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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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«
    »Manchmal schon. Ich lasse es dich nur nicht merken. «
    »Weshalb hast du Angst, Kleines?« Sie befeuchtete sich die Lippen. »Über … wo du jetzt bist?«
    »Nein, mir geht es hier gut. Das sage ich dir immer wieder. Du machst mir Angst. Ich möchte auch bei dir sein, aber das geht eben nicht. «
    »In der ersten Nacht, in der du zu mir gekommen bist, war ich beinahe auf dem Weg zu dir. «
    »Darum bin ich gekommen. Ich konnte sehen, dass du dabei warst, loszulassen. Aber schau, was du in all den Jahren erreicht hast. Die vielen Eltern, denen du geholfen hast, die vielen Kinder, die du nach Hause gebracht hast. Die Liebe, die du Jane gegeben hast. Die Liebe, die dich und Joe verbindet. Jetzt kommt Jelak, und du glaubst, das wäre ein Grund aufzuhören. Das werde ich nicht zulassen, Mama. «
    »Ich will nicht, dass Joe stirbt, Kleines. «
    »Natürlich nicht. Ich weiß, dass du das nie ertragen könntest. Joe muss leben. Er ist es, der dich auf dieser Erde hält. Wir werden eine Lösung finden müssen. «
    »Wie?«
    Bonnie schüttelte den Kopf. »Ich weiß noch nicht, Mama. «
    Eve schwieg. »In diesen ganzen Jahren konnte ich nicht zugeben, dass du mehr bist als ein bloßer Traum. Hat dich das verletzt?«
    »Wie könntest du mich verletzen?« Bonnies strahlendes Lächeln erhellte ihr kleines Gesicht. »Es war egal, auf welche Weise ich bei dir war, solange ich es nur sein konnte. Wenn es für dich wichtig war, dass ich ein Traum blieb, dann war das für mich in Ordnung. «
    »Aber es sollte nicht nur darum gehen, was ich brauche. Wie kann ich dir helfen? Gibt es etwas, was ich für dich tun kann?«
    Bonnie kicherte. »Ach, Mama, das sieht dir wieder ähnlich. Du beschließt, dass ich eindeutig ein Geist sein muss, und kümmerst dich sofort um meine Lebensbedingungen. Ich brauche nichts. Wenn ich sagen würde, ich wünschte, du würdest aufhören, nach mir zu suchen, würdest du es tun?«
    »Ich muss dich nach Hause bringen. «
    »Dann tu es. Aber du musst wissen, dass ich mich nicht mehr zu Hause fühlen kann als jetzt mit dir. Was du nach Hause bringen wirst, ist nur eine leere Hülle, Mama. «
    »So unpersönlich kann ich das nicht sehen. Ich habe diese Hülle geliebt. Ich will sie wiederhaben. «
    Bonnie seufzte. »Darüber sprechen wir ein anderes Mal. Du bist jetzt zu aufgeregt wegen Joe. So etwas wirft jeden aus der Bahn. Vielleicht wirst du vernünftiger sein, wenn Joe in Sicherheit ist. «
    Wenn Joe in Sicherheit ist.
    Diese Worte erschütterten Eve, und sie spürte wieder Furcht und Panik. Gab es eine Chance, Joe zu retten?
    »Geh rein und rede mit Jane, damit sie sich besser fühlt« , sagte Bonnie. »Sie hat Angst um Joe, und jetzt auch noch um dich. «
    Eve wollte nicht gehen. Ihre Begegnungen mit Bonnie waren etwas Besonderes und so selten, sie wollte sie nicht verlassen.
    »Aber du willst auch bei Jane sein. Ich bin immer für dich da, Mama. «
    »Ich weiß. Manchmal ist es schwer, das nicht zu vergessen. « Sie stand von der Schaukel auf und ging zur Tür. Es wurde Zeit, in die Welt zurückzukehren. Jane brauchte sie. Joe brauchte sie.
    Und Bonnie hatte klargemacht, dass auch sie alle brauchte.
     
    Absolut gar nichts, dachte Caleb, als er am Northside Drive abbog. Seit Stunden war er in der Stadt unterwegs, aber er hatte noch nichts entdeckt. Keine Spur von Jelak.
    Warum zum Teufel tat er das? Die Chance, dass er Jelak in einer Stadt dieser Größe spüren konnte, waren astronomisch gering. Zu viele Menschen, die seinen Fokus störten. Selbst wenn er die Witterung aufnehmen könnte, wäre die Wahrnehmung nur schemenhaft.
    Hatte er eine andere Wahl? Er musste es tun, solange Jane nicht wegen einer anderen Spur anrief. Jelak hatte ihm mit Joe Quinn einen Volltreffer versetzt. Es würde nicht mehr lange möglich sein, Eve davon abzuhalten, zu ihm zu gehen, wenn sie keine anderen Möglichkeit sah, Quinn zu retten.
    Der Jelak, den er seit Jahren genau beobachtete, hätte Quinns Wert nicht bemerkt. Er wäre nur in eine Richtung gelaufen, hätte nur das Blut gesehen und nicht die anderen Steine im Spiel. Jelak würde behaupten, er sei der Wiedergeburt so nahe, dass sein Geist offen und tausendmal schärfer sei. Caleb wünschte sich mit aller Kraft, er könnte – Jelak.
    Seine Hände krampften sich um das Lenkrad.
    Es war nur eine Ahnung, hauchzart. Er konzentrierte sich. Komm schon, Jelak, gib mir etwas.
    Ein vages Gefühl des Wiedererkennens.
    Wo?
    Im Süden.
    Er bog in die nächste Straße

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