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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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erklären.
    »Orgur hat mich immer unterstützt, aber er wurde allmählich zu alt, um sich als Söldner zu verdingen. Wir wollten zurück ins Grenzland, zu unseren Familien, doch wir konnten nicht mit leeren Händen heimkehren. Da hörten wir von der Expedition nach Arakia und dass noch Söldner und ein Chronist gesucht wurden. Wir dachten, das wäre die einmalige Gelegenheit, unsere Taschen mit Gold zu füllen. Die Bezahlung klang gut, und es gab sogar ein Handgeld. Das ist sehr ungewöhnlich.«
    In der darauffolgenden Pause wurde das Hämmern eines Spechts laut, und während sie langsam ein hohes Farnfeld durchquerten, machten weitere Vögel auf sich aufmerksam.
    Urok genoss die Ruhe, bis ihm aufging, dass der Hellhäuter nur schwieg, weil er eine Reaktion auf seine Geschichte erwartete.
    »Wie viel es auch immer war, sie haben euch zu wenig gezahlt.« Der Ork sah keinen Grund, die Lage zu beschönigen. »Ihr seid in den sicheren Tod gezogen, das wiegt kein Sold der Welt auf.«
    »Wir wussten, dass es gefährlich wird«, gestand Ragmar niedergeschlagen ein. »Aber wir haben uns eine Chance ausgerechnet. Schließlich hat uns der Bruder des Herzogs begleitet. Wir dachten, der Magister weiß schon, was er tut. Uns ging erst viel zu spät auf, dass er ein notorischer Geizhals ist und nicht mal dazu bereit war, eine anständige Mannschaft auszurüsten.«
    Ragmar sah zu Garske, der sich nicht an der Unterhaltung beteiligte. Für einen Fluchtversuch in der vergangenen Nacht hatte ihm Urok zwei Finger der rechten Hand gebrochen. Seitdem gab sich der Magister nicht nur stumm, sondern auch noch beleidigt. Er wich allen Blicken aus, verzichtete auf jede Form der Körperpflege und lief schon wieder mit durchnässter Hose herum.
    Der Geruch, den er verströmte, war mittlerweile der übrigen Schar zuwider. Deshalb mussten die Gefangenen Abstand halten.

    Urok war das nur recht. Auf diese Weise konnte er Ragmar ungestört befragen. Obwohl für ihn längst nicht alles, was der Zeichner erzählte, wirklich von Interesse war.
    »Der Magister hat sich vergangenen Sommer entlang der Schwarzen Marschen herumgetrieben«, fuhr Ragmar ungefragt fort. »Er kennt sich in der Schmiedekunst aus. Und weil er in einem der Marschzuflüsse die Spuren eines besonders reinen Erzes fand, wurde zu Raams vollem Nachtauge eine Expedition ausgerüstet. Wir brauchten immer nur stromaufwärts zu ziehen und eine frei gespülte Ader zu suchen, das war schon alles. Meist sind wir nachts marschiert und haben uns tagsüber versteckt. Das hat gut geklappt, bis wir mit dem Abbau begannen. Dem Magister ging alles nicht schnell genug, deshalb mussten wir …«
    »Verräter!«, kreischte Garske unversehens. »Glaubst du vielleicht, du rettest deine Haut, indem du deine Herren schlechtmachst? Dafür wirst du büßen, du Ketzer, und wenn nicht mehr in diesem, dann auf jeden Fall im nächsten Leben. Wenn mein Bruder, der Herzog, erst einmal über Arakia herrscht, wird er dafür sorgen …«
    Das grelle Gekeife schmerzte Urok in den Ohren. Mit drei großen Schritten war er bei dem Schreihals, packte ihn bei den fettigen Haaren und riss ihm den Kopf in den Nacken.
    »Zunge raus!«, forderte er. »Sofort.«
    Garskes Augen weiteten sich vor Schreck. Statt den Mund zu öffnen, presste er Ober- und Unterlippe so fest zusammen, dass sie zu einem blutleeren Strich verschmolzen.
    »Lass ihn doch«, bat Ragmar aus dem Hintergrund. »Der Kerl ist verrückt geworden, siehst du das nicht?«
    »Vielleicht spielt er nur den Verrückten.« Urok versuchte dem Zappelnden in die Augen zu sehen, doch Garske warf den Kopf immer wieder zur Seite und stieß wimmernde Laute aus. Schließlich ließ der Ork von ihm ab und wischte sich die Hand, die das Haar berührt hatte, an der ledernen Hose ab.
    »Kein Wort mehr«, verlangte er, »oder ich reiß dir die Zunge wirklich heraus.«

    Die Drohung wirkte. Von nun an hielt Garske den Blick gesenkt und trottete schweigend seines Weges. Er reagierte nicht mehr auf das, was die anderen sagten, selbst als Urok fragte: »Was meinte er damit, dass der Herzog bald herrschen wird?«
    Ragmar wurde rot im Gesicht, zuckte aber mit den Schultern und antwortete verlegen: »Keine Ahnung. Vielleicht glaubt er an eine Rettung im letzten Augenblick. Der Herzog geht in der Schwebenden Festung ein und aus. Sicher verfügt er über eine starke Magie.«
    »Magie?« Urok schnaufte verächtlich. »Was ist das?«
    Ragmar hielt verblüfft inne. »Na, Zauberei halt. Davon

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