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Blutsbrueder

Blutsbrueder

Titel: Blutsbrueder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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wie tausend andere, die er, ohne sie je zu hinterfragen, erledigt hatte.
    Er hatte bereits unzählige Male getötet.
    Es machte ihm nichts aus. Er war schnell, er war gnadenlos und führte Befehle aus. Das war es, was sie aus ihm gemacht hatten. Einen Killer.
    Cara spürte die Wärme des Mannes, der sie an seine Brust gedrückt hielt, und fragte sich, ob sie ihm in die Kehle beißen sollte. Velvet tötete ihre Beute mit einem Biss in die Kehle. Cara schätzte, der Überraschungseffekt würde ihr genug Zeit verschaffen, sich aus seiner Umklammerung zu lösen.
    Ein stechender Schmerz ließ sie aufschreien, fassungslos sah sie, dass in ihrem rechten Oberschenkel ein Pfeil steckte. Ein immer lauter werdendes Geräusch ließ Thorn und Cara nach oben blicken. Über ihnen kreiste ein Kampfhubschrauber.
    »Halte dich an mir fest, ich versuche, dich mitzunehmen.« Thorns Stimme klang kalt und beherrscht, er drückte sie noch fester an sich und Cara sah erstaunt, wie die Luft um sie beide herum flimmerte. Vergessen war der Gedanke, ihm die Kehle durchzubeißen. Sie hielt den Atem an und fühlte sich plötzlich ganz seltsam. Gemeinsam mit diesem Fremden schien sie zu schweben und spürte den Boden unter ihren Füßen nicht mehr. In Caras Magengegend breitete sich ein Kribbeln aus. Verdammt wollte Thorn sein, wenn er das tat, was die Regierung von ihm verlangte. Sie hatten ihn überwacht. Natürlich hatten sie das - dachte er voller Verbitterung.
    »Erzähl mir alles«, flüsterte sie kaum hörbar. Er spürte, dass sie Angst vor der Wahrheit hatte. Doch sie hatte verflucht nochmal das Recht darauf zu wissen, was man ihr und ihrer Familie vor fünf Jahren angetan hatte.
    Er räusperte sich und erzählte ihr, was er wusste.
    Bevor sie entführt wurde, war ihr Vater auf brisante Papiere gestoßen, die strengster Geheimhaltung unterlagen. Es gab Versuche an Menschen, die entgegen allen Grundsätzen von Ethik und Moral standen.
    In einem Labor sollten Menschen gezüchtet werden, die manipuliert und programmiert werden konnten. Ganz nach Bedarf wurden so Menschen geschaffen, die keinen eigenen Willen und keine Persönlichkeit besaßen. So entstanden Arbeiter und Kämpfer, die Befehle ausführten, ohne zu hinterfragen und die kontrollierbar waren.
    Frauen, die die genetischen Voraussetzungen besaßen, wurden in Zuchtfarmen gehalten, befruchtet und von ihren Babys entbunden, die ihnen sofort nach der Geburt weggenommen wurden. Die Säuglinge wurden in spezielle Einrichtungen gebracht, wo sie erzogen und geformt wurden. Auch Klone sollten entstehen. Die Regierung hatte alle möglichen Pläne, die einem Schauer über die Haut jagten.
    Als ihr Vater damit an die Öffentlichkeit gehen wollte, drohten sie ihm, seine Frau und seine Tochter zu Gebärmaschinen zu machen. Um dem Nachdruck zu verleihen, ließen sie seine Tochter entführen. Cara. Sie sollte auf der abgelegenen Insel auf sich alleine gestellt sein. Man wollte wissen, ob es ihr gelang zu überleben. Natürlich hatte man sie überwacht und alles, was sie tat dokumentiert. Jetzt, fünf Jahre später, war man überzeugt, dass sie so weit war, die Farm um eine weitere Gebärmaschine zu bereichern.

    Cara hatte erschüttert zugehört, sie bekam Gänsehaut und fror erbärmlich. Diese Enthüllungen hatten sie sehr aufgewühlt.
    Thorn stand auf und ging zu ihr, er kniete sich neben sie und streichelte ihr Gesicht. »Kleines Mädchen«, begann er leise. »Ich habe noch nie so etwas gefühlt. Als ich gemerkt habe, dass sie auch mich verraten haben und du durch ihren Pfeil verletzt wurdest, da ist etwas mit mir passiert. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich fühle, dass alles, wofür ich gelebt habe und woran ich geglaubt habe, falsch war.«

    Cara sah ihn an. Der Mann, von dessen Dasein sie vor wenigen Stunden noch nicht einmal etwas geahnt hatte, stellte ihr Leben völlig auf den Kopf. Sie dachte an ihren Vater, der immer ein Fels in der Brandung für sie war und an das Leben, das sie verloren hatte. Heiße Tränen liefen ihre Wangen hinunter und ihre Schultern bebten. Thorn zog sie an sich und hielt sie fest.
    »Sie haben mir diesen Chip implantiert, damit konnten sie mich orten, sie müssen gespürt haben, dass meine Konditionierung löchrig wurde. Ich bin auch eines ihrer Versuchsobjekte, aber noch viel zu menschlich.« Verbitterung lag in seiner Stimme.
    »Es ist alles falsch. Was sie mit uns machen, ist falsch, verdammt noch mal und ich kann nicht zulassen, dass sie dich in die

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