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Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Beherrschung. »Nicht nach all den Jahrtausenden!« Er packte sie mit einer Hand, riss sie auf die Beine und zog ihr Gesicht dicht vor seines. »Du hast die Gabe abgelegt? Wie konntest du dich nur dieser Erhöhung verweigern?«
    Sie lächelte glücklich. »Du weißt es?«
    »Ich spüre es!«, brüllte er und schleuderte sie hart auf die Couch zurück. »Wie?« »Es war zu viel Verantwortung«, entgegnete sie ruhig. »Ich habe über deine Worte nachgedacht, Levantin, und du hattest recht: Wer eine solche Macht besitzt, darf nicht untätig herumsitzen, sondern hat die Pflicht, sich einzumischen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Aber wie entscheide ich, was das Richtige ist? Wer gibt mir das Recht?« Sie legte ihre Hand wieder in Wills. »Ich habe seinen dunklen Teil in den hintersten Winkel seines Selbst verbannt, wo er bis an sein Lebensende bleiben wird. Das war die wichtige Aufgabe, die ich noch hatte. Was du nicht bedacht hast: Die Gabe machte es möglich, dass ich sie selbst aus mir herauslöste. Wäre ich nur früher darauf gekommen!« Sie lachte ihn an. »Was für ein Ärger, nicht wahr? Ich bin eine ganz normale Frau. Nichts weiter als eine Köchin, die gut fechten kann und die union des lames fortführen wird«, Saskia schaute zum Professor, »mit seiner Hilfe und neuen Leuten, die nichts mit dir zu tun haben.«
    Levantin ballte die Hände zu Fäusten.
    Saskia stand auf und nickte Justine zu, die neben sich griff und ihnen zwei Rapiere zuwarf. »Revanche, Maitre.« Sie behielt eine Waffe und reichte die andere an ihn weiter. »Der Professor wird die Punkte zählen.« Sie zog die Hülle von der Klinge und warf sie auf die Couch. »Fröhlich soll die Klinge singen, Schutz und Leib des Gegners durchdringen.« »Es wird mir ein Vergnügen sein«, sagte Levantin. Innerlich frohlockte er: So bekam er eine zweite Gelegenheit, sie zu erhöhen. War ihr das nicht klar? { Der Professor schob die Möbel zusammen mit Will und Justine zur Seite und schuf eine einigermaßen freie Kampffläche. »Freies Gefecht?« Beide nickten. Er wollte etwas sagen, stattdessen zögerte er und sprach die Formel: »L'union des lames, unique, secrette et éternelle. Ni bonne, ni mauvaise, mais mortelle pour nos ennemis et les traîtres. Die ehrenwerte, altehrwürdige union des lames und ich, das Komitee, grüßen die Kämpfer Maitre und Rapier.« Er verbeugte sich vor ihnen. »Die beiden Kontrahenten haben sich einverstanden erklärt, ohne Planche zu kämpfen und ein freies Gefecht zuzulassen. Gewonnen hat, wer seinem Gegner gemäß den Statuten der union zuerst fünf sichtbare, blutende Wunden schlägt oder den Sieg von seinem Gegner geschenkt bekommt. Bei einem Unentschieden geht der Kampf weiter. Stets gilt ...«
    »Der Tod des Gegners ist kein erstrebenswertes Ziel«, übernahm Saskia mit einem düsteren Lächeln, »mag jedoch geschehen.«
    Levantin betrachtete seine Waffe, die neu und hochwertig aussah, während die Klinge seiner Gegnerin Scharten und gealterte Stellen aufwies. »Ein Gelegenheitskauf?«
    Saskia nahm die klassische Fechtposition ein und wies ihm ein Zeichen, das knapp oberhalb des Fingerschutzes ins Metall geschlagen worden war: drei gekreuzte Dolchpaare, eins oben, die anderen beiden rechts und links darunter. »Ein Familienerbstück, das ich noch in meiner Vitrine zu Hause hatte. Der Säbel meines Vaters brachte mir kein Glück, jetzt versuche ich es mit dem Rapier eines Ahnen.« Sie grüßte und ließ die Klinge durch die Luft zischen. »En garde, Monsieur.«
    Levantin grüßte sie ebenfalls und nahm die Fechterstellung ein. »En garde«, gab er zurück und erwartete ihren Angriff.
    Saskia attackierte ansatzlos mit schnellen Sprüngen und Stößen aus dem geraden Arm heraus. Er wich zurück und wehrte ihre Spitze mit rasanten Hieben ab, um nach einem angetäuschten Stich in Richtung Kopf einen Schlag gegen ihre Waffenhand zu führen. Saskia parierte jedoch mit einem Lächeln. Eine rasche Handbewegung, und die Spitze bohrte sich in seine Brust, zuckte nach unten und hinterließ einen tiefen Schnitt. Blut quoll hervor. Der Professor vermeldete einen Punkt für Saskia.
    »Du magst Dämonenfeuer standhalten, aber irdische Dinge können dich durchaus verletzen, wie ich weiß.«
    Der Gedanke daran, dass sie ihn um die Rückkehr in seine Heimat betrogen hatte, machte Levantin wütend. Er sprang vorwärts und ließ das Rapier hin und her tanzen, es peitschte die Luft und verschleierte, wohin der eigentliche Angriff gehen

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