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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Leck hatte? Und du nie jemandem davon erzählt hast?«
    Al schlug die Hände vors Gesicht, und ich wünschte mir inständig, ich hätte die Klappe gehalten. »Nur ein wenig«, sagte ich, dann wurde ich lauter, weil alle durcheinandersprachen. »Ich habe versucht, sie zu reparieren, bevor irgendwer etwas merkt!«
    Al stand steif neben mir, aber seine Unruhe war an kleinen Zeichen zu erkennen, die wahrscheinlich niemand außer mir bemerkte. »Würdest du jetzt bitte den Mund halten?«, hauchte er, während er mich unsanft zu Newt und Dali umdrehte.
    »Aber er war es!«
    »Aber du kannst es nicht beweisen!«, spöttelte Al in einer Imitation meines quengelnden Tonfalls.
    »Es werden überlebende Rosewood-Babys gestohlen, und Ku’Sox hat Geiseln entführt, um meinen befreiten Vertrauten zu zwingen, eine dauerhafte Heilung herbeizuführen!«, schrie ich. »Klingt das für euch nicht ein wenig seltsam?« Aber das interessierte scheinbar niemanden.
    »Bist du jetzt fertig?«, murmelte Al, als er sich angespannt zu Newt und Dali drehte.
    Dali stand mit erhobenen Armen auf, um die anderen Dämonen zu beruhigen. Er wirkte beunruhigt. »Rachel, du kannst sicher verstehen, dass wir uns Sorgen darum machen, ob es nicht deine Absicht ist, uns und das Jenseits zu vernichten. Schließlich ist es deine Kraftlinie, und du bist der einzige Dämon, der abseits des Jenseits überleben kann.«
    Ich setzte zu einem Protest an, brach aber ab, als Al mich in die Rippen stieß.
    »Sosehr ich das auch bereue«, sagte Dali und trat vor, bis er direkt vor dem Graben zwischen uns stand, »empfehle ich doch ihren Tod als den wahrscheinlich besten Weg, unsere Existenz zu schützen. Zumindest, wenn sie zugibt, dass sie die Linie nicht ins Gleichgewicht bringen kann.«
    Mir fehlten die Worte. Das meinten sie doch nicht ernst, oder? Ku’Sox hatte irgendetwas getan. Ich erkannte es an dem selbstgefälligen Gesichtsausdruck, mit dem er den Schreien nach meinem Blut lauschte. Mein Herz raste, und ich wich zurück, bis ich gegen Al stieß. Das konnten sie nicht machen! Ich hatte nichts getan!
    Dali sah mich an, und ich fing an zu zittern. »Wenn es nur die Wahl zwischen deinem und unser aller Leben gibt, wirst du sterben.« Er zögerte, dann fügte er leise hinzu, »Selbst wenn du eigentlich nicht die Verantwortung trägst.«
    Sein Blick glitt an mir vorbei zu Ku’Sox, und in mir keimte Hoffnung auf. Ich sah kurz zu Al und erkannte, dass auch er es gesehen hatte. Und Newt ebenfalls, die mir mit ihrem Glas zuprostete. Beweise. Wir brauchten Beweise. Das konnte ich schaffen, ich konnte sie besorgen. Ich brauchte nur ein paar Tage.
    »Liebe Freunde, liebe Freunde!«, sagte Al. Ich stand immer noch an ihn gepresst und konnte seine Stimme in seiner Brust fühlen. »Natürlich kann sie ihre Kraftlinie ins Gleichgewicht bringen.« Als ich seinen Atem in meinem Nacken spürte, zitterte ich, als hätte ich Brimstone genommen. »Sag es ihnen, Rachel«, drängte er mich bedrohlich leise.
    »S-Sicher«, stammelte ich. Ich hatte Todesangst.
    Al schloss erleichtert die Augen. »Wir können sie in Ordnung bringen«, verkündete er, als er sie wieder aufschlug.
    »Warum habt ihr es dann noch nicht getan?«, fragte Ku’Sox leise und spöttisch.
    »Meine Räume schrumpfen!«, rief ein anderer.
    »Wir können nirgendwohin. Bringt sie jetzt um, bevor es zu spät ist!«, brüllte ein dritter, und damit begann alles wieder von vorne. Langsam verfiel ich in Panik. Nur Als fester Griff hielt mich davon ab zu fliehen. Doch er war nicht mein Kerkermeister, er war meine Stütze. Was auch immer mit mir geschah, würde auch mit ihm geschehen. Ich vertraute Al nicht völlig, aber darauf vertraute ich.
    »Nein.« Das Wort erklang leise, und meine Augen huschten zu Newt, die immer noch ruhig und jetzt wieder mit angezogenen Beinen auf ihrer Bank saß. »Ich habe Nein gesagt!«, wiederholte sie lauter, und der Lärm hinter Al und mir verklang. »Ich habe euch schon vor Monaten erklärt, dass Rachels Linie sich nicht im Gleichgewicht befindet, und ihr alle habt mich für verrückt erklärt.«
    »Du bist verrückt!«, schrie jemand in den hinteren Reihen. Newt lächelte großmütig.
    »Das ist wahr«, sagte sie langsam, als die Dämonen sich wieder beruhigten. »Aber niemand hat auf mich gehört. Jetzt werdet ihr auf mich hören. Nennt es eure gemeinschaftliche Buße.«
    Mein Herz machte einen Sprung, und meine Muskeln spannten sich an. War das eine Chance oder eine Verurteilung?
    In

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