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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Befreier!«, rief Feibe und warf sich auf sie.
    Feene wurde von der ungestümen Attacke gegen die Wand gedrängt und rutschte an ihr zu Boden. Im ersten Moment wollte sie sich schon gegen das auf sie eindringende Gewicht stemmen, bis sie endlich begriff, dass Feibe sie mit seinem eigenen Körper zu schützen versuchte.
    Immer mehr Glut regnete zu ihnen in die Tiefe, doch bisher war sie von Treffern verschont geblieben. Feibe stöhnte hingegen leise auf, während sich Lavatropfen in seinen Rücken fraßen.
    »Für das Ungeborene!«, rief nun auch Peno, der sich halb auf Feibe und halb neben ihn warf. Und dann – als Letzter von allen, wie sie schmerzlich feststellen musste – folgte auch Todbringer, der Vater ihres Kindes.
    Gemeinsam deckten die drei Feene so gut wie möglich ab und umgaben sich mit einer magischen Böe, die sie ein Stück weit in die Höhe hob und die ersten auf sie herabstürzenden Feuerströme zur Seite lenkte. Wie wirbelnde Sandkörner, mit denen der Wind spielte, so stoben auch die Glutpartikel durcheinander, von einer unsichtbaren Kraft kurz zu seltsamen Mustern gebannt und gleich darauf wieder in wildem Tanz zerstreut.
    Feenes Verstand glaubte nicht an eine Rettung, doch ihre Instinkte befahlen ihr, alles zu tun, um das Unvermeidliche so lang wie möglich hinauszuzögern. Rasch winkelte sie die Beine an und zog die Knie bis an den Bauch, während sie die Arme vor den nackten Brüsten verschränkte und das Kinn fest gegen den Hals presste.

    Nun ragte wirklich kein einziger Fetzen Haut mehr unter den anderen dreien hervor. Und da sie sich ebenfalls mit einem Wirbel umgab, spürte sie die Hitze erst, als sie mit aller Gewalt auf die vier Elfen herabbrach.
    Über ihnen barsten die Wände unter dem Ansturm der entfesselten Lava, die in riesigen Wellen auf sie herabstürzte. Feene roch den Gestank von versengendem Fleisch, als ihre Kameraden verbrannten. Auf einmal wurde es unerträglich heiß, jeder Atemzug wurde zur Qual, und Rauch stieg ihr in die Nase.
    Feibe und Todbringer schrien wie noch nie zuvor in ihrem harten Leben, während Penos Kopf bereits zu einem formlosen Klumpen verkohlte. Feurige Glut drang auf Feene ein, ohne sie zu berühren.
    Bleib von mir! , dachte sie mit aller Kraft, so wie sie dem leuchtenden Magmastrang in Ursas Höhle befohlen hatte zu verblassen.
    Der Atem des Himmels umwirbelte sie, während nun auch Feibe lichterloh brannte. Sie selbst schleuderte umher, derweil Todbringers Brust unter der Hitze auseinanderplatzte und den Blick auf seine garenden Organe freigab, die nur wenige Augenblicke später zu Asche zerfielen.
    Nur Feene wirbelte noch durch das flammend rote Meer wie durch von Stromschnellen aufgepeitschtes Wasser. Ein unsichtbarer Sog zerrte an ihren Schultern. Sie spürte deutlich, dass sie aus der Grube herausgerissen wurde, doch weiterhin umschloss sie strudelnde, glucksende Lava von allen Seiten. Nur von einer fingerbreiten Lufthülle geschützt, schoss sie den unterirdischen Strom entlang.
    Sie kam sich vor wie in einem Backofen, doch statt sich von ihrem Fleisch zu pellen, begann sich die Haut nur leicht zu röten. Übelkeit wallte in ihr auf, aber sie drückte den sauren Geschmack zurück, der ihre Speiseröhre emporschießen wollte.
    Was sie erdulden musste, hätte einen Menschen längst umgebracht.
    Ihr Herz schlug so stark, dass selbst die Trommelfelle erzitterten. Doch sie hielt aus, so gut sie konnte. Selbst als in ihrer Magengegend
eine Feuerkugel zu pulsieren begann, die sich in rhythmischen Abständen ausdehnte und wieder zusammenzog.
    Mein Kind! , dachte sie entsetzt. Unser Befreier!
    Das Bild über ihr begann zu schrumpfen, ihr Blickfeld zog sich zusammen. An den Rändern drängte Dunkelheit nach. Feene drohten die Sinne zu schwinden.
    Von nun an geriet jeder Atemzug zum Kraftakt.
    Die rauschende Jagd durch die unterirdische Lavaschicht hielt unvermindert an, bis sie endlich, als sie schon zu ersticken drohte, in die Höhe gerissen und ins Freie geschleudert wurde.
    Glühende Schleier zerfraßen das Dunkel der Nacht, während sie in dichtes Buschwerk stürzte, das ihren Fall nur ein wenig zu dämpfen vermochte.
    Stöhnend wälzte Feene ihren zerkratzten Körper zwischen Blättern und gebrochenen Zweigen hervor und kämpfte sich in die Höhe. Vollkommen benommen fühlte sie keine Freude über ihre wundersame Rettung, nur Erleichterung über den kühlenden Regenschauer, der auf sie herabprasselte.
    Die Nacht eroberte ihr verlorenes Territorium

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