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Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition)

Titel: Blutschwur: Die Rachel-Morgan-Serie 11 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zu Al umdrehte. »Können wir jetzt nach Hause?«
    »Nein«, erwiderte er, während er mich zum Rand des Podiums führte und Dali zuwinkte, als wäre alles super, nicht furchtbar. »Aber ich stimme dir zu, dass wir hier verschwinden sollten.«
    Ich sprang vom Podium, und Al ließ mich los. Dann warf ich einen Blick zu der Bank, auf der Ku’Sox gesessen hatte, und fühlte mich klein. »Er war es«, sagte ich. Al knurrte. »Ku’Sox hat irgendwas mit der Linie angestellt. Du weißt es so gut wie ich. Er hat diese Kinder, und diese ganze Sache dient einem komplizierten Plan, das Jenseits zu zerstören und mir die Schuld dafür anzuhängen.«
    »Wenn du es nicht beweisen kannst, bedeutet das gar nichts«, sagte Al. Ich blieb stocksteif stehen. Er seufzte, während er sich über die Stirn rieb. »Schön«, grummelte er, während er meinen Arm nahm. »Die Sonne ist noch nicht untergegangen, aber lass uns trotzdem einen Blick auf deine Linie werfen.«
    »Wie?«, fragte ich, nachdem er nicht in die Realität wechseln konnte, solange die Sonne noch am Himmel stand. Doch es war schon zu spät. Der sanfte Schmerz einer Kraftlinie hielt mich bereits umfangen.

8
    Die rote Sonne des Jenseits brannte mir in den Augen. Ich blinzelte und hob schützend eine Hand, während meine Füße auf der staubigen, roten Erde ruhten, die hauptsäch lich aus pulverisiertem Fels bestand. Der raue, sanderfüllte Wind zerrte an mir. Al und ich standen auf einem leicht erhobenen Plateau. Vor uns wand sich ein ausgetrocknetes Flussbett über den Boden. Links, wo in der Realität Loveland Castle thronte, lag ein zerbrochener Felsen. Vereinzelte Büschel von hüfthohem, gelbem Gras standen um uns herum. Von dem Wald, der das Castle in der Realität umgab, existierten nur noch einzelne, verkrüppelte Bäume. Es war trostlos hier im Jenseits.
    Zwischen uns und dem Felsen schimmerte wie eine Hitze spiegelung eine Kraftlinie. Das Gefühl der Linie sorgte dafür, dass mir übel wurde, als wäre ich seekrank. Das Leck?, fragte ich mich. Ein Gargoyle wie Bis hätte es gewusst, aber vor Sonnenuntergang war es sehr schwer, ihn aufzuwecken.
    Neben mir trug Al wieder seinen vertrauten grünen Samtanzug, komplett mit Spitze und allem. Schwarze Schnallenstiefel wirbelten Staub auf, und er trug einen schicken Gehstock aus Obsidian und einen dazu passenden Zylinder. Eine dunkle Sonnenbrille schützte seine Augen, aber ich konnte erkennen, dass das noch nicht reichte. Er verzog das Gesicht, während die Sonne unsere Auren abzuschleifen schien. Die Sonne war einer der Gründe, warum die Dämonen sich unter der Erde in riesigen Höhlen versteckten, die sie durch Illusionen wirken ließen wie die Oberfläche. Ein zweiter Grund war die Tatsache, dass hier oben Gebäude ziemlich schnell zusammenbrachen.
    Es war seltsam, Al so elegant und mit Zylinder zu sehen, während er mit der Spitze seines Gehstockes im Boden stocherte und Hinweise auf die Gegenwart anderer Dämo nen fand. »Keine Oberflächendämonen«, sagte ich. Die heiße Luft tat beim Atmen weg.
    »Irgendwie fühlt sich die Sonne heute schlimmer an.« Al ging in die Hocke, um einen Stein umzudrehen, den jemand verschoben hatte.
    Ich verzog das Gesicht, als der Wind meine Toga flattern ließ und winzige Steinstücke gegen meine Beine schleuderte. Überall um mich herum sah ich Hinweise auf andere Dämonen: hier einen Fußabdruck, dort eine Schleifspur – und eine ovale Vertiefung, die wirkte, als stammte sie vom Ende von Newts Stab. Sie waren hier gewesen und hatten den Schaden begutachtet. Und dabei hatten die Dämonen jeden eventuellen Hinweis darauf vernichtet, dass Ku’Sox hier gewesen war, um das Leck in meiner Linie zu verstärken. Jetzt wusste ich ungefähr, wie die I. S. sich regelmäßig fühlte.
    Al atmete tief durch und musterte mit ausdruckslosem Gesicht das trockene Flussbett, die niedrigen Bäume und das Gras. Seine Finger spielten an einer Jackett-Tasche herum, und er schnupfte eine Prise Brimstone. »Es ist ein verdammt hässlicher Ort für eine Kraftlinie.«
    »Ich hatte ja ursprünglich nicht geplant, eine zu schaffen«, sagte ich, dann zitterte ich, als eine Schicht aus Jenseitsenergie über mich glitt. Als sie wieder verschwand, trug ich keine Toga mehr, sondern war von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gekleidet. Keine Unterwäsche, aber zumindest konnte der raue Wind jetzt nicht mehr über meinen Körper scheuern, wie es die Sonne bei meiner Aura tat. Und dieses Outfit passte tatsächlich zu

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