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Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Titel: Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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überlebst.“
    Er griff nach ihrer Hand, kreuzte seine Finger mit ihren, um sie sicher zu halten. Ein kleiner, vom Regen glitschiger Abhang markierte den Anfang des ungepflegten Rasens. „Pass auf, wo du hintrittst.“
    Aber sie lief spielerisch den Abhang hinunter und zog ihn mit sich. Seine Schuhsohlen rutschten und schlitterten wie ihre, aber sie erreichte den Fuß des Abhangs mit erstaunlicher Grazie. Er blinzelte das Wasser weg, das von seinen Wimpern tropfte.
    Sie wandte sich ihm zu. Tropfen tanzten auf ihren hübschen Wangen. Ihre feuchten Lippen lockten ihn, als sie unschuldig die Tropfen ableckte. „Ich war so gefangen in den Träumen und davon, von Bastien und dir verführt zu werden, dass ich nicht die Fragen gestellt habe, die ich hätte stellen müssen.“
    Doch dann wandte sie sich ab, ohne eine weitere Frage zu stellen. Sie begann, über den abschüssigen Rasen zu dem weißen, stillen Mausoleum zu gehen. Er folgte ihr. Nie in seinem Leben, ob sterblich oder unsterblich, hatte eine Frau ihm so den Kopf verdreht.
    Sie wandte sich zu ihm um. „Ich möchte wissen, wie du der Gefangenschaft entkommen bist. Wir haben uns den Kopf darüber zerbrochen, um zu verstehen, wie du Zayans Fluch entkommen bist. Wir wissen, dass du es getan hast. Man hörte in der Stadt nur noch, der Earl of Brookshire sei aufs Land gezogen. Und da es keine Gerüchte über eine längere Abwesenheit gab, musst du ihm schon sehr bald entkommen sein. Hat dir jemand geholfen? Jemand, der den Zauberspruch kannte?“
    Yannick holte sie ein und griff nach ihrem Ellbogen. Sie hatten die Steinstufen erreicht, die von Pfützen übersät waren. Ihr rotes Haar hatte sich, schwer vom Regen, aus der Haube gelöst.
    „So ein Mist“, seufzte sie.
    Er hielt den Atem an, als sie die Haube abnahm und die wenigen Nadeln aus dem hüftlangen Haar löste. Weil er keine Antwort auf ihre Fragen wusste, stellte er ihr seinerseits einige Fragen. „Dein Vater hat vermutlich geplant, mit mir Kontakt aufzunehmen, nachdem er meinen Bruder aufgeweckt hatte. Hat er gehofft, er könne mich zwingen, ihm bei Zayans Zerstörung zu helfen?“
    „Ja, und mein Vater hat auch geplant, dich gefangen zu nehmen. Ich habe … ich meine … wenn es nach mir gegangen wäre …“ Sie errötete. „Aber wer hat dir geholfen, zu entkommen?“, fragte sie erneut, um das Thema zu wechseln. „Ein anderer Vampir?“ Sie griff nach dem Türgriff, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. So hart sie konnte, rüttelte sie daran.
    Er lehnte sich an ihr vorbei und legte seine flache Hand gegen die Tür. „Er hat geplant, meinen Bruder und mich zu töten, nicht wahr?“
    „Nun, natürlich hat er das geplant. Aber wir … er … jetzt würde er das nicht mehr tun.“
    „Wie überaus rücksichtsvoll von dir, meine Liebe.“ Er legte seine andere Hand auf ihre Schulter. Ihr Körper spannte sich unter ihm an.
    „Ich kann die Tür öffnen“, versprach sie eigensinnig. „Ich habe einen Dietrich in meinem Handkoffer.“
    „Die Tür ist von innen verriegelt, nehme ich an. Lass mich das machen.“ Er schob sie zurück und sandte einen weißen Feuerblitz durch den Spalt zwischen der Eichentür und der Steinmauer. Ein leises Klingeln war zu hören, als der Blitz das Schloss zertrümmerte. Er schob die mächtige Tür auf.
    „Beeindruckend“, gab sie widerwillig zu, und er musste lachen. „Aber was ist mit Bastien?“
    „Er ist da drin.“
    „Nein, warum hast du deinen Bruder nicht befreit, nachdem du so schnell freikamst?“
    Eine kalte, brutale Erinnerung stieg in ihm auf. Weil mein Bruder mir ein Messer gegen die Rippen gedrückt hat und mich zum Vampir gemacht hat? Nein, es war keine Wut gewesen, auch nicht Verbitterung, die ihn daran gehindert hatte, Bastien zu befreien. Er zuckte erschöpft mit den Schultern. „Ich hatte nicht die Möglichkeit, ihn zu befreien. Wie du, musste ich nach diesem verdammten Fluch suchen. Und ich wollte nicht, dass du ihn befreist, Althea. Ich wusste, dass dein Vater ihn nicht kontrollieren kann.“
    Das schwarze Innere des Mausoleums erstreckte sich vor ihnen. Marmorne Särge standen in dichten Reihen. Viel schneller als er es erwartet hatte, sah er die glatte Oberfläche der Wand – dann hörte er das ferne Krachen einer Tür. Es gab einen weiteren Raum, und was auch immer hinter der nächsten Tür lag – er hörte Stimmen.
    Altheas Hände griffen durch seine durchnässte Hose nach seinen Hüften. Wie konnte allein ihre leichte Berührung sich so

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