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Blutspiele

Blutspiele

Titel: Blutspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Sturheit bin ich zu ungeduldig. Ich habe viel zu lange auf Eve gewartet.« Jelak lächelte. »Also gehen wir auf Stufe zwei. Ich hätte vermutlich wissen sollen, dass Sie eher auf Mentales als auf Körperliches reagieren.«
    »Auf Sie reagiere ich überhaupt nicht. Sie sind es nicht wert, Jelak.«
    »Sie werden Ihre Meinung noch ändern«, sagte Jelak sanft. »Ich verlasse Sie jetzt für eine Weile. Wissen Sie, wohin ich gehe?«
    »Zur Hölle, hoffentlich.«
    »Wenn ich das täte, würde ich dort die Herrschaft übernehmen.« Er lächelte erneut. »Nein, ich war beeindruckt, wie betroffen Sie wegen meiner Morde gewesen waren. Besonders bei Nancy Jo und Nicole. Sie scheinen Ihnen nahegegangen zu sein.«
    Joe richtete sich auf. »Ich bin Detective. Ihre Morde unterscheiden sich nicht im mindesten von denen anderer Widerlinge, die ich von der Straße fege.«
    »Doch, ich glaube, das tun sie. Ich würde das gern ausprobieren.«
    »Inwiefern?«
    »Ich suche mir jetzt ein junges Mädchen, vielleicht fünfzehn oder sechzehn. Es spielt keine Rolle, dass sie nicht alt genug ist, um für mich interessant zu sein. Ich tue das für Sie, nicht für mich.«
    »Für mich?«
    »Ja, ich lasse Sie bei dem Ritual zusehen. Sie können entscheiden, ob das Leben eines jungen Mädchens nicht ein paar Worte am Telefon wert ist.«
    »Und diese paar Worte könnten zur Folge haben, dass ich Ihnen helfe, Eve herzulocken.«
    »Ja, ist das nicht ein hübsches Problem für Sie? Ich bin gespannt, wie Sie es lösen.« Er wandte sich zur Tür. »Was für eine Verantwortung. Ich muss Ihnen ein ganz besonderes Mädchen aussuchen, Quinn.«
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
     
    Es wurde auch Zeit.
    Jane sah Calebs Wagen in die Einfahrt vor dem Haus einbiegen und stieg die Treppe zu ihm hinunter. »Wo sind Sie gewesen?«
    »Haben Sie mich vermisst? Ich war doch nur ein paar Stunden weg.« Er stieg aus. »Ich dachte, Sie würden mich anrufen, wenn Eve wieder von Jelak hört.«
    »Wo sind Sie gewesen?«, wiederholte sie. »Ich habe Sie nicht vermisst. Aber Sie sind der Einzige, der weiß, wie Jelak tickt.«
    »Und Sie brauchen mich.«
    »Ich muss Eve ein bisschen Hoffnung geben. Im Moment hat sie nicht mehr sehr viel. Also, wo waren Sie?«
    »Ich habe mit Megan gesprochen.«
    »Du liebe Güte, jetzt? Schaut sie in eine Kristallkugel und sagt uns, wo wir Joe finden können?«
    »Seien Sie doch nicht so sarkastisch. Wenn sie es könnte, würde ich sie darum bitten. Uns bleiben nicht viele Möglichkeiten.«
    »Warum sind Sie zu ihr gefahren?«
    »Ich habe sie gebeten, einen Kontakt zu Nancy Jo herzustellen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Jetzt begreife ich gar nichts mehr.«
    »Eve hat Ihnen doch von Quinn und Nancy Jo erzählt?«
    »Ja.«
    »Was denken Sie darüber?«
    »Ich versuche gar nicht daran zu denken. In Verbindung mit Joe ist das viel zu absurd. Ich habe beschlossen, die Sache zu vergessen, bis Joe selbst mit mir darüber spricht.« Sie sah ihn an. »Warum?«
    »Ich war dabei, als Nancy Jo Quinn auf das Motel hingewiesen hat, in dem wir Jelak gefunden haben.«
    »Können Sie auch Geister sehen?«
    »Nein, aber es war deutlich, was da vor sich ging.«
    »Daran ist gar nichts deutlich.«
    »Außer dass Nancy Jo Jelak schon einmal gefunden hat. Sie könnte in der Lage sein, ihn noch einmal zu finden. Ich bin zu Megan gefahren, um zu fragen, ob sie helfen kann.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Dass sie Nancy Jo weder sehen noch hören kann, aber dass sie Quinn geglaubt hat, als er sagte, er könne es.« Er schnitt eine Grimasse. »Daher ist sie für uns keine Hilfe.«
    »Mein Gott, ich dachte, Sie treiben etwas auf, was wenigstens irgendwo am Rande der Realität angesiedelt ist. Mir reicht schon Jelaks Einbildung, er wäre ein Vampir. Jetzt sagen Sie mir auch noch, wir sollen Joes Lieblingsgeist auf ihn hetzen?«
    »Nein, ich sage Ihnen nur, dass wir mit etwas Glück hoffentlich mit Nancy Jo Kontakt aufnehmen können.« Sachlich fügte er hinzu: »Denn wenn wir das nicht schaffen, weiß ich verdammt noch mal nicht, was wir sonst tun sollen.«
    Jane starrte ihn eine ganze Weile lang an. »Ist das Ihr Ernst?«
    »Ja, vielleicht fällt mir noch etwas anderes ein. Ich werde nicht aufgeben. Aber wenn Quinn bereit war, sich auf Nancy Jo zu verlassen, dann könnte das unsere größte Chance sein.«
    Ihre größte Chance war ein Mädchen, das seit Tagen tot war?
    »Also was tun wir?«
    »Quinn ist zum Allatoona gefahren, um mit Nancy Jo Kontakt aufzunehmen.

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