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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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bekommen, was er wollte. Aber ich erinnerte mich zu genau daran, wie Ceri und Pierce zusammengearbeitet hatten, um einen schwarzen Fluch zu winden, mit dem sie die Fairys in meinem Garten töten konnten. Mein Magen verkrampfte sich. Ceri war von Pierce’ Fähigkeiten beeindruckt gewesen, und Pierce hatte die Hälfte seines Lebens und die gesamte Zeit nach seinem Tod mit dem Versuch verbracht, Dämonen zu töten. Ich hatte es gestern kaum geschafft, Pierce davon abzuhalten, Ku’Sox anzugreifen. War das erst gestern?, dachte ich und starrte auf meine verbrannten Finger.
    Eine Träne rollte mir über die Wange und fiel auf meine Hand. Ich ballte meine Finger zur Faust. Ich liebte Pierce nicht, aber es tat trotzdem weh. Und Ceri. Sie war so glücklich gewesen, so voller Leben. Endlich hatte sie eine Familie gefunden, obwohl sie nie geglaubt hatte, dass ihr das vergönnt wäre. Und jetzt war alles zerstört? Sie war tot?
    Langsam schlug meine Trauer in Wut um. Wut war Energie, und sie trieb mich an.
    »Ellasbeth hat mir nichts davon erzählt«, sagte ich. Trent sah blinzelnd auf, als müsste er erst seine Gedanken ordnen.
    »Ellasbeth weiß nichts davon«, erklärte er nach einem schweren Atemzug.
    »Quen?«, fragte ich. Meine Stimme brach mit einem Quietschen. »Weiß es Quen?« Ellasbeth hatte erklärt, er wäre im Keller und würde versuchen, die Tür zum Tresorraum zu öffnen. Wenn er das schaffte, würde Ku’Sox ihn in Sekunden vernichten. Ohne seine Magie war er hilflos.
    Wieder schrieb Trent in dieses Buch – kleine, präzise Zahlen. »Quen hat ihre Leiche aus meinem Büro entfernt«, sagte er dumpf. »Ku’Sox hatte sie dort für mich drapiert.«
    Ich hatte das Gefühl, ich müsste mich übergeben. Trent war ruhig, aber trotzdem konnte ich die Wut erkennen, die unter der Oberfläche kochte. Lucy musste noch am Leben sein. »Lucy? Bis?«, fragte ich. Trents Hand hielt kurz inne.
    »Am Leben«, sagte er, während ich angestrengt um Atem rang. »Für den Moment. Du solltest verschwinden, bevor er dich entdeckt. Unser Plan kann immer noch funktionieren. Allerdings wirst du es jetzt allein schaffen müssen.«
    Jetzt kochte meine Wut über, und ich stieß mich zitternd von der Maschine ab. »Unser Plan?«, schrie ich. Er sah auf, ohne eine Gefühlsregung zu zeigen. »Wie kannst du einfach nur da sitzen und Notizen machen! Sie sind tot!«
    Trent sah auf das Buch hinunter. Auf dem linierten Papier fielen seine fehlenden Finger besonders auf. »Ku’Sox hat ein Buch, das meines spiegelt. Wenn ich nicht weiterschreibe, wird er merken, dass etwas meine Aufmerksam keit erregt hat. Dann kommt er nachschauen. Du musst hier weg.« Wie betäubt schrieb er die Zeit und seine Initialen dahinter. Mit einem lauten Geräusch glitt der Stift über das Papier, dann drehte Trent sich um und sah mich direkt an.
    Betäubt. Er war wie betäubt, aber darunter kochte hilflose Wut. Mein Mund wurde trocken, als mir klar wurde, dass Trent auf Messers Schneide stand. Er konnte alles tun. Er hatte geschworen, seine Tochter und Ceri zu beschützen, und nun war Ceri tot.
    »Trent, es tut mir leid«, flüsterte ich, und sein Augenwinkel zuckte. »Das ist nicht fair.«
    »Fair?«, fragte er, und zum ersten Mal blitzte seine Wut durch. »Wann hatte Fairness je etwas mit meinem Leben zu tun?«
    Ich stolperte rückwärts, während ich mühsam einen langsamen Atemzug nach dem nächsten tat. »Wenn das Schicksal die Rahmenbedingungen angleicht«, erklärte er ausdruckslos, »kämpft der reiche Mann ums Überleben, während derjenige, der sein gesamtes Leben mit Unheil zu kämpfen hatte, ironischerweise stark genug für Erfolg ist. Ich bin beides, Rachel. Ich bin beides.« Er ließ den Kopf hängen, und seine feinen Haare verbargen seine Augen. »Ich wollte glauben, dass die Liebe die Anforderungen des Schicksals überleben könnte; dass Liebe Bestand hat, wenn einem alles andere genommen wird. Aber jetzt … Die Göttin hat mich sicherlich verlassen.«
    »Ich dachte, du glaubst nicht an sie«, flüsterte ich.
    Mit leerem Blick sah er in meine Richtung. »Ich sitze in einem Loch, das zu tief ist, um vom Zufall gegraben worden zu sein. Dafür muss eine Gottheit verantwortlich sein.«
    Trent lehnte sich so schnell vor, dass ich überrascht zusammenzuckte. »Es gibt keinen Grund, warum du unseren Plan nicht vollenden kannst«, sagte er plötzlich entschlossen. »Ich kann dir nicht helfen, nicht einmal, wenn du etwas gefunden hast, um unsere Stärken zu

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