreiben. Erst nachdem sie ihren Geist von allen störenden Einflüssen befreit hatte, konnte sie geistig tiefer in den Berg vordringen, bis die Luft in ihren Lungen unversehens so prickelnd heiß wurde, dass es sich anfühlte, als würde sie heiße Asche atmen. Doch statt den Kontakt sofort abzubrechen, hielt sie noch einen Moment aus, denn sie spürte noch mehr. Eine Anwesenheit, die eine vertraute Saite in ihr zum Schwingen brachte.
Erfreut spürte sie den Stollen auf, aus dem ihr dieses seltsame Gefühl entgegenströmte, das sie dermaßen aufwühlte. Dann machte sie sich bereit, dem Weg zu folgen, den ihr der Atem des Himmels wies.
Das Geschrei aus der Blutkammer war längst verebbt, trotzdem schnellte die Elfin hinter dem Lavabrunnen blitzschnell hervor und überwand die vor ihr liegenden Rampen und Absätze mit wenigen Sprüngen.
Wieder auf der obersten Ebene angelangt, federte sie in einen tiefen Schlagschatten, der von einem vorstehenden Felsgrat geworfen wurde. Sie krallte sich gerade in dem rauen Untergrund fest, als sie ein kurzes Schaben von Leder über Stein davor warnte, dass sich eine der Orkwachen wieder umdrehte.
Werde eins mit dem Fels , hämmerte sie sich ein. Sei der tiefste Punkt der Dunkelheit .
Nur aus dem Augenwinkel heraus beobachtete sie, wie der Posten gelangweilt den Blick durch das vor ihm liegende Gewölbe schweifen ließ und sich dann wieder den Vorgängen jenseits des Portals widmete. So nachlässig, wie er seinen Dienst verrichtete, konnte er Feene gar nicht entdecken, aber es wäre ihm sicher auch nicht geglückt, hätte er ihr Versteck auf den Punkt genau fixiert. Denn sie war nur noch ein regloser Schatten in der Finsternis, der mit seiner
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