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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»Aber es ist Hexenmagie, die das angerichtet hat«, sagte ich, und der Pixie flog bestätigend hoch und runter.
    »Das waren Hexen«, sagte Nina mit Eis in der Stimme. »Ende der Geschichte.«
    Wayde senkte verlegen den Blick. »Hexen hätten keine MegPaG-Hassknoten verwendet, um ihn aufzuhängen.«
    Was?
    Nina wirbelte zu ihm herum und Wayde sprang zurück, sobald er ihre Miene sah. Ihr Gesicht war zu einer Grimasse verzogen, die irgendwo zwischen einem Knurren und einem Zischen lag. Gereizt sah sie zu den Technikern, die plötzlich bleich und entschuldigend dreinblickten, als hätten sie die Knoten vorher entfernen sollen. Ivy lief übermenschlich schnell zurück, um selbst nachzusehen. Jenks flog wie ein roter Streifen direkt neben ihr und fluchte ausdauernd. Ich blieb auf der untersten Stufe stehen. Als ich einen Blick auf die Schnüre warf, verstärkte sich meine Angst plötzlich um einiges. Verdammt, er hatte recht. Ich hatte es nicht einmal bemerkt, aber die Seile, mit denen er an der Decke befestigt war, und die Schnüre, mit denen seine Gliedmaßen gestreckt wurden, waren tatsächlich mit den komplexen Knoten gebunden, für die MegPaG bekannt gewesen war. In den vier albtraumhaften Jahren des Wandels hatten sie diese Knoten verwendet, um Hexen aufzuhängen, Vampire der Sonne auszusetzen und Werwölfe zu vierteilen.
    Langsam setzte ich mich mit dem Rücken zur Leiche auf die unterste Stufe. MegPaG: Die »Menschen gegen Paranormale«-Gesellschaft. Sie stand für die personifizierte Angst, von den Nachbarn auf die Straße gezerrt und verbrannt zu werden – eine extremistische Hassgruppierung, die während des Wandels kurz an Bedeutung gewonnen hatte und den Massenmord an all jenen propagierte, die jahrelang unter ihnen gelebt hatten und die große persönliche Risiken auf sich genommen hatten, um die Menschheit am Leben zu erhalten. Man nahm an, dass MegPaG vor Jahren verschwunden war, aber vielleicht wollte die I. S. das ja auch nur alle glauben machen. Ninas angefressene Miene ließ mich vermuten, dass die I. S. nicht nur wusste, dass MegPaG noch existierte, sondern dass sie sich sogar bemüht hatten, ihre Aktivitäten zu vertuschen, um sich auf altmodische Weise um sie kümmern zu können.
    Angewidert schlang ich die Arme um den Bauch. Ich wusste nicht, was übler war: die Leiche, die hinter mir hing, oder die Tatsache, dass die I. S. solche Verbrechen verheimlichte, um die Verantwortlichen in Ruhe ermorden zu können. »Das ist nur Zufall«, sagte Nina, aber obwohl solche Knoten schon seit Jahrhunderten verwendet wurden, war nicht allgemein bekannt, dass nur MegPaG sie benutzte. Und nach ihrem kleinen Wutausbruch bezweifelte ich doch sehr, dass der Zufall hier seine Hand im Spiel hatte.
    Wayde nahm es ihr offensichtlich auch nicht ab. »Bevor ich meine Lizenz als Bodyguard bekommen habe, habe ich bei Massenveranstaltungen gearbeitet. Das ist ein MegPaG-Knoten. Wir haben zwei oder drei Hasserfüllte aus jeder Show geworfen. Warum vertuschen Sie das?«
    Ivy, die in die Hocke gegangen war, um den Knoten genauer zu betrachten, sah zu uns auf. »Vielleicht sind es nur Nachahmer, die versuchen, es MegPaG anzuhängen.«
    »MegPaG würde niemals Magie einsetzen«, erklärte ich und stimmte ihr damit zu. »Nicht in einer Million Jahren.« Die Hexen hatten am meisten unter MegPaG gelitten. Werwölfe waren traditionell verschwiegen und Vampire waren besser darin, sich zu verstecken. Hexen dagegen waren leicht aufzuspüren, wenn man nur wusste, wonach man Ausschau halten musste.
    Jenks schwebte zwischen Ivy und mir, als könnte er sich nicht entscheiden, wer ihn mehr brauchte. »Gibt es einen besseren Weg, um eine Gruppe von Leuten loszuwerden, als ihre eigene Magie einzusetzen, um Misstrauen zwischen ihnen zu säen?«
    Ich stand frustriert auf. »MegPaG verwendet keine Magie!«
    Ivy runzelte die Stirn. »Aber sie haben es getan, bis sie beschlossen haben, dass selbst magiewirkende Menschen schon beschmutzt sind. Mir macht eher Angst, dass sie wieder damit angefangen haben.«
    Mir kroch ein kalter Schauder über den Rücken, und als ich aufsah, entdeckte ich, dass Ninas Haltung sich drastisch verändert hatte. Wut ließ ihre Augen hart wirken. Sie sagte nichts, aber es war offensichtlich, dass Ivy recht hatte. »MegPaG setzt seit zwei Jahren Magie ein«, erklärte Nina schließlich mit einer Miene, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. »Wir denken, dass sie glauben, etwas entdeckt zu haben, womit sie uns ein für

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