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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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denn alle konnten sehen, dass da etwas nicht stimmte. Urok brüllte wie ein Tier, bevor er sich erneut auf Bava stürzte, doch diesmal traf ihn ein unsichtbarer Schlag in der Körpermitte.
    Keuchend klappte er zusammen, kaum noch in der Lage, das Schwert in seinen Händen zu halten.
    Schmerzen wühlten in seinem Innersten. Unglaubliche Schmerzen. Es kam ihm beinahe so vor, als würde in seiner Magengegend eine Feuerkugel pulsieren, die sich in rhythmischen Abständen ausdehnte und wieder zusammenzog.
    Das Nächste, was er wahrnahm, war Bava, der plötzlich wieder auf den Füßen stand und ihn am Harnisch packte. Urok versuchte noch das Schwert in die Höhe zu reißen, vermochte aber keinen einzigen seiner verkrampften Muskeln zu bewegen. Hilflos musste er zulassen, dass ihn Bava zur Seite zerrte und über den Steg hinausstieß.
    Die Menge buhte. Selbst dann noch, als Ulke lautstark verkündete: »Das Blut der Erde selbst hat eingegriffen! Es will Bava Feuerhand als unseren neuen Erzstreiter!«
    Lüge! , dachte Urok, während er, mit dem Gesicht voran, auf die glühende Oberfläche des Blutsees zuraste.
     
    Uroks Brauen und Wimpern verschmorten unter der unbarmherzigen Hitze, und er musste die Augen schließen, damit sie ihm nicht in den Höhlen verkochten.
    Doch statt in die feurige See einzutauchen, fiel er immer tiefer und tiefer, ohne den geringsten Widerstand zu spüren.
    Von brüllender Hitze umgeben, öffnete er die Lider zu einem schmalen Spalt.
    Gerade weit genug, um zu sehen, dass sich das Blut der Erde vor ihm teilte und ihn ungehindert passieren ließ, bis er auf den nackten Felsgrund schlug.

    Obwohl er sich mit den Händen abfing, war die Landung mehr als nur schmerzhaft. Zweifellos verdankte er es ausschließlich Vurans schützender Hand, dass er sich dabei nicht alle Knochen brach.
    Nach Luft ringend, wälzte er sich auf dem kochend heißen Boden, unfähig sich zu erheben. Um ihn herum rotierte die feurige Gesteinsglut wie in einem riesigen Mahlstrom. Mindestens acht, wenn nicht gar zehn Orklängen hoch türmte sie sich auf, und wenn sie auch nicht über ihm zusammenschlug, so machte doch die Hitze jeden Atemzug zur Qual.
    Steh auf! Du hast keine Zeit zu verlieren!
    War es wirklich Ursas Stimme, die er da hörte? Er wusste es nicht, nicht mal, ob es wirklich eine weibliche war. Eigentlich hörte es sich eher wie ein Chor aus unzähligen Kehlen an, der zu einer einzigen Stimme verschmolz.
    Geh einfach geradeaus auf das Ufer zu – sofort!
    Vielleicht war er es ja selbst, der sich da anfeuerte. Auf jeden Fall half es ihm dabei, auf die Beine zu kommen und vorwärtszutaumeln. Keuchend setzte er einen Fuß vor den anderen. Die Kehle brannte ihm längst, als würde er keine Luft, sondern klein gemahlenes Gestein atmen.
    Das angesengte Hornschwert immer noch in Händen, schleppte er sich trotzdem weiter.
    Seine Haare waren ihm bislang geblieben, das spürte er an dem Zopf, der ihm im Nacken klebte. Irgendetwas hielt also tatsächlich seine schützende Hand über ihn – oder war er in Wirklichkeit längst im Blut der Erde aufgegangen und trat gleich Vuran persönlich gegenüber?
    Dieser Gedanke beruhigte und erschreckte ihn zugleich, doch als er, am Ufer des Blutsees angelangt, Ulkes Stimme aus der Höhe hörte, wusste er, dass er noch unter den Lebenden weilte.
    »Es ist Vurans Wille!«, donnerte der Hohepriester erbost, um die Unmutsbekundungen der Scharen zu ersticken. »Bava Feuerhand soll unser neuer Erzstreiter sein!«
    Erschöpft sah er die vor ihm aufragende Wand hinauf, die schon
seit Äonen das Blut der Erde beherbergte und nun wirkte, als hätte es nie ein Becken für den Blutsee gegeben. Nicht einmal ein einziger glühender Tropfen klebte an den zahllosen Vorsprüngen oder hing in den Rillen, die sich durch den Fels zogen.
    Müde griff Urok nach dem ersten Halt. Das Gestein war noch heiß, doch hatte die Hitze schon so weit abgenommen, dass sie seine Orkhaut nicht mehr zu verbrennen vermochte. Sofort begann er in die Höhe zu klettern, denn die turmhoch aufragende Glut rückte bereits wieder heran.
    Er bewältigte den Aufstieg wie im Traum. Selbst wenn es ihn noch auf der letzten Körperlänge von der dampfenden Wand gewischt hätte, es wäre ihm egal gewesen.
    Seine Instinkte und sein Überlebenswille kehrten erst wieder zurück, als er sich schweißüberströmt über den Beckenrand zog.
     
    »Seht doch, er lebt!« Es war Gabor Elfenfresser, der ihn als Erster entdeckte. »Das Blut der Erde

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