Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)
meine Spezies für meine Tochter opfern. Alles steht auf dem Kopf, und ich … ich kann es nicht ändern.«
Es tat mir so leid für ihn. Er hatte sich verändert, und alles in seinem Leben war schmerzhaft neu. Jetzt … jetzt konnte er mich vielleicht verstehen. »Du bist nicht allein«, sagte ich. Ich wusste, wie weh es tat, genau zu wissen, was man tun musste, ohne den Preis dafür bezahlen zu wollen.
In seinem Blick stand reines Leid, doch dahinter lag das Bedürfnis, mir zu glauben. »Nein?«
Ich spürte eine leichte Luftbewegung, und Trents Blick richtete sich auf etwas hinter mir. Seine Miene verfinsterte sich. Mit rasendem Herzen wirbelte ich herum.
Nick. Zumindest hielt ich es für Nick. Meine Erleichterung verpuffte schnell, weil mein Hass sich nach vorne drängte. »Du!«, schrie ich. Als ich seine selbstgefällige Miene sah, war ich mir sicher, dass es Nick war. Er trug Jeans, T-Shirt und nur Hausschuhe an den Füßen. Er war dünn, mit glattrasiertem Gesicht und einem Haarschnitt, der jede einzelne seiner Narben zeigte. Er wirkte ausgezehrt, aber zufrieden. »Wusstest du, dass Ku’Sox Ceri und Pierce umgebracht hat?«
Nick lehnte sich gegen das Fenster und verschränkte selbstbewusst die Knöchel. »Was glaubst du, wer dabei geholfen hat, Pierces Abwesenheit lang genug vor Newt zu verstecken, dass die beiden Ku’Sox angreifen konnten?«
Mir fiel die Kinnlade nach unten. Drei Sekunden lang starrte ich ihn nur an, während mein Hirn diese schreckliche Wahrheit verarbeitete. Er hatte … Nick hatte Pierce angelogen? Vorgegeben, ihnen helfen zu wollen und die beiden dann im Stich gelassen? »Du Hurensohn!«, schrie ich und warf mich auf ihn.
Nick hob eine Hand, um mich abzuwehren, und trat im letzten Moment beiseite, sodass ich gegen die Wand prallte.
Doch ich schaffte es, einen Zipfel seines T-Shirts zu packen, und riss ihn mit mir zu Boden. Ich konnte einmal Luft holen, bevor er mir seinen Ellbogen in den Bauch rammte.
Ineinander verschlungen wälzten wir uns über den Boden, und mein Bauch fühlte sich an, als stünde er in Flammen. Ich rang um Luft, während ich kämpfte. Ich bekam die Oberhand und setzte mich auf ihn. Er versuchte sich zu wehren, aber ich fixierte seine Arme mit meinen Knien. Dann packte ich ihn an den Haaren und schlug seinen Kopf auf den Boden.
»Du hast Pierce betrogen!«, keuchte ich. Hinter der Glasscheibe weinten die Babys lauter. »Ku’Sox hat sie umgebracht! Du hast ihm geholfen, sie umzubringen! Deinetwegen ist Ceri tot ! Ceri und Pierce sind tot, und ich hätte ihn lieben können!«
Mit einer hässlichen Grimasse warf Nick mich ab. »Mich hättest du auch lieben können.«
Er stürzte sich auf mich. Ich rollte mich herum, bis ich gegen eine der Maschinen prallte, dann schüttelte ich mir die Haare aus den Augen. Nick kam immer noch auf mich zu, und ich wappnete mich. Wieder rollten wir über den Boden. Nick riss mich in eine sitzende Position und knallte meinen Rücken gegen eines der Geräte. »Das ist dafür, dass du diese ekelhafte Hexe in meine Wohnung gebracht hast!«
Ich riss die Augen auf und keuchte schmerzerfüllt auf, als er mir eine Ohrfeige gab, die mich Sterne sehen ließ. Trent schrie, die Babys weinten, und mein Auge fühlte sich an, als müsste es jeden Moment explodieren.
»Und das hier für nichts Besonderes«, flüsterte Nick.
Ich hob eine Hand, um ihn aufzuhalten, und er packte meinen Arm. Seine andere Hand zielte auf mein Gesicht. Ich kämpfte darum, ihn einfach loszuwerden !
Doch bevor Nick mich schlagen konnte, wurde er nach hinten und oben gerissen. Ich zog die Knie an die Brust und warf mir die Haare aus den Augen, als ich hörte, wie eine Faust auf einen Körper traf. Nick stolperte gegen die Arbeits fläche. Seine Füße rutschten über die Fliesen, dann fiel er hin. Trent stand vornübergebeugt zwischen uns und schüttelte sich den Schmerz aus einer blutenden Hand.
»Hurensohn.« Nick berührte kurz seine gespaltenen Lippen, dann stand er wieder auf. Ich konnte spüren, wie er Macht sammelte, langsam, aber stetig. In meinem Hinterkopf hörte ich die zerstörte Kraftlinie jaulen. Ich stand auf. Ich war so frustriert, dass mir Tränen in die Augen traten. Nick hatte Pierce und Ceri angelogen. Hatte ihnen erzählt, er wolle ihnen helfen, obwohl er sie in Wahrheit in die Falle lockte. Wie sollte ich das jemals vergeben?
»Rachel!«, schrie Trent, dann warf er sich vor mich. Ich sah zu Nick. Ein Ball grünlich gefärbter Aura schoss
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