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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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aufzubauen, die sie auffingen.
    Sofort stieß Ursa erneut hinab und ließ sie wieder in die Tiefe wirbeln, doch diesmal wurde ihr Angriff von einem grellen Schmerz begleitet, der unter ihrer Schädeldecke explodierte. Einen Moment lang leuchtete es blendend weiß vor ihren Augen auf, danach brach tiefe Dunkelheit über sie herein.
    Stöhnend warf sie den Kopf in den Nacken. Die geheimnisvolle Macht, die sie bisher aufrecht gehalten hatte, war von einem Schlag auf den anderen verschwunden. Jäh von aller Kraft verlassen, sackte sie in sich zusammen. Von Schwindel ergriffen, spürte sie nur noch, wie sie mit den Stiefelspitzen auf die Felskante stieß und die gelähmten Beine unter ihr nachgaben.
    Erst da, im Moment der größten Gefahr, riss sie die Augen auf, doch was nützte es, in den unter ihr gähnenden Abgrund zu starren, da sie nicht mal mehr die Kraft hatte, einen einzigen Muskel zu bewegen?
    Doch bevor sie nach vorn gekippt wäre, wurde sie von zwei kräftigen Händen an den Schultern gepackt und zurückgerissen.
    »Moa!«, stöhnte sie überrascht, als der Knappe vor ihrem Gesichtsfeld auftauchte.
    Er war tatsächlich bei ihr geblieben, während selbst der Hohepriester sein Heil in der Flucht gesucht hatte.
    »Lauf davon!«, forderte sie mit schwacher Stimme, während er sie zurückschleifte und vorsichtig auf den harten Boden bettete. »Ich habe nicht mehr die Kraft, sie weiter abzuwehren …«
    »Keine Sorge.« Sie konnte nicht richtig abschätzen, wie lange er verschwunden war, vermutlich aber nur für einige Herzschläge. Gerade so lange, wie er brauchte, um zurück zur Felskante zu eilen und in die Tiefe zu spähen. »Die drei haben vorläufig genug. Sie sind zur Festung zurückgekehrt und darin verschwunden.«
    Sie hätte sein zufriedenes Grinsen gern erwidert, doch es bereitete ihr bereits Mühe genug, gegen die Ohnmacht anzukämpfen, die sie zu verschlingen drohte.
    Du hast gut gekämpft, Urtochter , raunte es von weit her an ihre Ohren. Doch die Schlacht ist noch nicht vorüber.
    Ursa spürte, wie sich die fremde Macht von ihr entfernte und den Kriegsscharen auf dem Schlachtfeld zuwandte. Wäre sie noch zu einer Regung fähig gewesen, hätte sie sich bestimmt aufgebäumt, als sie das ferne Echo eines durch Mark und Bein gehenden Rufes vernahm. Und obwohl ihr Blickfeld bereits zusammenschrumpfte, wurde ihr doch bewusst, dass es nicht irgendein Signal war, das sie da hörte, sondern der Ruf, der nur an jene erging, die vom Blut der Erde auserwählt waren.
    Warum bin ich bloß so schwach? , haderte die Priesterin mit sich selbst. Warum habe ich meine Kräfte nur nicht besser eingeteilt?
    Noch ehe sie eine Antwort auf diese Fragen ereilen konnte, wuchsen die schwarzen Ränder vor ihren Augen endgültig zusammen. Völlig entkräftet spürte sie nicht einmal mehr, wie Moa sie vorsichtig vom Boden hob, sie über seine rechte Schulter wuchtete und den steilen Pfad hinab zu Hatra trug.

7
    nochental Urok war ungemein erleichtert, als er sah, wie die Schwebende Festung vor Felsnest abdrehte, denn nun wusste er seine Schwester in Sicherheit. Es störte ihn nicht, dass König Gothars Bollwerk stattdessen über dem Schlachtfeld absackte, und erst recht nicht, dass herabfallende Mauerstücke die Köpfe einiger Gardisten, die gerade auf ihn zustürmten, zum Platzen brachten.
    Ihm war egal, wie er starb, solange nur ein scharfes Schwert in seiner Waffenhand ruhte.
    Seine Feinde scherten sich genauso wenig um das, was über ihren Köpfen vorging. Inmitten einer Schlacht verengte sich das Blickfeld auf den am nächsten stehenden Gegner, den es zu stellen, zu überwinden und zu töten galt. Wer sich da vom Wesentlichen ablenken ließ oder versuchte, den großen Überblick zu behalten, starb schnell durch die Hand eines weniger umsichtigen Feindes.
    Urok zählte mehr Rundschilde, als er Finger an beiden Händen hatte, trotzdem ließ er die eigene Deckung sinken, sprang auf einen Berg übereinandergesunkener Leichen und stieß einen wilden Kampfschrei aus. Das Maul weit aufgerissen wie ein Raubtier kurz vor dem Zuschnappen, den Harnisch aus Lindwurmschuppen ebenso blutbesudelt wie das Wellenschwert und den rechten Unterarmschutz, bot er für das menschliche Auge zweifellos einen furchteinflößenden Anblick.
    Wie erwartet geriet die vor ihm anrückende Linie in Unordnung. Einige der Schwertknechte stolperten, andere ließen gar ihre Schilde sinken und deuteten voller Entsetzen in seine Richtung.
    Urok spannte bereits

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