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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Novize ungewohnt ernst, während er näher trat. »Ich habe vor einigen Nächten selbst miterlebt, wie sich das Blut der Erde Ulke und den anderen Hohen widersetzte.«

    Und dann begann er zu berichten, was er heimlich in der Blutkammer beobachtet hatte …

35
    A us der tiefen Grube gab es kein Entrinnen. Nicht für Peno, der unter schweren Verbrennungen litt, aber auch für keinen der anderen. Feibe und Todbringer hatten es versucht, nun hockten sie mit schmerzverzerrter Miene am Boden und pressten ihre Hände auf die blutenden Wunden. Auch vom Atem des Himmels beseelt ließen sich die hoch aufragenden Wände nicht schnell genug überwinden, um dem Hagel aus Pfeilen und herabgeschleuderten Steinen zu entgehen, der bei jedem Fluchtversuch auf sie niederprasselte.
    Die Überlegenheit der Orks war einfach zu groß. Wenn sie es wirklich gewollt hätten, wären Feene und die anderen längst in ihrem eigenen Blut ertrunken. Doch man hatte Schlimmeres mit ihnen vor, als sie einfach nur zu töten.
    Einige Zeit nach Grimpes Verschwinden kam Bewegung in die Reihen der Bewacher. Plötzlich strömten immer mehr Orks herbei und drängten sich an die über den vier Elfen liegende Öffnung, um einen Blick auf sie zu erhaschen.
    Feene hielt vergeblich nach Urok oder Ursa Ausschau. Die beiden waren die Einzigen, von denen sie sich noch Hilfe erhoffte. Den anderen Orks, die auf sie herabgafften, ihre Unschuld zu beteuern, konnte sie sich sparen.
    Obwohl Grimpe ihr mehrfach versichert hatte, dass Urok längst im Reich seiner Ahnen weilte, mochte sie einfach nicht glauben, dass der stolze Krieger wirklich schon tot war.
    Die völlige Hoffnungslosigkeit ihrer Lage wurde ihr erst bewusst, als Ulke mit einem gekrönten Haupt an seiner Seite erschien und verächtlich zu ihnen herabschaute.
    »Ihr Narren!«, rief der Hohepriester so laut, dass es alle hörten.
»Habt ihr Baumläufer wirklich geglaubt, dass ihr unbemerkt bei uns eindringen könnt? Ins Herz von Arakia, in dem das Blut der Erde durch jede Kammer und jeden Gang strömt? So nehmt denn das Wissen mit ins feurige Grab, dass nichts von dem, was im Hort geschieht, Vuran verborgen bleibt.«
    Feene dachte unwillkürlich an die Glutrinnen. Konnte es wirklich sein, dass sie nicht nur Licht spendeten, sondern auch die Gegenwart eines jeden erspürten, der sich unbefugt in ihrer Nähe bewegte?
    Furchtsam presste sie beide Hände auf den Bauch. »Mein Kind«, jammerte sie leise, während Ulke beide Arme zu einer beschwörenden Geste in die Höhe riss. »Was wird nur aus meinem Kind?«
    Der Orkpriester zeigte nicht die geringste Spur von Mitleid, nicht mal als Feene laut um Gnade flehte für die Frucht ihres Leibes, die sie unter ihrem Herzen trug. Wenn ihre Worte denn überhaupt einen der vielen Krieger erweichten, so ließ es sich keiner von ihnen anmerken.
    Ulke beachtete sie schon gar nicht mehr. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, seine Hände in komplizierten Windungen über ihren Köpfen tanzen zu lassen.
    »O Blut der Erde«, rief er dabei. »Unser Erzstreiter bringt dir diese vier unwürdigen Kreaturen dar, damit du ihm in all seinen Schlachten gewogen bist!«
    Noch während er sprach, begannen die Wände der Grube zu beben. Feibe war der Erste, den es auf die Beine trieb, aber auch die anderen wussten, was ihnen bevorstand, noch ehe die erste Lava aus verborgenen Öffnungen hervorspritzte.
    »Du Frevler!«, brüllte Feibe, den Kopf tief in den Nacken gelegt. »Aus diesem Opfer wird euch nichts Gutes erwachsen! Stattdessen weckt ihr damit eine Kraft, die auf euch zurückschlagen wird!«
    Feuriger Sprühregen raubte ihnen jede Sicht auf ihre Peiniger, sodass sie nicht sehen konnten, ob Feibes Worte auch nur die geringste Wirkung zeigten. Dem anschwellenden Grollen nach, das die umliegenden Wände an immer mehr Stellen zum Platzen brachte, brachten sie Ulke allerdings nicht von seinem Vorhaben ab.

    Rasch warf sich Feibe die Kapuze über den Kopf und sah auf seine weiterhin am Boden hockenden Kameraden herab. »Wir müssen Feene schützen, so gut es geht«, forderte er von ihnen, während erste Gluttropfen auf seinem Kopf und den Schultern landeten. Obwohl sie sich bis zu seiner Haut hindurch- und noch tiefer brannten, zeigte er nicht das geringste Anzeichen von Schmerz, während er die Arme ausbreitete und den Atem des Himmels in sich aufnahm.
    Feene verstand nicht, was er damit bezweckte, doch dass er überhaupt etwas tun wollte, trieb ihr Tränen in die Augen.
    »Für den

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