Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
den Kriegsrat zu verlassen, bevor Ulke ihn für beendet erklärte.
    »Siehst du, Vandall«, wandte er sich selbstzufrieden an den Streitfürsten der Madak. »Es ist genau, wie ich gesagt habe: Das Blut der Erde weiß genau, wer die nötige Reife besitzt, die Krone zu tragen, und wer nicht. Urok wurde verschont, weil ihn dieses blonde Biest getäuscht hat, doch nur Bava Feuerhand hat die vorausschauende Weisheit, uns alle in die Schlacht zu führen. Und du – du hast Glück, denn dieses eine Mal will ich dir deine Frechheiten verzeihen, zu Ehren
des großen Opfers, das wir Vuran heute bereiten. Aber wirklich nur dieses eine Mal! Und nun geht alle und seht mit an, wie wir die vier elenden Elfen dem Blut der Erde übergeben!«
    Die ersten Krieger rannten schon los, während sich Ulkes Worte noch als Echo in dem Gewölbe fortpflanzten. Die übrigen folgten so rasch sie konnten, in der Hoffnung, noch einen Platz zu ergattern, von dem aus sich alles gut beobachten ließ. Nur einige wenige wie Vandall Eishaar und Hogibo rangen mit ihrer Enttäuschung, weil Ulke am Ende doch gesiegt hatte, obwohl der Kampf in der Blutgrube nach Betrug roch.
    Ihre Blicke begegneten dem von Torg, der ihnen signalisierte, dass er bei Urok bleiben würde. Dann wandten auch sie sich ab, um zu sehen, was Bava und die Hohen Neues ausgeheckt hatten.
    Ulke und seine Getreuen, die den neuen Erzstreiter in ihre Mitte nahmen, verließen die Blutkammer als Letzte in dem Wissen, dass nichts Entscheidendes vor ihrer Ankunft beginnen würde.
    Urok versuchte sich in die Höhe zu stemmen, sackte aber sofort wieder zusammen. Sein ganzer Körper war so ausgedörrt wie seine Kehle, deshalb nahm er dankbar einen Schluck aus dem Wasserschlauch, den ihm Torg Moorauge an die Lippen hielt. Es war sogar tatsächlich Wasser, das er auf der Zunge schmeckte, wenn auch mit einem Schuss Wein gemischt.
    Hustend wandte er den Kopf ab, nachdem der schlimmste Durst gelöscht war.
    »Feene ist doppelherzig«, brachte er mühsam hervor, als ihm seine Stimmbänder wieder gehorchten. »Egal, was sie getan hat, sie darf nicht geopfert werden.«
    »Es steht nicht mehr in unserer Macht, das zu verhindern«, antwortete Ursa traurig. »Ulke hat das alles von langer Hand geplant, und er hat auch vorausgesehen, dass Feenes Kameraden in den Hort eindringen und nach dem Geheimnis des Blutstahls suchen werden. Woher wüsste er sonst, dass es vier Elfen sind, die gefangen wurden? Nur bei dir hat er sich verschätzt. Sei also froh, dass das Blut der Erde wenigstens dich verschont hat.«

    »Hat es das denn?« Mühsam löste Urok ihren fürsorglichen, aber harten Griff und brachte sich in eine kniende Position. »Oder hast du mich vor dem Verbrennen bewahrt?«
    Ursa verzog die fleischigen Lippen zu der Andeutung eines Lächelns. »So weit reichen meine Kräfte leider nicht. Aber ich habe Vuran im Stillen um Hilfe angefleht; vielleicht hat das geholfen. Oder das Blut der Erde hat sich wirklich der Einmischung von Ulkes Seite her widersetzt. Ich weiß es nicht.«
    Urok schnaufte verächtlich. So viel zu Vurans Willen, der bei solch einem Gottesurteil wirkte. Dann aber musste er wieder an die unsichtbaren Schläge denken, die er erhalten hatte, und es durchfuhr ihn ein schrecklicher Verdacht.
    »Ist das denn überhaupt möglich?«, wollte er wissen. »Dass die Hohen dem Blut der Erde ihren eigenen Willen aufzwingen, statt zu verkünden, was es uns sagen will?« Sein Blick wanderte zu der Steinbrücke, die sich immer noch zwischen der Felszunge und der anderen Seite des Gewölbes erhob. Doch der Bogen hatte sich bereits gesenkt, und es würde nicht mehr lange dauern, bis sie sich wieder mit der Glut vereinigte, aus der sie erschaffen worden war.
    »Für mich jedenfalls sah es auch so aus, als ob Ulke eingegriffen hätte, als sein Favorit zu unterliegen drohte«, mischte sich Torg ein. »Und für viele andere, die ihm nicht trauen, ebenso.«
    »Ich kann es nicht beweisen«, gestand Ursa leise. »Doch manchmal kommt es mir schon so vor, als würde das Blut der Erde seinen eigenen Weg, jenseits von Ulke und den Hohen, suchen.«
    Torg nickte, als ob damit nur seine Vermutungen bestätigt würden. Und wirbelte herum, als er ein Geräusch hinter sich hörte.
    Doch es war nur Moa, Ursas Knappe, der wie üblich aus einem tiefen Schatten hervortrat, in dem er sich versteckt hatte, während alle anderen aus der Priesterschaft zum Portal hinaufgeeilt waren.
    »Ihr habt alle recht«, erklärte der junge

Weitere Kostenlose Bücher