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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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oberen Hälfte der vierten Wand gab den Blick auf etwas frei, was aussah wie die Kinderstation eines Krankenhauses – komplett mit Rollbetten und jungen Frauen in Uniform, die sich um die Kinder kümmerten. Es gab keine Tür. Die Frauen wirkten gesund. Ich fragte mich, ob sie überhaupt wussten, wo sie sich befanden, oder ob es sich um ausgeliehene Vertraute handelte.
    »Trent?«, flüsterte ich. Ich war überglücklich, dass Ku’Sox meine Ankunft nicht gespürt hatte. Der Elf musste hier irgendwo sein. Dämliche Ringe. Ich hasste wilde Magie. Es gab durchaus Regeln, aber ich verstand sie nicht.
    Mein Herz raste, als ich hörte, wie ein Stift zu Boden fiel. Dann rollte ein Bürostuhl nach hinten, und Trent kam hinter den hüfthohen Maschinen zum Vorschein. Schockiert starrte er mich an.
    Über seiner Stoffhose und seinem Leinenhemd trug er einen Laborkittel, der an eine Uniform erinnerte. Seine übliche Krawatte fehlte. Mit rotunterlaufenen Augen blinzelte er wie betäubt in meine Richtung. Seine Haare waren durch einander. Er saß so zusammengesackt auf dem Stuhl, dass man meinen konnte, sein Innerstes wäre zusammengebrochen. Insgesamt wirkte er, als wäre er schon seit einem Jahr verschwunden, nicht erst seit vier Stunden. »Was tust du hier?«, krächzte er. Seine Stimme hatte all ihre Schönheit verloren. »Bist du verrückt?«
    Er braucht dich mehr, als du ihn brauchst. »Vielleicht.« Ich hob die Hand mit dem Ring daran. »Ich versuche, deinen Hintern zurück in die Realität zu schaffen. Ich dachte, wir hätten eine Abmachung getroffen.« Abmachung. Das war keine echte Vereinbarung – mit der eine klare Zusage verbunden war. Es klang so viel schwammiger und gefährlicher. Was hatte ich mir nur dabei gedacht, Trent bei einer Abmachung zu trauen?
    Ein Teil der Besorgnis verschwand aus seiner Miene, stattdessen runzelte er die Stirn. »Ich gehe hier nicht weg.« Er stand so schnell auf, dass sein Stuhl nach hinten rollte. Mit wehendem Laborkittel hob er den heruntergefallenen Stift auf und bewies damit, dass er genauso gut den Geschäftsmann, den Playboy und den Wissenschaftler spielen konnte. »Geh. Jetzt. Bevor Ku’Sox dich entdeckt.«
    Geh? Jetzt? Ich war kein Hund. Nachdem ich sowieso nicht verschwinden konnte, bevor Jenks mich nicht zurückbeschwor, verschränkte ich die Arme und starrte ihn an. Ku’Sox würde nicht erfahren, dass ich hier war, außer der Dämon kam zur Tür rein, oder ich zapfte eine Linie an. Meine Augen glitten über die medizinischen Geräte, die vor sich hin summten. Offensichtlich hatten auch Trent und Ku’Sox eine Abmachung getroffen. Verdammt, ich dachte, wir hätten einen Plan gehabt. Anscheinend hatte die Kosten-Nutzen-Rechnung den Ausschlag gegeben.
    »Sind sie das?«, fragte ich. Trent sah von seinem Buch auf, über dem er in steifer Haltung stand und mir quasi den Rücken zuwandte.
    »Sind das was?«
    Ich deutete auf ein paar der Geräte. »Die Maschinen, die mein Leben gerettet haben?« Damit beschuldigte ich ihn indirekt, Ku’Sox zu helfen, und seine Ohren liefen rot an.
    »Nein, die hier sind ungefähr drei Generationen fortschrittlicher«, sagte er, während er weiter Notizen machte. »Sobald ich den DNA-Strang gefunden habe, den ich suche, baue ich ihn in ein mildes Virus ein, das die Mitochondrien attackiert. Mit dem Strang, den ich momentan benutze, bin ich nicht ganz zufrieden. Ich hatte vor der Vervielfältigung keine Chance mehr, ihn zu reinigen.« Für einen Moment hing der Stift unbeweglich in der Luft. Trent richtete sich auf und sah auf seine Laboraufzeichnungen. »Er ist zu siebenundsiebzig Prozent perfekt, was bei einigen der Testpersonen Probleme hervorrufen könnte. Aber Ku’Sox ist ein Schlächter, und wenn dreiundzwanzig Prozent seiner Kinder sterben, ist er sicherlich glücklich mit den übrigen siebenundsiebzig.«
    Ich wurde bleich und drehte mich, um die Reihen von Bettchen mit essenden, schlafenden, weinenden Babys anzustarren. In diesem Raum lag mindestens ein Dutzend Kinder. »Das ist unmenschlich.«
    Trent warf einen kurzen, verlorenen Blick Richtung Kinderstation. »Er wäre auch mit zwanzig Prozent zufrieden.«
    Ich verzog das Gesicht. »Du hilfst ihm«, beschuldigte ich ihn. Trent kniff die Augen zusammen. »Du hast mir gesagt, du würdest ihm niemals geben, was er will!«
    Sein Blick bohrte sich in meinen. »Du glaubst, das mache ich hier?«
    »Hey, wenn dir der Laborkittel passt.«
    Mit einem unzufriedenen Geräusch beugte sich Trent

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