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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Silbermaske begann bei diesen Worten zu pulsieren. Immer heller trat es zwischen den Augenschlitzen hervor, während die Stimme des Maars laut durch die Halle peitschte. »Zwingt dem Blut euren Willen auf!«, forderte er, von frommer Inbrunst geschüttelt. »In dieser Schlacht müssen wir siegreich sein, damit das Element, das alles zusammenfügt, weiterhin vergessen bleibt!«
    Am Bannerhügel
    Während der Rede an die Ersten Streiter hatte ihn Bava geschickt ignoriert, doch dann erhielten die Krieger das Wort, und selbstverständlich durfte auch Urok sprechen. Als er an die Reihe kam, stellten sogar die schlimmsten Plauderzungen ihr Flüstern ein. Plötzlich wurde es so still auf dem Platz, dass noch der leiseste Furz zu hören gewesen wäre, aber wie durch ein Wunder unterdrückten selbst die gefürchtetsten Blähbäuche das Grummeln in ihren Gedärmen. Alle waren viel zu gespannt, ob vielleicht neuer Zwist zwischen den beiden Feuerhänden aufflammen würde, als dass jemand ein entscheidendes Wort wegen eines lauten Knatterns in der Hose verpassen wollte.
    Urok war allerdings nicht auf Streit aus. Sosehr er Bava auch misstraute und sogar auch verachtete – angesichts der bevorstehenden Schlacht mussten alle Blutorks zusammenstehen. Davon war er fest überzeugt.
    »Ich vertraue auf das Rad des Feuers wie alle anderen auch!«, begann er seine Rede mit einer Zusicherung, zu der ihm Torg Moorauge geraten hatte, um erst einmal alle Versammelten auf seine Seite zu ziehen. »Trotzdem dürfen wir Gothars Vasallen nicht unterschätzen.«
    Abwertende Laute und verächtliches Schnauben klangen auf, doch Bava brachte die Menge mit einer scharfen Geste zum Schweigen. »Lasst Urok ausreden!«, forderte er laut. »Bei unserem Zweikampf hat uns das Blut der Erde klar gezeigt, dass es auch Wert auf seine Meinung legt.«
    Obwohl er sich damit öffentlich auf Uroks Seite schlug, erinnerte Bava mit diesen Worten gleichzeitig daran, dass er es gewesen war, der das Duell um die Streitkrone gewonnen hatte. Urok kam nicht umhin, ihm dafür im Stillen ein gewisses Maß an Bewunderung zu zollen.
    Äußerlich ungerührt fuhr er hingegen fort: »Die Hellhäuter sind schwächer und dümmer als wir, darin stimme ich mit euch allen überein. Doch ich konnte gestern Nacht beobachten, wie sie ihre Schilde zusammenschließen, um gemeinsam gegen einen Feind vorzugehen. Dabei beschäftigen mehrere von ihnen einen einzelnen Gegner, während ein weiterer den tödlichen Streich von hinten führt. Auf diese Weise können sie selbst einem Blutork gefährlich werden.«
    Urok legte eine kurze Pause ein, um seine Worte wirken zu lassen. Doch das hätte er besser bleiben lassen, denn die daraufhin eintretende Stille wurde prompt von einem lauten Furzen zerrissen.
    Ob einem unabwendbaren Bauchgrummeln geschuldet oder als abwertende Antwort gedacht, war nicht auszumachen, doch die Wirkung war die gleiche: Rundum brandete tosendes Gelächter auf.
    Urok spürte, wie ihm das Blut so heiß in den Kopf schoss, dass er zu schwitzen begann. Sein Körper verkrampfte bis zum letzten Muskel. Am liebsten hätte er das Wellenschwert gezogen, doch er bezähmte den Wunsch, nach links und rechts auszuteilen, um das grölende Pack, das ihm direkt ins Gesicht lachte, für immer zum Schweigen zu bringen.
    Mit vor Anspannung bebender Oberlippe sah er zu Tabor hinüber, der eine verdächtig unschuldige Miene zur Schau stellte. Natürlich, dieser Dreckskerl würde sogar einen unverdauten Aal mit herausdrücken, nur um Urok der Lächerlichkeit preiszugeben.
    »Wozu hat uns Vuran wohl Schilde gegeben, wenn nicht, um sie auch zu nutzen?«, rief er laut, in dem hoffnungslosen Versuch, den neu aufflackernden Spott zu übertönen. »Dummheit ist kein Mut und Besonnenheit keine Feigheit! Aber gegen einen Feind zu verlieren, den wir unterschätzen, wäre eine Schmach, die sich nur schwer wieder tilgen ließe! Also schließt eure Schilde besser zusammen, statt sinnlos zu sterben!«
    Seine verletzenden Worte zeigten umgehend Wirkung. Um ihn herum wurde es gefährlich ruhig. Statt hämischem Spott schlug ihm nun größtenteils blanker Hass entgegen.
    »Urok hat gut gesprochen!«, pflichtete ihm Bava überraschend bei. »Also hört auf seinen Rat, und kämpft besonnen, wo es sein muss!« Dieser Mahnung folgte eine kurze Atempause, in der sich niemand erdreistete, unflätige Töne von sich zu geben. Vielleicht, weil alle ahnten, dass Bava noch mehr zu sagen hatte. Ein feines Lächeln

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