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Blutskizzen

Titel: Blutskizzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norbert Horst
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dich morgen, sobald du klarer siehst?«
    »Ich denke, wenn alles gut läuft, wird das noch vor acht der Fall sein.«
    »Dann bis morgen.«
    Läuft ja wie ein Länderspiel. Polizei Weiden/Oberpfalz.
    Wählen, viermal läuten.
    »Hier ist der automatische Anrufbeantworter von Hans und Irene Lechleitner. Sie können eine Nachricht hinterlassen.« Piepton.
    Bloß keine überflüssig langen Ansagen. Nachher noch mal probieren.
    Bericht, Sonjas Zettel, ab zu Ulla.
    Altenkamp steht am Kopfende des langen Tisches, ohne Jacke, aber mit Tasse, natürlich. Der Rest steht, sitzt drum herum.
    »Wir haben den Tipp von einer Nachbarin von Neumanns Putzfrau, auf die sind wir fast zufällig gestoßen, und unsere liebe Anna Riemer ist möglicherweise keineswegs so koscher, wie sie tut. Also: Sie verkehrt häufiger im ›Käuzchen‹, das ist ein echter Pressluftschuppen in der Nähe vom alten Güterbahnhof«, einige nicken, »da treibt sich nur Pack rum. Wir sind da mal aufgelaufen, haben uns umgesehen, und ich treffe da Bernhard Szymanski, das ist ein alter Informant von mir von früher, als ich noch bei den Einbrechern war. Bernie kennt Anna Riemer flüchtig und sagte mir, dass er sie und ihren Cousin auch schon mal in einer Gruppe gesehen hat, in der sich auch Eduard Schnelle befindet. Und Eduard Schnelle ist nun ein echtes Kaliber. Der ist mehrfach vorbestraft wegen gefährlicher Körperverletzung und Eigentumsdelikten, so’n richtiger Berufskrimineller. Selbst hat Frau Riemer zwar noch keine Akte, ihr Cousin auch nicht, aber der soll vor gut einem Jahr mal als Mittäter bei’ner Hehlereigeschichte irgendwo im Ruhrgebiet im Spiel gewesen sein, ist aber wohl freigesprochen worden.«
    »Seid ihr schon an irgendwen rangetreten?« Ulla.
    »Nein, noch gar nicht. Ich treffe mich morgen noch mal mit Bernie, der wollte sich umhören, könnte ja vielleicht was aus der Wohnung vom Diebesgut auftauchen.«
    »Hört sich doch ganz interessant an. Schreib’s mir bitte auf, damit ich’ne Spur anlege.« Atze braucht immer alles schriftlich.
    »Hört sich wirklich sehr brauchbar an, sollten wir die Spur dann nicht lieber Edda geben, oder einem anderen vom KK 11?«
    Alle drehen sich um, haben mitgehört.
    »Deine Scherze waren auch schon mal besser, Konni.« VG mit bissigem Tonfall.
    »Wenn ihr fertig seid, möchten wir euch nämlich auf den neuesten Stand in Sachen Michels bringen. Gut, dass alle da sind, damit auch jeder umfassend informiert ist.«
    »Du kannst es nicht lassen, Idiot.« Mit zusammengekniffenen Augen.
    Ulla wirft vorwurfsvolle Blicke.
    Ist ja gut, musste mal sein.

20 Uhr 12
    Stationstaste eins: Robby Williams, »Feel«, Taste zwei: irgendwas Souliges, Taste drei: Phil Collins, die glattgeschliffene Version von »True Colors«, das war von Cindy Lauper besser, viel besser, Taste vier: atonales Orchestergedudel, wahrscheinlich Workshop »Neue Musik« oder so was, Taste fünf: stumpfer Hip-Hop. Dann lieber Robby.
    Die Ampel springt auf Gelb, Gas geben, es reicht nicht mehr, zwei Meter, Rot. Der Sprühregen überzieht die Scheibe langsam mit einem milchigen Film, Intervallschalter. Die nächste Ampel springt auf Gelb, nicht mehr zu schaffen. Die sind echt zu blöd,’ne grüne Welle zu schalten. Rechts steht ein Lkw, der Diesel nagelt gegen den Takt von »Feel«.
    Das Handy, Ulla.
    »Was gibt’s, Süße?«
    Sie bleibt eine Sekunde stumm. »Irgendwas ausgefressen, Konni, willst du morgen frei haben, oder was ist los?«
    »Will man nur mal nett sein, schon wird einem wieder Berechnung unterstellt.«
    »Ach, Konni.« Sie lacht. »Der Kollege Klöpper aus Leverkusen hat vor ein paar Minuten angerufen. Er konnte die Sache heute schon regeln, und ich soll dir sagen, er ist um 9 Uhr 18 am Bahnhof. Ich habe ihm gesagt, dass er abgeholt wird, wenn er sich schon die Mühe macht herzukommen.«
    »Donnerwetter, der hängt sich ganz schön rein.«
    »Ich wollt es dir nur kurz sagen.«
    »Hat VG nichts dagegen?«
    »Konni!« Warnend. »Schlaf gut.«
    Sie drückt sich weg.
    Blinker, einbiegen, da wären wir. Am Ende der Straße der Notarztwagen und die Kollegen. Was ist da denn los? Das..., das ist bei Sener. Ayse. Parken in zweiter Reihe. Der Kollege auf dem Bürgersteig im Gespräch mit einem Passanten, im Krankenwagen wird ein junger Bursche am Kopf verbunden. Die Kollegin drinnen vom Sehen bekannt. Ayse auf einem Stuhl, der Sani verbindet ihr das Handgelenk. Kurzer Gruß.
    »Konstantin Kirchenberg, KK 11, wir kennen uns vom Sehen.« Die

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