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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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was auch immer es ist.«
    Wegen der Fesseln an Händen und Füßen war Garske nicht in der Lage, den Sturz abzufangen, doch obwohl er mit dem Gesicht voran in einem dornigen Busch landete, lachte er auf. Es war ein triumphierendes, kein irres Kichern, und seine Augen glänzten voll böser Intelligenz.
    »Es ist zu spät«, fauchte er in die Höhe. »Mein Bruder, der Herzog, weiß jetzt über alles Bescheid.«
    Eine der Dornen hatte ihm die Stirn aufgerissen. Die lange, hauchdünne Wunde blutete stark. Doch obwohl ihn ein unablässiger roter Strom besudelte, reckte er das Kinn herausfordernd in die Höhe.

    Urok trat dem Kerl in den Magen, um ihm das Lachen aus dem Gesicht zu wischen. Das Vorhaben gelang voll und ganz. Heulend wälzte sich Garske am Boden.
    Ragmar rutschte hastig davon, als Urok auf seinen Platz zurückkehrte. Seine Angst war unbegründet. Ihm hätte der Ork nie den Magen bis ins Rückgrat getreten.
    »Was ist los mit dir?« Ragmar wusste nicht recht, ob er wieder näher rücken sollte. »Du warst doch bisher so friedlich.«
    »Daran bist du schuld«, entgegnete Urok schroff. »Dein Gerede über Magie hat mich verwirrt.«
    »Das verstehe ich nicht. Du glaubst doch selbst an Zauberei. Daran, dass die Erde bluten kann.«
    »Das hat nichts mit Magie zu tun«, ereiferte sich Urok laut. »Die Erde ist ebenso von Adern durchzogen wie jede Pflanze, jeder Ork und jeder Mensch. Doch im Unterschied zu uns ist ihr Blut glühend heiß, ich habe die Hitze selbst gespürt.«
    Ragmars Miene hellte sich auf. »Moment mal!«, rief er. »Ich glaube, ich weiß jetzt, wovon du redest. Binde mir die Hände frei – ich muss dir etwas zeigen!«
    »Ich soll was ?«, fragte Urok erstaunt.
    »Binde mir die Hände los und gib mir das Buch!«, forderte Ragmar aufgeregt.
    Urok schaute nach dem Rest der Schar, aber niemand der anderen Orks schien sich mehr für ihn und die beiden Gefangenen zu interessieren. Also zog er sein Messer und durchtrennte die Fesseln, die um Ragmars Handgelenke lagen.
    »Versuch keine Tricks«, warnte er den Menschen, »sonst werde ich dir nicht nur zwei Finger, sondern beide Hände brechen, dann brauchst du keine Fesseln mehr!«
    »Das ist kein Trick, ich schwör’s«, versprach Ragmar hastig und blätterte bereits in seinem Buch. Bei der Zeichnung des Horts hielt er inne. Urok erschrak, als ihm Ragmar die Seite hinhielt.
    »Hier, das ist ein offener Glutstrom, den ich im Grenzgebiet gesehen habe«, erklärte der Hellhäuter stolz. »Das ist gemeint, wenn ihr
vom Blut der Erde sprecht, nicht wahr? Ihr glaubt an die Macht der Lava, die von Zeit zu Zeit aus den Bergen hervortritt!«
    Urok riss das Buch an sich und steckte es unter seinen Lederharnisch, um Ragmars Redefluss zu stoppen, bevor er eine Verbindung zum Blutstahl ziehen konnte. In diesem Fall hätte er den vorlauten Kerl sofort töten müssen. Und das hätte Urok – er gestand sich das zum ersten Mal selbst ein – wirklich leidgetan.
    »Halt den Mund«, zischte er wütend. »Wenn dich die anderen so reden hören, wirst du noch darum betteln, bei lebendigem Leib verbrannt zu werden.«
    Was war bloß los mit ihm? Der Gedanke, Ragmar in den Flammen zu sehen, bereitete ihm überhaupt keine Freude. Dabei war dieser Kerl nur ein Mensch, kein Ork.
    Ragmar schwieg eine Weile, bevor er zur nächsten Frage ansetzte. Zuerst brachte er nur ein Krächzen zustande, doch nachdem er sich geräuspert hatte, fand er die Stimme wieder. »Gibt es denn gar keine Möglichkeit, dem Flammentod zu entgehen?«
    »Nein«, brummte Urok verstimmt. »Euer Schicksal ist beschlossen.«
    »Und rührt es niemanden von euch, wenn die Brennenden schreien? Nicht mal dich?«
    Urok spürte einen feinen Schweißfilm auf der Stirn. Was sollte er Ragmar darauf antworten? Dass der Vorschlag, den er Tabor unterbreitet hatte, nur klappte, wenn die Gefangenen so laut vor Schmerz und Qual kreischten, dass der gesamte Madak-Clan aus seinen Hütten stürmte?
    »Du musst stark sein«, riet er, obwohl das seinen Plänen zuwiderlief. Urok hatte plötzlich den Eindruck, nicht mehr selbst zu sprechen, sondern neben sich zu stehen und einem Fremden zuzuhören. »Vuran liebt nur die Starken, die dem Schmerz trotzen. Je lauter du schreist, desto mehr benötigst du die reinigende Kraft des Feuers, damit aus dir kein Friedloser wird, der den Frostgiganten dient. Schweigst du dagegen und erträgst die Schmerzen wie ein Krieger, hast du dir den Tod durch den Stahl verdient und kannst im Blut der Erde

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