Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
Einzige, was ihn unter den anderen heraushob.
    Torg und er wollten gerade auf den Bannerhügel zugehen, als ihnen ein Krieger provozierend in den Weg trat. Auf den ersten Blick unterschied sich der Kerl in nichts von einem der vielen anderen Orks, die hier herumliefen. Wie die meisten trug er einen abgenutzten Lederharnisch und hielt eine scharfe Doppelaxt in der Faust. Auch sein hoher, muskulöser Wuchs, die grün schillernde Haut und das lange pechschwarze Haar, das von einem Band zu einem über den Rücken fallenden Zopf gebändigt wurde, waren nichts Außergewöhnliches, ebenso wenig der von den Schläfen bis zum Kinn reichende Wangenbart oder gar der Ledersack, aus dem es so sehr nach getrocknetem Sumpfaal stank, dass Urok und Torg beinahe das Wasser im Munde zusammenlief.
    Trotzdem wussten die beiden sofort, dass irgendetwas nicht stimmte, denn es war Rowan, der sich – leicht zur Seite schauend – vor ihnen aufbaute.
    Torg stieß ein schweres Seufzen aus, bevor er sich zu seiner ganz eigenen Form der Begrüßung herabließ: »Ich hoffe, du kommst nicht hier angekrochen, weil dich Tabor aus seiner Schar geworfen hat.«
    Rowan zuckte kurz zusammen, bohrte seinen Blick dann aber sofort herausfordernd in die Augen des wesentlich älteren Orks. »Einen guten Krieger wie mich schließt niemand aus«, versetzte er wütend. »Ich bin selbst gegangen, weil ich Tabors Bevormundungen endgültig leid bin.«
    Dass es bei dem finalen Streit um die Hilfe gegangen war, die er ihnen in der vergangenen Nacht geleistet hatte, brauchte Rowan nicht extra zu erwähnen, das war den beiden anderen sofort klar.
    »Und warum kommst du dann zu uns?«, fragte Torg trotzdem. »Wir brauchen Krieger, die unsere Schar stärken, nicht welche, die sie schwächen.«
    Rowan stieß einen verächtlichen Laut aus und spuckte dem Alten so dicht vor die Stiefel, dass ein Teil des gelb durchsetzten Speichels bis auf das Leder spritzte, bevor er sich mit erwartungsvoller Miene an Urok wandte. Der hatte seinem alten Stammesbruder schon einmal angeboten, in seine Schar einzutreten, doch damals hatte Rowan noch abgelehnt.
    »Hast du dir das auch gut überlegt?«, fragte er deshalb. »Wir sind nicht gerade hoch angesehen, nicht mal bei unserem eigenen Stamm. Außerdem wärst du der einzige einfache Krieger in unseren Reihen.«
    »Das macht nichts!« Rowans Grinsen wurde so breit, dass es selbst die beiden langen Eckzähne vollkommen entblößte. »Mich können auch viele Ranar nicht leiden. Außerdem ist es doch gut, dass ich euer einziger Krieger bin. Dann rücke ich sofort zum Rechten Arm auf, sobald Torg vor Altersschwäche zusammenbricht.«
    »Was?« Es war nicht zu erkennen, ob Torg die Fäuste nur in gespielter Wut in die Höhe riss, als er rief: »Was erlaubst du dir da eigentlich, du kleines Bittermaul?«
    Statt im Reflex zurückzuzucken, reckte Rowan sogar noch das Kinn vor, bereit, jeden noch so starken Schwinger klaglos einzustecken. Das war natürlich eine Versuchung, der Torg nicht widerstehen mochte, doch Urok trat dazwischen, bevor er wirklich zuschlagen konnte.
    »Lasst das«, wies er beide gleichermaßen zurecht. »Wir haben heute keine Zeit für solche Späße.« Bei diesen Worten deutete er mit einer Kopfbewegung hinüber zum Bannerhügel, auf dem inzwischen Bava Feuerhand erschienen war. Die Eisenkrone, die ihn als Erzstreiter auswies, schimmerte nur matt in der prallen Sonne, doch er wurde mit begeistertem Fußstampfen empfangen.
    »Wir müssen los«, wandte sich Urok an seinen Rechten Arm. Gleichzeitig klopfte er Rowan auf die linke Schulter. »Willkommen in meiner Schar!«
    Torg ließ es sich nicht nehmen, die andere Schulter mit harten Schlägen zu bearbeiten. »Ich freue mich ebenfalls«, erklärte er freudestrahlend. »Jetzt habe ich endlich jemanden, dem ich Befehle erteilen kann!«
    In der Schwebenden Festung
    Das scharf umrissene Kinn schwer auf die rechte Hand gestützt, verfolgte König Gothar reglos, was im Thronsaal vor sich ging. Sein starrer Blick ruhte auf vier Lichtbringern, die, nur wenige Schritte von ihm entfernt, einen lockeren Kreis bildeten. Das fließende Weiß ihrer filigranen Leiber wallte an den Säumen gerade weit genug empor, dass die Ränder einander berührten. Inmitten ihrer Beschwörungsrunde stieg Nebel auf, der von innen heraus zu leuchten schien und dessen Schwaden immer stärker durcheinanderwirbelten, ohne sich allerdings zu den Seiten hin auszubreiten oder gar zu verflüchtigen.
    Gothar sah

Weitere Kostenlose Bücher