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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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bewies, dass er in das Komplott eingeweiht war. »Du bist bloß ein Erster Streiter von eigenen Gnaden, der keine Stimme in dieser Versammlung hat.«
    Die Ranar an seiner Seite grunzten beifällig, nur die Gesichtszüge des Elfenfressers entglitten, als ihm nach einem kurzen Seitenblick klarwurde, dass Tabor mit Bavas Billigung handelte. Für den alten Recken war es natürlich ein schwerer Affront, dass er in seiner Stellung als Rechter Arm übergangen wurde, doch er schwieg verbissen.
    Aus den übrigen Reihen gab es dagegen missfällige Töne. Viele Krieger begriffen sehr wohl, dass Urok nur aus einem einzigen Grund vor den Kriegsrat geladen worden war, nämlich um ihn anzuklagen.
Dass Ulke im Vorfeld verkündet hatte, Urok dürfe sich für die Elfin verwenden, um ihn in Sicherheit zu wiegen, mochten einige für eine geniale Kriegslist halten, andere empfanden es dagegen als feige und hinterhältig.
    »Mit welchem Recht meldest du dich zu Wort?«, fuhr Vandall Eishaar Tabor an. »Willst du etwa selbst die Streitkrone tragen? Dann verkünde das laut und deutlich.«
    Lautes Stampfen aus mehreren Reihen unterstützte die Forderung. Bava, der eben noch triumphierend zugesehen hatte, wie andere für ihn stritten, presste die Lippen zusammen, als hätte er einen Schlag in die Nieren erhalten.
    »Ruhe!«, verlangte Ulke mit hoch erhobenen Armen. »Missachtet nicht den Willen des Blutes. Ab jetzt sprechen nur noch jene, die die Streitkrone tragen wollen. Wer bewirbt sich noch außer Bava Feuerhand? Der mag nun vortreten und dem Kriegsrat erklären, warum er würdiger ist und wie er die vereinten Stämme zum Sieg führen will.«
    Stille senkte sich über die Felszunge. Außer Bava wollte niemand die Hand nach der Krone ausstrecken, das war deutlich zu spüren.
    Urok ballte die Hände, um den in ihm aufsteigenden Groll zu bezähmen. Hilflos musste er mit ansehen, wie das Schicksal einer Doppelherzigen besiegelt wurde, doch sein Respekt vor den Gesetzen des Blutes war zu groß, um mit alldem herauszuplatzen, was ihm auf den Lippen lag.
    Ulke hob erneut die Hände, um Bava zum neuen Streitfürsten zu erklären, als Vandall Eishaar einen Schritt nach vorn machte.
    Unter den Kriegern wurde es daraufhin so still, dass das Rauschen der ringsum strömenden Glut unnatürlich laut erschien.
    »Ich schlage Urok vor!«, erklärte Vandall zur allgemeinen Verblüffung. »Ich habe gehört, er soll ebenfalls eine Feuerhand sein. Das macht ihn Bava ebenbürtig.«
    Selbst das ständige Raunen des Blutes verstummte nach diesen Worten. Ulkes Antwort auf diese unvorhergesehene Wendung ließ so lange auf sich warten, dass sich die Stille beinahe schmerzhaft auf die Trommelfelle legte.

    Zufrieden mit sich selbst, lachte Vandall so sehr in sich hinein, dass das schlohweiße Haar auf seinem Haupt zu zittern begann. Bava, den er dabei die ganze Zeit provozierend ansah, ignorierte ihn grimmig, Tabor konnte dagegen nicht mehr an sich halten.
    »Dieses Gerede von der Feuerhand ist doch eine Lüge!«, keifte er voller Bitterkeit. Bava warf ihm einen warnenden Blick zu, doch es war zu spät.
    »Ach, tatsächlich?«, fragte Vandall voller Häme. »Ich selbst habe gesehen, dass er nicht nur seine Hand entflammen kann, sondern auch seinen Oberkörper! Wenn ich es mir recht überlege, macht ihn das noch viel würdiger als Bava! Und ein Blutrausch auf Heiligem Grund kann es ja nicht gewesen sein, denn das hätte nicht nur dich und deine ganze Schar entehrt, sondern auch euren Streitfürsten, der unser aller Erzstreiter werden will!«
    »Das ist alles einerlei«, griff Ulke endlich wieder in das Geschehen ein. »Nur Erste Streiter dürfen die Hand nach der Streitkrone ausstrecken, so ist es Brauch. Selbst wenn Urok ebenfalls eine Feuerhand wäre, so ist es doch Vurans Wille …«
    »Ich bin meine eigene Schar«, begehrte Urok auf.
    »Still!«, herrschte ihn Ulke ungehalten an.
    »Du hast ja nicht mal jemanden, den du führst!«, stichelte Tabor erneut, obwohl ihn Bava warnend anfunkelte. Elfenfresser, der eigentlich für die Disziplinierung der Ersten Streiter zuständig war, übte sich jedoch weiter in stillem Groll. »Nicht mal einen Rechten Arm!«, fügte Tabor deshalb ungehindert an.
    »Doch, das hat er!« Alle Köpfe fuhren zur Schar der Vendur herum, aus der Torg Moorauge hervorgetreten war. Der gehörnte Schulterpanzer, der ihn noch kurz zuvor als Ersten Streiter ausgewiesen hatte, hing plötzlich abgeschnallt in seiner Hand. » Ich will mich Uroks

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