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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Haus«, sagte Caleb, als Jane ans Telefon ging. »In einer Viertelstunde bin ich da.«
    »Dann haben Sie ihn offenbar nicht gefunden?«
    »Eine Spur hatte ich. Es war im Buckhead-Viertel von Atlanta. Ich dachte schon, ich hätte ihn, aber dann habe ich die Fährte wieder verloren. Eine ganze Stunde lang bin ich dort herumgefahren, aber es gibt einfach zu viele Störungen.«
    »Könnten Sie es nicht noch einmal versuchen?«
    »Doch. Ich dachte, ich gehe ins Internet und versuche den Bereich zu finden, wo Jelak am deutlichsten zu spüren war. Vielleicht kann ich irgendein Muster erkennen.«
    »Ich helfe Ihnen.«
    »Ich nehme jede Hilfe, die ich kriegen kann.« Er atmete durch. »Wie geht es Eve?«
    »Sie hält sich tapfer. Wie immer. Ihre Nachricht wird sie nicht gerne hören. Wir brauchen etwas Positives.«
    »Dann gehen wir mal ins Internet und schauen, ob wir irgendetwas finden können, was auch nur im Entferntesten in diese Kategorie fällt.«
    »Das Wort ›entfernt‹ mag ich nicht.«
    »Ich auch nicht, Jane, ich auch nicht.«
     
    »Was? Ist sie noch immer nicht wach?« Jelak blickte auf Mary Lou hinab. »Dann muss ich vermutlich etwas unternehmen. Wussten Sie, dass ein Messerstich wie eine Adrenalinspritze wirkt?«
    »Das konnte ich nicht feststellen, als Sie mit dem Messer auf mich losgegangen sind.«
    »Sie haben eine völlig andere Geisteshaltung als dieses Kind.« Er zog sein Messer. »Vielleicht am Handgelenk. Was meinen Sie, Quinn?«
    »Ich glaube, Sie haben gewonnen, Jelak.«
    Er schüttelte den Kopf und senkte das Messer. »So leicht. Sie enttäuschen mich. Ich habe gehofft, Sie würden eine Weile durchhalten.«
    »Das würde Ihnen nur Vergnügen machen, und am Ende käme dasselbe heraus. Ich will nicht, dass Sie sie umbringen.«
    Er lächelte. »Dann sollte ich jetzt Eve anrufen, damit Sie mit ihr reden können.«
    Joe schüttelte den Kopf. »Erst wenn das Mädchen in Sicherheit ist. Geben Sie ihr noch ein kleines bisschen Äther und bringen Sie sie hier raus. Nur ganz wenig. Ich will sehen, wie sie aufwacht, nachdem Sie sie freigelassen haben. Ich will sehen, wie sie sich von Ihnen entfernt.«
    »Sie stellen große Forderungen.«
    »Ich gebe Ihnen nichts ohne Gegenleistung. Bringen Sie sie dorthin, wo Sie sie entführt haben. Dann geben Sie ihr die Freiheit zurück und steigen wieder ins Auto.«
    »Und das ist alles?«
    »Nein, ich will, dass Sie mir Videobilder auf mein Telefon schicken. Sie müssen mich nicht losbinden. Es genügt, wenn Sie es mir da drüben auf dem Tisch aufbauen. Ich will sehen, wie Mary Lou von Ihnen fortgeht, nein, fortrennt. Und ich will, dass Sie die Kamera eingeschaltet lassen, während Sie wegfahren, damit ich weiß, dass Sie ihr nicht folgen.«
    »Und wenn ich zurückkomme, tun Sie, was ich will?«
    Joe nickte. »Ich werde mit Eve sprechen. Ich werde etwas erwähnen, was wir erlebt haben und von dem nur wir beide wissen. Dann wird ihr klar sein, dass Sie mich nicht umgebracht haben. War das nicht die vollständige Liste?«
    »Das ist alles. Trotzdem, woher weiß ich, dass Sie Ihr Wort halten werden, nachdem ich Mary Lou freigelassen habe?«
    »Es könnte jederzeit wieder eine Mary Lou geben, oder? Ich bin nicht so dumm zu glauben, dass Sie nicht weiterspielen, wenn Sie gerade am Gewinnen sind.«
    »Ja, Sie sind gar nicht dumm, Quinn. Nur außerordentlich stur.« Er stand vor dem Mädchen und sah es an. »Das ist wirklich schade. Ich habe noch nie so kurz vor einem Mord aufgegeben.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, sie würde Ihnen nicht guttun.«
    »Nein, aber es geht ums Prinzip.« Dann zuckte er die Achseln, griff in seine Tasche und zog eine kleine Flasche heraus. Er kniete sich hin. »Nur ein kleines bisschen, sagten Sie?«
    Der Handel war geschlossen, und Mary Lou würde überleben. Jetzt musste Joe dafür sorgen, dass Eve Munition erhielt, um sich wehren zu können.
    Und darum beten, dass Nancy Jo ihnen half, wenn die Panik nachgelassen hatte.
    Doch für keine dieser wichtigen Voraussetzungen bestand derzeit allzu große Hoffnung.
     
    Eves Handy klingelte zwei Stunden später.
    »Ich habe mein Problem gelöst«, sagte Jelak. »Ich weiß, dass Sie dasitzen und vor Sorge um Quinns Leben an den Nägeln kauen. Dennoch muss ich sagen, ein bisschen Angst haben Sie schon verdient, weil Sie mir nicht glauben wollten.«
    »Ich wäre verrückt gewesen, Ihnen zu glauben.«
    »Ja, aber Sie haben meine Zeit verschwendet. Nachdem ich so viele Jahre lang gewartet habe, kann ich nun

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