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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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herunter, die eigentlich König Gothar galt, aber genauso auf den Maar passte, der ohnehin schon immer die wahre Macht in Händen gehalten hatte. »Wir gehen dorthin, wohin du befiehlst, und kämpfen, bis kein Leben mehr in unseren Körpern steckt.«
    Der Maar sah einige Atemzüge lang schweigend auf sie hinab. »Dies ist kein Todeskommando«, erklärte er ungewöhnlich entgegenkommend. »Wir haben noch viel mit euch Elfen vor.«
    Seiner zischelnden Stimme war nicht anzuhören, ob er das freundlich meinte, darum setzte Feene für sich in Gedanken hinzu: Wir wollen euch noch so lange wie möglich für eure Verfeh lungen leiden lassen. Was für Verfehlungen das auch immer sein mochten. Sie wusste es nicht.
    Ein rötliches Flackern über ihren Köpfen, das die Aufmerksamkeit des Maar erregte, beendete abrupt das Gespräch. Rasch stieg er zu dem Beschwörungskreis auf, der nicht nur den Verletzten heilte, sondern auch ein nebelhaftes Gebilde zwischen sich erzeugte, durch das rote, blaue und weiße Linien zogen. Die roten Linien symbolisierten das Blut der Erde, so viel hatte Feene schon herausgefunden, die weißen hingegen den Atem des Himmels, der sich in der klar umrissenen Dunstwolke wie ein dichtes, fein zerfaserndes Spinnengewebe nach allen Seiten hin erstreckte. Die roten und blauen Stränge wurden durch die weißen vielfach umflossen, umwoben und auch von ihnen abgeschnürt. Trotzdem leuchtete der Nebel noch zweimal rot auf, ohne dass sich der Ursprung dieses Phänomens feststellen ließ.
    »Eile ist geboten«, sagte der Maar laut, aber wohl eher an die übrigen Lichtbringer als an Feene gerichtet. »Das Blut der Erde versucht, die Zeit des Chaos zu nutzen, um in seine alten Bahnen zurückzukehren. Sobald Arakia besetzt ist, werden wir unsere Macht auch im übrigen Reich neu festigen müssen, so viel Opfer es auch kosten mag!«
    Was er weiterhin sagte, hörte Feene nicht mehr, denn sie stahl sich heimlich aus dem Thronsaal davon, bevor der Maar noch durch irgendetwas an ihre Anwesenheit erinnert werden konnte. Denn eines hatte sie im Verlauf dieses Feldzugs gelernt: Zu viel zu wissen konnte in Gegenwart dieser mächtigen Wesens manchmal gefährlich, wenn nicht sogar tödlich sein …
    In der Arena
    Auf den Tribünen der Arena drängten sich viel zu viele Zuschauer um viel zu wenig Plätze. Die zahlungskräftige Menge hatte längst alle Hemmungen abgelegt und gebärdete sich als das, was sie unter dem dünnen Mantel der Zivilisation immer geblieben war: eine von primitiven Instinkten beherrschte Meute, die mit bloßen Händen aufeinander losging, schlagend, tretend, kratzend und an Ohr- und Nasenringen ziehend, nur um einen vermeintlich besseren Blick auf das bevorstehende Spektakel zu erhalten. Die mit Knüppeln und Krummsäbeln ausgerüsteten Wachsoldaten hatten mehr denn je zu tun, aber die Wasserknechte, Weinhändler und andere Büttel machten das Geschäft ihres Lebens.
    Obwohl Herzog Garske seinen Zehnten von all ihren Einnahmen erhielt, war ihm als Einzigem jede Vorfreude an dem Zweikampf zwischen Ork und Elfen vergangen. Seit er von dem Lichtbringer für seine Nachlässigkeiten getadelt worden war, fand er einfach keine Ruhe mehr. Die Gegenwart des mächtigen Wesens erfüllte ihn mit größter Nervosität. Aus diesem Grund war er auch ohne persönliche Liebesdienerin erschienen. Je weniger Menschen bemerkten, wie aufgewühlt er war, desto besser. Außerdem lag Unruhe in der Luft, ja, sie war förmlich mit der Zunge zu schmecken.
    Der Lichtbringer spürte es wohl auch oder verfügte über Informationen, von denen der Statthalter nichts ahnte. Jedenfalls glitzerten auf Sonnendächern und vor Marmorsäulen immer wieder die Umrisse von Tarnmänteln auf. Schattenelfen bevölkerten das Oval der Tribüne, und als würde das noch nicht genügen, hatte auf dem Sandplatz eine Einheit der Gepanzerten Aufstellung genommen.
    Vergeblich suchte Garske mit seinen Blicken die angrenzenden Ränge nach der Amme ab, die sich sonst zu jedem Kampf des Schattenelfen mit seinem Sohn im Arm unter die Zuschauer mischte. Beeindruckte Benirs Warnung sie tatsächlich mehr als der Befehl des neuen Todbringers? Oder war in ihrer Abwesenheit viel mehr ein weiteres Indiz für die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen des Lichtbringers zu sehen?
    Das Geschrei auf den Rängen ebbte ein wenig ab, als ein vielfaches Knarren vom Sandplatz aufstieg. Das schabende Geräusch, mit dem Hornplatten über Hornplatten rieben, löste bei Sangors

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