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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zwanzig.«
    Mit zusammengezogenen Augenbrauen setzte der Mann eine Brille auf, die ihm ein anderer reichte. Er riss die Augen auf, und seine Bewegungen bekamen eine ganz neue Dringlichkeit. »Schafft ihn in den Hubschrauber. Sofort!«
    »Ich habe nichts gesehen«, erklärte Trent, als sie bis drei zählten und dann die Bahre anhoben. Der erste Mann hielt den Infusionsbeutel über Quen. »Morgan und ich waren auf einem anderen Reitweg und haben nur die Störung in der Kraftlinie gespürt. Ich glaube, sie haben Ceri und Lucy entführt.« Angst huschte über sein Gesicht, bevor er auch nur versuchen konnte, sie zu verstecken. Ich erkannte seine Furcht in jeder seiner Bewegungen.
    Mit effizienten Bewegungen luden die Sanitäter Quen ein. Das Gespräch der zwei Männer ging im Brummen der Rotorblätter unter. Jenks hatte sie begleitet, um dem Wind zu entkommen, und Ray wartete darauf, dass er zurückkehrte. Das Mädchen war still – viel zu still. Der erste Sanitäter stand noch neben uns und bedeutete dem Piloten, einen Moment zu warten. Sein Blick war besorgt, als er sich vorlehnte, damit wir ihn verstehen konnten. »Sir, ich weiß nicht, was das ist. Wir müssen ihn in die Universitätsklinik bringen.«
    Trent sah zu den Rotorblättern auf, und ich drückte Ray enger an mich. »Sind Sie sich sicher? Ich will keinen Medien zirkus.«
    Aber der Mann schüttelte bereits den Kopf. »Uns läuft die Zeit davon. Er braucht einen Desensibilisierungstank, und den haben wir nicht. Wir können es mit einem ruhigen Zimmer probieren …«
    »Nein.« Trent wirkte verschlossen, und Angst lag um ihn wie eine zweite Aura. »Los. Fliegen Sie.«
    Der Mann machte eine Geste in Richtung Pilot, und ich konnte durch das Fenster erkennen, dass er nach seinem Funkgerät griff. »Wir melden uns an«, schrie der Sanitäter. »Sie werden bereit sein. Ich glaube, wir können es rechtzeitig schaffen, aber wir müssen uns beeilen, um Schaden zu vermeiden. Ich kann noch eine Person mitnehmen.«
    Trent wirbelte zu mir herum. In seinem Gesicht stand tiefe Sorge, die er hinter kühler Effizienz zu verbergen suchte. Doch seine Fassade brach, als er erst Ray, dann mich ansah, und flüsterte: »Rachel …«
    Ich konnte ihn nicht hören, aber ich konnte seine Lippen lesen. Etwas in mir verkrampfte sich, aber ich drängte das Gefühl zur Seite. »Los!«, sagte ich und schob ihn auf den Helikopter zu, während meine Haare im Wind durch die Luft peitschten. »Ich schaffe das schon! Ruf mich an, wenn du etwas weißt!«
    Er küsste Rays Finger und sah ihr tief in die Augen. »Ich komme so schnell zurück, wie ich kann.« Dann hob er seinen Blick zu meinem, während die Rotorblätter sich kreischend drehten. »Danke.«
    Ich drückte Ray fester an mich, sorgte aber dafür, dass das Mädchen seinen Vater sehen konnte, während wir zurückwichen. Trent sprang mühelos in den Hubschrauber. Jenks schoss heraus, kurz bevor die Tür sich schloss, wobei er durch die Luft wirbelte, als säße er in seiner Achterbahn. Er sauste fluchend an mir vorbei, aber anscheinend ging es ihm gut.
    Mit einer Hand hielt ich Ray, mit der anderen meine Haare, während ich dem Piloten dabei zusah, wie er vor dem Abheben seine Instrumente kontrollierte. Ich blinzelte, blieb aber stehen, als noch ein paar Äste und Blätter vorbeige weht wurden. Mit stampfenden Geräuschen gewann der Hubschrauber an Höhe und verschwand jenseits der Bäume, in Richtung Cincinnati.
    Langsam legten sich die verwehten Blätter. Zitternd sah ich zu der Stelle, an der wir Quen gefunden hatten. Das Gras war flachgedrückt. Ray zog an meinen Haaren. Ich löste vorsichtig ihre Hand von der Strähne und gab ihr stattdessen meine Finger, während ich auf die Stille lauschte.
    Meine Ohren klingelten, und Jenks’ Flügelschlag klang gedämpft, als er erst Anstalten machte, auf meiner Schulter zu landen. Dann entschied er sich doch, vor mir in der Luft zu schweben. Die letzten Windbewegungen verwirbelten seinen Staub. »Er kommt in Ordnung. Wir haben ihn rechtzeitig gefunden.«
    Ich war mir nicht sicher. Doch im Moment trug ich ein ungewöhnlich ruhiges Kind auf der Hüfte und stand ohne Pferd da. Tulpa war verschwunden. Ich machte dem Tier keinen Vorwurf, aber ich musste zurück zu den Ställen. Ein Schauder überlief mich, als ich in der Ferne das Bellen von Hunden hörte.
    »Quen ist stark«, sagte Jenks. Er reihte sich neben mir ein, als ich mir meinen Weg durch die zerstörte Vegetation bahnte. Einer von den

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