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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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und nachsehen, ob die Vorräume Fenster hatten.
    Schnell.
    Er hatte nur zehn Minuten Vorsprung vor Eve und wollte, dass alles vorbei war, ehe sie die Kathedrale erreichte. Ihre erste Priorität würde sein, Quinn vor Jelak in Sicherheit zu bringen.
    Calebs Priorität war das nicht.
    Er musste Jelak so schnell wie möglich vernichten, ganz egal, wer ihm im Weg stand.
     
    »Es wird Zeit zum Aufbruch. Zum Auto müssen Sie selbst laufen.« Jelak zerschnitt das Seil, mit dem Joes Knöchel gefesselt waren. »Ich gebe zu, die Idee einer Rückkehr zum Allatoona gefällt mir. Das wird die Erinnerung an einen interessanten Mord wachrufen. Natürlich konnte Nancy Jo Norris es in keiner Weise mit Eve aufnehmen, aber sie war doch überraschend kraftvoll für eine so junge Frau. Und sie war der erste meiner Morde, zu dem Sie als Ermittler gerufen wurden. Auch Sie sollten am Allatoona-See eine gewisse Nostalgie verspüren.«
    »Nostalgie? Was ich verspürt habe, war Abscheu auf den Kotzbrocken, der ein so nettes Mädchen umgebracht hat.« Joe bewegte seine Unterschenkel, um die Durchblutung anzuregen. Seine Hände konnte er nicht einsetzen, aber mit den Füßen war er gut. Den richtigen Zeitpunkt abpassen, dann einen Roundhouse-Kick in den Bauch und einen weiteren gegen die Kehle. »Aber dann habe ich entdeckt, dass Sie ein Feigling und ein Irrer sind und dass die Bezeichnung ›Kotzbrocken‹ ein Kompliment für Sie gewesen wäre.«
    Jelaks Lippen wurden schmal. »Habe ich Ihnen schon gesagt, welches Vergnügen es war, Ihnen diese Wunden beizubringen? Vielleicht lasse ich Sie nach der Wiedergeburt noch ein bisschen am Leben, um mit Ihnen zu spielen.«
    »Wiedergeburt? Diesen Quatsch glauben Sie tatsächlich? Das war alles umsonst, Jelak. Selbst wenn es Ihnen gelingen sollte, Eve zu töten, dann wären Sie noch immer der bemitleidenswerte hässliche Gnom, der Sie Ihr Leben lang waren.«
    »Das ist eine Lüge«, zischte Jelak. »Sie haben keine Ahnung, Caleb könnte Ihnen das erklären. Er weiß, wie nahe dran ich bin.« Er holte tief Luft und richtete sich auf. »Ich gehe jetzt und hole meinen Kelch und mein Messer. Auch wenn ich vorhabe, Ihre Eve hierherzubringen, kann man nie wissen, was passiert. Ich halte es für besser, vorbereitet zu sein.« Plötzlich kicherte er. »Wie Ihre kleine Pfadfinderin Mary Lou. Ihnen ist doch klar, dass ich sie mir wiederholen werde?«
    »An diese Möglichkeit hatte ich schon gedacht.«
    »Das ist keine bloße Möglichkeit.« Er nahm seinen schwarzen Krokodillederkasten und ging zur Tür. »Darüber können Sie nachdenken, während ich meinen schönen Kelch einpacke.«
    Sobald Jelak den Raum verlassen hatte, kämpfte sich Joe auf die Beine. Obwohl er noch immer an den Stuhl gefesselt war, hoppelte er Richtung Tür. Er würde auf einer Seite warten und seine gefesselten Hände um Jelaks Hals legen und ihn umdrehen, bis –
    »Sie sehen absolut lächerlich aus«, sagte Caleb, während er durchs Fenster stieg. »So zusammengeschnürt wie ein Truthahn sind Ihre Chancen, ihn zu erwischen, gleich null, das wissen Sie doch.«
    Erleichterung durchströmte Joe. »Dann binden Sie mich los, verdammt.«
    »Bin schon dabei.« Caleb schlich durch den Raum und holte dabei ein Messer aus der Hosentasche. »Aber es hat vor allem einen praktischen Sinn, dass ich Sie befreie. Sie müssen sofort aus dem Fenster steigen, um Eve davon abzuhalten, Sie zu retten.« Während er sprach, säbelte er bereits die Fesseln durch. »Verdammt, Sie sind ja geradezu in Stücke geschnitten. Sie sehen aus wie ein Nadelkissen. Einige dieser Wunden müssen genäht werden.«
    »Haben Sie eine Waffe?«
    »Ja, aber die gebe ich nicht her. Ich habe jetzt keine Zeit, mit Ihnen zu streiten. Jelak ist ganz in der Nähe, ich kann ihn spüren. Vermutlich hat er die feine Empfindungsfähigkeit noch nicht erreicht und kann mich bei diesen vielen Störungen hier nicht spüren, aber ich kann mir nicht sicher sein.« Er trat zurück, als Joe frei war. »Steigen Sie aus dem Fenster und suchen Sie Eve.«
    »Nicht wenn ich so nah dran bin. Jelak kann jede Sekunde durch diese Tür kommen.« Grimmig fügte er hinzu: »Und jetzt bin ich nicht mehr zusammengeschnürt wie ein Truthahn.«
    »Sie sind schwierig, Quinn.«
    »Was für ein Pech.«
    Caleb zog die Waffe aus seiner Jackentasche und richtete sie auf ihn. »Raus mit Ihnen, Quinn. Finden Sie Eve, ehe Jelak es tut. Sie kann jeden Moment hier sein. Ich will nicht, dass Sie mir im Weg stehen.« Ihre

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