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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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gerechnet: damit, dass das aufgepeitschte Blut der Erde den Bann einfach umgehen und sich selbst neue Wege suchen könnte. Eigene Wege, die seit Generationen verschüttet gewesen waren und es auch für immer hatten bleiben sollen!
    Irgendwo hinter ihm verließen Gothar die Kräfte. Der König verlor seinen Halt und schlitterte erneut umher. Den schwebenden Lichtbringern machte es dagegen nicht viel aus, dass sich die Wände um sie herum ständig von einer Seite auf die andere warfen. Sie schwebten zwar mehrmals auf und ab, doch ihre Position im Raum blieb die ganze Zeit über die gleiche, stets in einer geraden Linie ausgerichtet, die von der Erde in den Himmel deutete.
    »Brecht die Beschwörung ab!«, befahl der Maar, inzwischen völlig sicher, dass das Blut der Erde bereits in neuen Bahnen verlief. »Wir müssen …«
    Er hatte viel zu lange gezögert.
    Das wurde ihm in dem Moment klar, da der alles vernichtende Schlag unter die Festung fuhr und die Levitationssäule durchtrennte.
    Abrupt kippte der Thronsaal nach vornüber. Von nun an raste die Festung so schnell herab, dass die Lichtbringer ihre eigene Höhe nicht mehr entsprechend ausgleichen konnten, und schon einen Herzschlag später klebten sie neben König Gothar an der Wandschräge, die sich als neue Decke über ihnen spannte.
    Rasch schufen der Maar und seine Getreuen einen fauchenden Luftwirbel, der sich wie ein schützendes Polster um sie legte, kurz bevor die Festung in den teerdurchtränkten Marschboden schlug.
    In der zerfasernden Nebelwolke war noch zu sehen, dass draußen riesige Erdfontänen aufspritzten, kurz bevor das magische Gebilde völlig ausfranste. Die Gewalt des Einschlags war so groß, dass die Festung tief im weichen Grund versank. Dennoch schüttelte sich das riesige Gebäude weiter unter den brutalen Kräften, die aufeinander einwirkten. Wände, Böden und Decken erzitterten so heftig, dass sie zu bersten drohten, und ein Ächzen und Stöhnen durchlief die langen gewundenen Gänge, als wäre die Festung ein lebendiges Wesen, das vor Schmerzen laut aufheulte.
    Die Lichtbringer wirbelten wild umher, doch die sie umgebende Luftblase milderte all die Schläge und Stöße ab, als sie von einer Wand gegen die nächste prallten. Während die Festung im Boden erstarrte, drehte sich die Blase noch einige Male, bevor die Lichtbringer die Kontrolle über sich selbst zurückgewannen.
    Feine Staubschleier wölkten durch den großen Saal, der sich so stark zur Seite neigte, dass der am Boden verankerte Marmorthron beinahe waagerecht stand. Hustend versuchten sich die Lichtbringer zu orientieren, und selbst der Maar brauchte einige Zeit, um seine Benommenheit abzuschütteln.
    Die umherirrende Lichtsäule pendelte sich erneut ein und entriss der Dunkelheit ein blutbesudeltes und auf groteske Weise gestauchtes Bündel, das nur noch entfernte Ähnlichkeit mit einem Menschen aufwies. König Gothar hatte den Absturz denkbar schlecht überstanden.
    Unter der Maske des Maars drang ein ärgerliches Zischen hervor. Dann sandte er einen geistigen Befehl aus, der nicht nur die Lichtbringer in den äußeren Quartieren erreichte, sondern auch alle goldenen Boten, die über dem Schlachtfeld kreisten.
    Steigt auf, meine Brüder! , verlangte er herrisch. Steigt auf, und tötet die mächtige Ursa, bevor sie uns noch tiefer ins Unglück stür zen kann!
    Der rasende Herzschlag presste das kalte Blut durch seine Adern, während er spürte, dass die ersten Getreuen aufstiegen, um seinem Geheiß Folge zu leisten. Nur allmählich gewann er seine Fassung wieder. Dennoch gab es da etwas, das sich auch bei einem Erfolg seiner Lichtbringer nicht mehr abschütteln lassen würde.
    Von nun an, das spürte der Maar ganz genau, würde in ihm stets die geheime Angst nisten, doch verletzlich zu sein.
    Felsnest
    Ursa fühlte sich erschöpft und ausgelaugt, ja, geradezu ausgeblutet. Trotzdem streckte sie ihre geistigen Fühler aus. Der Absturz der Schwebenden Festung hatte ein gewaltiges Beben ausgelöst, das bis weit hinauf in die Berge zu spüren gewesen war. Unten, auf dem Schlachtfeld, befanden sich die Reihen der Krieger in höchstem Aufruhr. Sie hatte jedoch keine Zeit, den entstandenen Schaden zu begutachten, denn eine neu heraufziehende Gefahr nahm ihre volle Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Leider war das mächtige Bollwerk ihrer Gegner nicht wie erhofft zerschellt, sondern steckte – äußerlich intakt – im Boden fest. Auch im Inneren schien weit weniger zu Bruch gegangen zu

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