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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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aus. »Was hat das jetzt wieder zu bedeuten?«
    »Schwer zu sagen.« Uroks Blick wanderte hinauf zur Schwebenden Festung, die seit dem Vormittag hoch über dem Grenzgebiet am Himmel thronte. Lichtbringer stiegen von dort stetig auf und gingen irgendwo im Land nieder, vermutlich, um Lageberichte für König Gothar einzuholen und neue Befehle zu verkünden.
    »Ragmar hat jedenfalls nur Dinge gezeichnet, die er mit eigenen Augen gesehen hat«, fuhr er leicht abwesend fort. »Diese Symbole in den Katakomben von Rabensang und Sangor existieren also, genauso wie die Schwebende Festung, an der so viele gezweifelt haben.«
    »Rabensang!« Das herabhängende Augenlid, dem Torg den wenig schmeichelhaften Beinamen Moorauge verdankte, hörte nicht mehr auf zu zucken, seit er den ersten Blick in das Buch geworfen hatte. »Was soll das denn für eine Stadt sein? So einen Namen können sich wirklich nur Furzhirne wie diese Menschen ausdenken!«
    Moa sprach kein Wort mehr. Er hatte nur die Botschaft überbracht, wie Ursa es ihm aufgetragen hatte, und von da an geschwiegen. Sein junges Gesicht zeigte einen Hauch von Missbilligung, weil Torg nichts Rechtes mit den Worten der Priesterin anzufangen wusste, doch sicherlich konnte auch er sich denken, dass der alte Kämpe nur deshalb so reagierte, weil er dem Kampf entgegenfieberte, der sich immer deutlicher ankündigte.
    Urok erging es nicht viel anders. Auch er dürstete danach, sein Wellenschwert wieder in die Hand zu nehmen und sich dem Feind entgegenzustürzen. Derart von Kampfeslust beherrscht, fiel es ihm ebenfalls schwer, Interesse für Ragmars Zauberschrift zu zeigen.
    »Sei bedankt, dass du den langen Weg auf dich genommen hast«, wandte er sich trotzdem freundlich an den Novizen. »Nach der Schlacht werden wir gemeinsam überlegen, was die Vision meiner Schwester zu bedeuten hat. Nun kehre zu ihr zurück, und richte ihr aus, dass wir alle auf das Rad des Feuers vertrauen, das uns die Hüter des heiligen Horts zur Hilfe senden wollen. Angesichts der Übermacht unserer Feinde werden wir es brauchen.«
    Rund um die drei hasteten Hunderte von Orks umher, entweder auf der Suche nach ihrer Schar, nach einem Schluck zu trinken oder nach einem handfesten Streit, um sich die Zeit bis zur Schlacht zu verkürzen. Niemand schenkte dem vierbeinigen Lindwurm große Aufmerksamkeit, in dessen Satteltasche Moa das Buch steckte, bevor er sich in den hohen Holzsattel schwang.
    »Wird das Rad des Feuers bis hinauf zu dieser Festung reichen?«, fragte er unvermittelt, nachdem er die Zügel aufgenommen hatte.
    »Das wüsste ich auch gern.« Urok lachte rau. »Aber da noch nicht einmal du es mir sagen kannst, obwohl du bei den Priestern im Hort lebst …«, er zuckte mit den Schultern, » … werden wir es wohl erst erfahren, wenn es so weit ist.«
    Moa nickte verkniffen, obwohl er sicher keine andere Antwort erwartet hatte. Schweigend zog er den Lindwurm um die Zügelhand und ritt mit ihm in Richtung Felsnest davon.
    »Eine echte Plauderzunge«, stichelte Torg, dann hielt er sich ein Nasenloch zu und schnäuzte durch das andere in das von zahllosen Stiefeln niedergetrampelte Gras. »Na, egal. Es wird jedenfalls Zeit, dass wir uns beim Kriegsrat blicken lassen.« Er nickte zu einer natürlichen Anhöhe, um die sich schon einige hundert Erste Streiter mit ihren Rechten Armen versammelt hatten. »Bava denkt sicher, wir würden uns noch von unserem nächtlichen Abenteuer erholen. Der soll gefälligst schön blass werden, wenn er sieht, dass auch die zweite Feuerhand anwesend ist.«
    Beide lachten in Vorfreude darauf, dass sich der Erzstreiter vielleicht wirklich verunsichern ließ. Bisher war ihr oberster Kriegsherr aber noch nicht zu sehen. Stattdessen stolzierte sein Rechter Arm, Gabor Elfenfresser, auf dem Hügel umher und unterhielt die Abordnungen mit seinen rauen Späßen. Rund um die Erhebung herum, inmitten der versammelten Menge, ragten die Banner der einzelnen Stämme empor, die sonst vor dem heiligen Hort standen. Die Stangen fest in den Boden gerammt, flatterten die Fahnen in der aufkommenden Brise laut über den Köpfen der Blutorks.
    Jedes einzelne Banner zeigte ein anderes Rot, das einen ganz bestimmten Clan repräsentierte. Entsprechend waren die Waffenröcke der Krieger gefärbt, die dadurch auf den ersten Blick ihrem Stamm zuzuordnen waren. Nur Urok trug einen absolut einzigartigen Ton, weil seine Streifen mit dem Blut eines Lichtbringers getränkt waren. Doch das war nicht das

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