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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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herkommen. Du bist der Schnellste hier. Würdest du sie zu uns führen?«
    Mit einem Stirnrunzeln schob ich Ray höher auf meine Hüfte. Dafür hatten wir keine Zeit. Ich hatte keine Ahnung, was mit Quens Aura los war, aber normal war es nicht. »Sind dir diese Bäume irgendwie wichtig?«, fragte ich Trent plötzlich. Er sah mich verdutzt an. Selbst Jenks zögerte. »Hat dein Dad unter einem davon deine Mom geküsst oder etwas Ähnliches?«
    Trent schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen zog ich Energie aus der Kraftlinie. Ray zuckte zusammen, als hätte ich sie geschlagen. Aber sie weinte nicht, als ich mich konzentrierte und die Energie in meine Hand drängte. »Adsimulo calefacio!«, schrie ich und warf den Fluch auf den ersten Baum. Sofort überhitzte sich sein Saft, und der Stamm explodierte. Ich wandte mich ab und schützte Ray mit meinem Körper. Kleine Rindenstücke und scharfe Splitter prasselten gegen meinen Rücken.
    Hufe stampften. »Hey! Eine Vorwarnung wäre schön gewesen!«, kreischte Jenks, als die letzten Äste zu Boden gefallen waren. Trent, der sich schützend über Quen geworfen hatte, sah auf. Der Baum lag jetzt in einem Umkreis von ungefähr sechs Metern verteilt, und immer noch rieselten Teile nach unten. Molly war durchgegangen, während Tulpa stocksteif mit hochgerissenem Kopf und wildem Blick dastand. Er schnaubte mich an, dann bewegte er sich, um Rinde und Blätter aus seinem Fell zu schütteln.
    »Fühl dich gewarnt«, sagte ich grimmig. Ich warf einen kurzen Blick zu Ray, die mit großen Augen still dasaß. Dann drückte ich sie etwas fester an mich und jagte zwei weitere Bäume in die Luft. Es war ein schreckliches Chaos, aber jetzt gab es ausreichend Platz – und noch besser, der Medicopter wusste, wo er landen musste. Tulpa wurde immer wütender, aber er widerstand allem. Trents Wille allein hielt ihn hier fest.
    Trent trat schweigend neben mich in den Sonnenschein und spähte nach oben, als der Hubschrauberlärm lauter wurde. Übelkeit stieg in mir auf, als das Ungleichgewicht für den Fluch sich hob und sich um mich sammelte. Ich fühlte sein Drängen, und ohne jegliches Bedauern hob ich das Kinn. Ich zahle den Preis, dachte ich und spürte sofort, wie der Schmutz über meine Seele glitt. Die Sonne wirkte nicht dunkler, der Himmel war immer noch strahlend blau, aber nach einem Blick auf die zerstörten Baumstümpfe, die gesplitterten Äste und welkenden Blätter wusste ich, dass meine Seele wieder ein wenig dunkler geworden war.
    Aber was half mir eine saubere Seele, wenn Quen starb und ich hätte helfen können?
    »Danke«, sagte Trent, dann eilte er zurück zu Quen, als der Rettungshubschrauber zur Landung ansetzte. Alles, was nicht festgenagelt war, wurde an den Rand der Lichtung geweht – und das war eine Menge. Ray fing an zu weinen. Ich drückte ihr Gesicht an meine Schulter und legte ihr eine Hand auf den Kopf, während ich dem Hubschrauber den Rücken zuwandte. Fluchend tauchte Jenks in meinen Kragen. Vornübergebeugt und zitternd stand ich da. Ich fühlte mich wie mitten in einem Tornado.
    Schließlich wehten nur noch ein paar Grashalme gegen meine Beine. Ich drehte mich um und entdeckte drei Männer in Kitteln, die mit einer Bahre zwischen sich aus der Tür des Hubschraubers sprangen. Die Rotorblätter wurden langsamer, ohne ganz anzuhalten. Trent stand über Quen. Seine Sorge war fast mit Händen greifbar.
    »Keine Wirbelsäulenverletzung«, sagte einer der Sanitäter, während er auf ein Amulett spähte, das er an Quens Schläfe drückte. »Wir können ihn bewegen.« Die anderen beiden verlagerten ihn auf die Bahre, legten ihm eine Infusion und kontrollierten seine Vitalfunktionen.
    »Sir?«, fragte der mit dem Amulett, und Trent riss sich von Quens Gesicht los. Seine Augen wirkten schon heller.
    »Behandeln Sie es als Dämonenangriff«, sagte er, die Stimme gegen den Wind erhoben. »Ja, es ist Tag«, fügte er hinzu, als einer der Männer zweifelnd zur Sonne aufsah. »Der Dämon hat jemanden in Besitz genommen.«
    Jenks verließ mich, und Ray zuckte zusammen, als silber nes Glitzern neben ihr zu Boden sank. »Seine Aura ist nicht in Ordnung«, erklärte der Pixie, der sich auf Quens Brust aufbaute, um für einen Moment die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Sie durchläuft das Farbspektrum. Und es wird schlimmer. Vor fünf Minuten brauchte sie noch dreißig Sekunden, um einen Zyklus zu durchlaufen, jetzt sind es nur noch

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