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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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lang glaubte Feene tatsächlich, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Haltlos stolperte sie gegen die nächste Wand und verbrannte sich beinahe an der dort vorbeifließenden Glutrinne. Steinbrocken flogen durch die Luft. Einer traf sie an der Schulter, andere hämmerten gegen den Fels und rollten anschließend den Gang hinab.
    Keiner von ihnen schrie vor Schreck oder Schmerz auf, das
hatte man ihnen in der Legion ausgetrieben. Doch Feenes Magen schrumpfte schmerzhaft zusammen, als sie herumwirbelte und sah, dass zwei der Glutrinnenzuflüsse auseinandergeplatzt waren und plötzlich dicke Lavaströme zu ihnen in den Stollen pumpten. Sie hatte sich noch nicht einmal wieder richtig aufgerappelt, als der hinter ihnen liegende Tunnel schon unpassierbar wurde.
    Immer größere Mengen quollen auf beiden Seiten herein und wuchsen rasch zu mannshohen Glutmauern an, die sich langsam in ihre Richtung wälzten.
    Peno sprang in die Höhe, um entlang der Decke zu entfliehen, solange es noch ging. Doch während er über das Magma hinwegzuklettern versuchte, ließ die aufsteigende Hitze seinen Tarnmantel sofort dampfen.
    Halb unterdrückte Schreie ausstoßend, machte er auf der Stelle kehrt und stieß sich nach vorn hin ab. Aber es war schon zu spät, die offenen Fäden des Mantels entzündeten sich. Während des waagerechten Flugs wurden die Flammen noch niedergedrückt, doch sobald er auf Händen und Füßen landete, brannte er lichterloh.
    Nur indem er sich sofort auf den Rücken wälzte und die Verschlüsse auf der Vorderseite aufriss, konnte er noch das Schlimmste verhindern. Aber als er endlich wieder auf den Füßen stand, waren Hände und Gesicht mit Ruß verschmiert, und die ersten Brandblasen begannen sich auf seiner Haut zu wölben.
    Weg, nur weg!
    Niemand musste die Warnung laut aussprechen, sie rannten alle von ganz allein in die andere Richtung los, verzweifelt darum bemüht, dem immer schneller nachfließenden Magma zu entkommen. Sie hetzten stumm mit federnden langen Schritten, die sie weit voranbrachten, Feene an der Spitze, die anderen hinterdrein.
    Bis zu dem Moment, an dem am unteren Tunnelende ein weiterer Glutsee zu leuchten begann.
    Verdammt! Was war nur los? Warum saßen sie plötzlich derart in der Falle? Verzweifelt hielten sie an, um nach einem Ausweg zu suchen, doch die anrollende Hitze raubte ihnen den Atem.

    »Hier entlang!« Feene hatte mit ihren scharfen Augen einen dunklen Seitengang entdeckt. Wie aus dem Nichts heraus schien er entstanden zu sein. Doch darüber machte sie sich keine Gedanken, sondern sprang einfach hinein, über die untere Glutrinne hinweg. Sie musste den Kopf einziehen, so niedrig war der Stollen, doch sie stieß auf kein Hindernis, während sie lief.
    Sie wagte einen kurzen Blick über die Schulter und sah, dass ihr die drei Gefährten folgten, bevor das Magma sie erwischen konnte.
    Doch im gleichen Atemzug, da alle von Dunkelheit umschlossen wurden, kippte der Boden unter ihren Füßen zur Seite.
    Feene hörte noch ein Knirschen, als würde Stein über Stein schaben, dann stürzte sie auch schon ins Leere. Ihr Versuch, den Atem des Himmels in sich aufzunehmen, kam zu spät.
    Ein harter Aufschlag raubte ihr beinahe die Sinne. Grelle Lichter explodierten vor ihren Augen, während sie über eine steile Rampe in die Tiefe schlitterte, bis sie über eine Kante flog und noch einmal zwei Mannslängen tiefer auf nackten Stein knallte.
    Trotz all des Schmerzes und ihrer Benommenheit warf sie sich zur Seite, um nicht unter den anderen begraben zu werden. Erst als sie das dreifache Stöhnen neben sich hörte, gab sie dem eigenen Schmerz nach. Sie schrie und fluchte laut vor Wut – und erstarrte gleich darauf vor Angst, als sie das rotglühende Rechteck bemerkte, das über ihnen in die Tiefe jagte.
    Die Lava folgte ihnen auf dem gleichen Weg, den sie so unfreiwillig genommen hatten: die steil abwärtsführende Rampe hinab.
    Im Widerschein der Lava wurden um sie herum die engen Abmessungen der tiefen Grube sichtbar. Glatte, hoch aufragende Felswände machten auch die letzte Hoffnung auf eine weitere Flucht zunichte. Sie waren in diesem Loch rettungslos gefangen.
    Feene sah sich bereits bis zur Hüfte in glühender Lava stehen und verkohlen – als die anstürmende Glut auf einmal nicht mehr weiterfloss, sondern kurz vor der Kante erstarrte. Rasend schnell kühlte sie ab und verstopfte damit den einzigen Zugang.
    Dafür wurden weit oberhalb der Rampe schabende Geräusche
laut. Zuerst

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