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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Ende, Urtochter! , mahnte die ferne Stimme. Auch deine Kräfte sind begrenzt!
    Ursa spürte tatsächlich, wie ihr Geist allmählich erlahmte, doch sie war kein willenloses Instrument, sondern handelte nach eigenem Ermessen. All die Krieger, die sich in Knochental unter den roten Bannern der Stämme versammelt hatten, waren ihre Brüder und Schwestern. Lieber wollte sie sterben als zulassen, dass sie unter der Schwebenden Festung begraben wurden.
    Obwohl längst jede Faser ihres Leibes vor Schmerzen brannte, attackierte sie weiterhin den Atem des Himmels, wohl wissend, dass sie nur deshalb die Oberhand hatte, weil es ihr gelungen war, ihren Feind zu überraschen. Nur nicht nachlassen! , feuerte sie sich selbst laufend an. Sonst ist alles verloren!
    Gothars Schergen durften keine Gelegenheit zum Gegenschlag erhalten, das wusste sie genau. Und so zerrte, riss und fetzte sie weiter, bis Knochental überflogen und die Schwarze Pforte erreicht war. Da erst langte sie mit aller Macht zu und fegte so kräftig unter der Schwebenden Festung entlang, dass der tragende Luftstrom zertrennt wurde.
    Die Unterbrechung währte nur kurz, doch bereits auf die halbe Höhe der umstehenden Berge herabgesackt, befand sich die Festung bereits viel zu tief, als dass der Sturz noch abgefangen werden konnte. Obwohl sich der Wirbel vom Boden her sofort wieder aufbaute, kippte das Bollwerk endgültig zur Seite und jagte auf die unter ihm liegende Erde zu.
    Ursa stöhnte vor Erleichterung auf, als sie endlich vom Gegner ablassen konnte. Sie hatte alles getan, was in ihren Kräften stand, um eine Katastrophe zu verhindern. Auf dem Grund der Schwarzen Pforte durfte sich eigentlich kaum jemand aus den eigenen Reihen aufhalten, und falls doch, war der Verlust einiger weniger Orks leichter zu verschmerzen als der des ganzen Heers, das in Knochental ums Überleben kämpfte.
    Du hast dich viel zu sehr verausgabt , zerstörte ein gewisperter Tadel ihre aufkeimende Freude. Falls dein Gegner zurückschlägt, hast du ihm nicht mehr viel entgegenzusetzen.
    In der Schwebenden Festung
    »Wie ist das nur möglich?« Die Stimme des Maars schwankte zwischen Wut und Bestürzung. »Wer wagt es, sich uns derart zu widersetzen?«
    Hinter ihm wurde Gothar von seinem Marmorthron geschleudert und rutschte haltlos über den Boden. Die Schlangenkrone war ihm längst vom Kopf gefallen, nun löste sich auch das Frostbärenfell von den königlichen Schultern und flatterte davon.
    Weitere Erschütterungen warfen die Festung wild umher. Gothar schrie auf, als er sich neuerlich überschlug und mit einem lauten Klatschen gegen eine der Wände prallte. Endlich gelang es ihm, sich an einem schroffen Vorsprung festzukrallen, bevor ihm noch Schlimmeres widerfahren konnte. Als ihn die wandelnde Lichtsäule schließlich einholte, war zu sehen, dass er aus der Nase und mehreren Platzwunden blutete. Außerdem klaffte an seinem rechten Hosenbein das Leder auseinander; auch das darunter liegende Knie war aufgeschlagen.
    Die Levitationssäule, auf der die Festung ruhte, wurde in immer kürzeren Abständen attackiert. Sosehr sich der Atem des Himmels auch mühte, sie in der Luft zu halten, die fremde Kraft ließ einfach nicht locker. Der Maar hätte gern versucht, diesen Angriff zurückzuschlagen, doch er wagte es nicht, das Ritual zu unterbrechen, mit dem sie das Rad des Feuers bannten.
    Zuerst musste er wissen, was überhaupt vor sich ging. Die fremde Kraft, die an der Levitation zerrte, war so stark, dass sie sich in dem vor ihm aufwallenden Nebel abzeichnete. Überrascht starrte er auf die Mächtige, die sie von Felsnest aus attackierte.
    »Wer ist das?«, schrie er, voller Wut auf Todbringer, die Arakia und den heiligen Hort so schlecht für ihn ausgespäht hatte. Laut ihrem Bericht hatte Ulke, der Hohepriester der Blutorks, den Mantel der Vergangenheit noch nicht gelüftet, doch nun wurden sie auf eine Art und Weise bedrängt, die auf höheres Wissen schließen ließ.
    Es dauerte einen Moment, bis die Gestalt in dem vor ihm schwebenden Nebel deutlich genug hervortrat, dann sah er die Verschnürung der Lederschürze, die sie unter ihrer hoch gerutschten Kutte trug.
    Der Maar musste nicht lange in den Erinnerungen kramen, die er Todbringers Gedächtnis entrissen hatte. Das dort war Ursa, die Schwester der neuen Feuerhand!
    Als ihm die Wahrheit endlich dämmerte, bereute er plötzlich, das Rad des Feuers blockiert zu haben. Vieles hatte der Maar bedacht, aber mit einem hatte er nicht

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