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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Gefangennahme und Folter der Opfer ver wickelt sind.« Sie sah noch einmal zu dem hängenden Mann und runzelte die Stirn. Ihre Finger zuckten, als greife sie nach etwas Unsichtbarem – ein untoter Vampir mit einem nervösen Tick. Seltsam.
    Ich atmete tief durch, während ich über Ninas Worte nachdachte. Wenn sie weitergezogen waren und die Leiche entsorgt hatten, dann blieben uns fünf Tage, um das nächste Opfer zu finden. Verdammt und zur Hölle, das ist übel . Irgendwo in der Stadt wurde an einem verängstigen Mann oder einer Frau herumexperimentiert, die in diese … Halbform verwandelt war.
    Jenks hob von Ivys Schultern ab, um wie ein irritierendes, grell leuchtendes Jojo vor mir auf und ab zu schießen. »Ein Kerl und zwei Frauen haben diesen Mann hier aufgehängt«, sagte er stolz, und auf Ninas Gesicht erschien ein Ausdruck puren Erstaunens. »Na ja, wenn man Pixies vertraut«, fügte Jenks bösartig hinzu. »Sie sind um halb fünf Uhr morgens aufgetaucht und in einem blauen Auto davongefahren. Die ansässigen Pixies haben nicht besonders auf sie geachtet. Siebenunddreißig Minuten später hat ihn ein Kerl gefunden, der mit seinem Hund spazieren gegangen ist, und die I. S.-Lakaien haben ihn dann mit einem Gedächtniszauber beharkt und abhauen lassen. Es geht ihm gut, aber sein Hund braucht wahrscheinlich eine Therapie.«
    Nina wirkte wütend, aber ich nickte begeistert. Das war wahrscheinlich die beste Aussage, die wir bekommen würden, und mehr, als die I. S. in zwei Wochen entdeckt hatte – zumindest, wenn sie uns bis jetzt die Wahrheit gesagt hatten. Gedächtniszauber. Ich hasste sie und ich schrieb mir ein gedankliches Memo, dass ich in meinen Erdzauber-Büchern nach etwas suchen musste, das dagegen half. Ich wollte nicht diesen Auftrag erledigen und dann alles vergessen, weil es der I. S. so gefiel.
    »Gut gemacht, Jenks«, sagte ich, weil ich dem Seitenhieb einfach nicht widerstehen konnte. »Das kriegen Sie gratis von uns, Nina.«
    Die zwei Vampire mit der Trage und dem Leichensack setzten sich in Bewegung. Ich fühlte mich schon ein wenig besser, als ich fragte: »Wie lange wird es dauern, bis neue Verfolgungsamulette aus den Beweisen hier erstellt werden können?« Ich wollte diesen Fall so schnell wie möglich abschließen.
    Nina rieb sich mit gesenktem Kopf das Kinn. »Zwölf Stunden«, erklärte sie säuerlich. Dann wirkte sie plötzlich überrascht, als sie entdeckte, dass ihr Kinn glatt und ohne Bartschatten war. »Ich erwarte allerdings nicht, dass sie anschlagen werden. Ms. Morgan, gibt es einen Fluch, den Sie durchführen könnten, um sie schneller zu finden?«
    Ich zögerte. Die hässliche Leiche hing hinter mir, während die abweisenden Mauern des Theaters durch die kahlen Bäume schimmerten. Ivy stand bei den Technikern, sie hatten die Köp fe zusammengesteckt und fachsimpelten. Über allem hing das Rauschen der Funkgeräte und das besorgte Murmeln der I. S.-Beamten. Ich hatte mir die Leiche angeschaut und genug gese hen, um Übelkeit, Angst und Wut gleichzeitig zu verspüren.
    »Fluch? Nein«, sagte ich. Mir war kalt, als ich den Riemen meiner Handtasche fester packte und die Stufen hinunterging. Während ich dieses Armband aus verzaubertem Silber trug, hätte ich nicht einmal einen Fluch wirken können, um mein Leben zu retten. »Aber wenn sie das Blut dieses Mannes benutzen, um den Zauber anzurühren, mit dem sie den Nächsten foltern wollen, können wir sie auch mit jedem gewöhnlichen Erdzauber aufspüren.«
    Wayde kam mir entgegen; er wirkte fast ebenso unangenehm berührt wie ich. »Es ist eine große Stadt«, sagte Nina, mehr zu sich selbst, als sie mir in ihren verkratzten Pumps nach unten folgte. »Die Profiler glauben, dass an den Verbrechen mindestens fünf Personen beteiligt sind. Hexen.«
    Hexen, die Hexen töten? Nicht unmöglich, aber etwas an der Theorie fühlte sich für mich falsch an. Jenks verlor wütend roten Staub. »Ihr könnt keine fünf psychotischen Hexen aufspüren?«, fragte er bissig.
    »Es ist eine große Stadt«, wiederholte Nina angespannt. »Ist dir klar, wie viele Hexen es in Cincinnati gibt?«
    Wayde warf einen kurzen Blick zu der Leiche, bevor er sich uns anschloss und näher rückte, als sich die Vamps mit der Bahre an ihm vorbeischoben. »Ähm, das waren keine Hexen«, sagte er.
    Ich drehte mich zu ihm um. Die Bahren-Vamps blieben vor der Leiche stehen, zogen ihre Schutzkleidung an und diskutierten dabei, wie die Leiche am besten abzunehmen sei.

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