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Blutsgeschwister

Blutsgeschwister

Titel: Blutsgeschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dia Reeves
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ihm mitleidig die Schulter. »Keine Angst. So schaut sie nur die bösen Jungs an.«
    »Er ist der Böse!«, rief Doyle. Offenbar hatte er Angst, Kit hätte etwas nicht richtig verstanden.
    »Ist er das?«, fragte sie erstaunt. »Na dann.« Sie schob ihre Lippen an das Ohr des Paten, während Fancy die Kurbel drehte. »Gehe hin und fürchte dich.«

AUS FANCYS TRAUMTAGEBUCH:
    Onkel Miles war ein echt winziger kleiner Junge, aber er war schlau. Er brachte mir bei, eine Tür aufzuschließen, die mich zu Daddy führte. Aber als ich durchging, fiel das Fleisch von meinem Bein. Onkel Miles sah verwirrt aus und sagte: Vater, Gevatter Tod, ich verwechsle es einfach immer.

KAPITEL ACHTZEHN
    Als sie an den glücklichen Ort kamen, schnappten sich die Lakaien den Paten, und die Schwestern und Doyle folgten ihnen. Sie verließen den Kopflosen Garten und gingen runter zum Ort. Die Meeresbrise war so erfrischend kühl, dass Fancy sich wünschte, sie könnte sie einpacken und mit nach Portero nehmen.
    Eine Menschenmenge hatte sich auf einem Feld um einen Boxring herum versammelt, und Fancy, Kit und Doyle erschienen gerade rechtzeitig um zu sehen, wie die Lakaien den Paten in ein kleines Zelt in der Nähe brachten.
    »Jemand wird meinen Paten verprügeln?«, rief Doyle ekstatisch.
    »Das ist sauwitzig.« Kit lachte. »Wer soll gegen ihn kämpfen?«
    »Du«, sagte Fancy. »Er ist Beans, du bist Corn Bread.«
    »Ich?«
    Sie klopfte Kit auf den Rücken. »Wenn du dir Flügel geben kannst, warum nicht auch Boxfertigkeiten? Du könntest dem Truthahn auch ohne besondere Fähigkeiten in den Arsch treten. Du bist kein kleines Kind. In dem anderen Zelt ist eine Umkleide für dich. Viel Glück – nicht, dass du es brauchen würdest.«
    »Stimmt.« Fancy sah, wie Kit die Schultern straffte und den Rücken durchdrückte. »Mit dem nehm ich’s auf.«
    Doyle kickte verlegen mit dem Fuß herum, nachdem Kit gegangen war. Manchmal wünschte sich Fancy, sie hätte Kits Fähigkeit, leicht mit Menschen umgehen zu können, besonders, wenn Kinder um sie herum waren. Sie mochte es nicht, dass Doyle Angst vor ihr hatte. Sie versuchte seine Hand zu nehmen, wie Kit es getan hatte, aber er wich zurück.
    »Los, wir setzen uns«, blaffte sie ihn an, genervt von ihm und von sich selbst, weil es sie störte, dass er Kit lieber mochte. Tat das nicht jeder?
    Als Fancy und Doyle ihre Plätze in der ersten Reihe eingenommen hatten, kam Kit in glänzenden pinkfarbenen Boxershorts und einem Tanktop aus ihrem Zelt und stieg flink in den Ring. Die Ansagerin, eine Frau mit einer Maske aus Pfauenfedern und einem glitzernden Abendkleid, stellte die Wettkämpfer vor und sprach dabei in ein noch glitzernderes Mikrofon.
    »In dieser Ecke, mit einem Meter achtzig und hundertfünfundzwanzig Kilo, Kent ›der Pate‹ Butterman!«
    Die Menge stieß Buhrufe aus. Doyle buhte lauter als alle anderen.
    Der Pate in seinen gelben Hosen war kräftig gebaut, nur um die Hüften herum etwas wabbelig. Er suchte den Kampf, und natürlich richtete er seinen Ärger auf die schwächste Person, die dort war: Kit, die in der anderen Ecke des Rings wartete.
    »Und in dieser Ecke, mit einem Meter zweiundsechzig und neunundvierzig Kilo, Christianne ›Kit‹ Cordelle!«
    Die Menge sprang auf die Füße und jubelte. »Hau ihn um, Kit!«, schrie Doyle.
    Weder der Pate noch Kit trugen Handschuhe. Kit tänzelte herum, schüttelte ihre langen Arme und Beine, verteilte Luftküsse zunächst an die Menge, dann an den Paten, der sie anschrie und versuchte, sie anzugreifen. Es gab keinen Schiedsrichter, sodass die Ansagerin ihn zurückhalten musste, bis der Gong ertönte und den Beginn des Kampfes signalisierte. Die Ansagerin floh aus dem Ring, und Kit musste sich nun alleine um den wütenden Paten kümmern.
    Er schnappte sich Kit sofort am Hals und würgte sie, was der Menge gar nicht gefiel. Doch das Missfallen dauerte nicht lange. Kit trat einen Schritt zurück und ließ Hals und Kopf in den Händen des Paten. Er drückte noch einen Moment an ihrem Hals herum, bevor ihm klar wurde, dass Kits Körper über einen Meter von ihm entfernt war und ungeduldig mit dem Fuß tappte.
    Der Pate musste zweimal hinsehen, als Kits Kopf verächtlich die Lippen verzog. Er jaulte auf und schleuderte den Kopf auf sie. Kit fing ihn auf und setzte ihn sich auf die Schultern, dann verbeugte sie sich vor der bewundernden Menge. Dann rannte sie vor und schlug dem Paten auf den Mund.
    Kit hatte ihre Fäuste irgendwie auf die

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