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Blutstern

Blutstern

Titel: Blutstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Woelm
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hatte zwar ein komisches Gefühl bei dem Gedanken, den ganzen Tag in seiner Wohnung zu sitzen, akzeptierte aber den Vorschlag des Kommissars. Am nächsten Morgen rief er, noch bevor er richtig aufgestanden war, Sabine auf ihrem Handy an.
    Â»Hallo, Sabine.«
    Â»Hallo, Thomas! Schön, dass du anrufst. Bist du bereits in der Firma?«
    Â»Nein, das wollte ich dir sagen. Ich werde heute nicht in die Firma gehen.«
    Â»Nicht in die Firma?«, fragte sie verwundert. »Was ist los? Bist du krank?«
    Â»Das kann ich dir am Telefon nicht sagen. Wenn du möchtest, kannst du vorbeikommen.«
    Er sprach noch eine Zeit lang mit ihr, dann verabschiedeten sie sich. Er duschte, machte sich gemütlich fertig, genoss die Ruhe seiner Wohnung und wünschte sich, dass Sabine kommen möge. Am späten Vormittag besuchte sie ihn tatsächlich.
    Â»Was ist los, Thomas? Zum ersten Mal gehst du nicht in die Firma. Was hat das zu bedeuten?«
    Er erklärte ihr die Vorsichtsmaßnahme von Kommissar Rotfux.
    Â»Verlass das Haus wirklich nicht«, beschwor sie ihn. »Ich werde für dich einkaufen.«
    Sie besuchte den Tante-Emma-Laden um die Ecke und versorgte Thomas mit frischen Brötchen, einigen Süßigkeiten, Obst, mehreren Konserven und verschiedenen Getränken.
    Â»So kannst du notfalls einige Tage aushalten«, verabschiedete sie sich. »Ich komme heute spät am Abend wieder, wenn ich meinen Yoga-Kurs hinter mir habe.«
    Â»Mach’s gut. Bis dann«, sagte er und gab ihr einen Abschiedskuss.
    Er war sehr froh, dass sich Sabine so rührend um ihn kümmerte.

27
    Â 
    Am Abend des gleichen Tages, als es langsam dunkel wurde, hörte Thomas Schritte im Vorgarten. Oh, Sabine kommt früher, dachte er. Vielleicht ist ihr Yoga-Kurs ausgefallen. Er sah aus dem Wohnzimmerfenster, konnte sie aber nicht mehr sehen und nahm an, dass sie bereits direkt vor der Haustür stand. Die Klingel läutete. Er ging nach unten und öffnete. Im selben Augenblick traf ihn ein schwerer Schlag am Kinn. Er taumelte und sank nach hinten. Das Treppenhaus drehte sich vor seinen Augen, er hielt sich noch am hölzernen Treppengeländer fest und ging dann endgültig in die Knie.
    Â»Los die Treppe hoch mit ihm«, zischte der Mann, der ihn geschlagen hatte. Er packte ihn unter den Schultern und schleppte ihn die steile hölzerne Treppe nach oben.
    Â»Leg ihn ins Bett«, sagte die Frau, die ihn begleitete. »Wir lassen ihn volllaufen. Dann ist es leichter für ihn und für uns. Hast du die Tasche mit dem Wein?«
    Â»Ja, hier, ich mach die erste Flasche auf.«
    Noch drehte sich alles um Thomas. Der Schlag aufs Kinn hatte gesessen. Er sah die altmodische bräunliche Glasschale der Schlafzimmerlampe an der Decke kreisen und hatte Mühe, die Augen offen zu halten.
    Â»Los, trink«, gab die Frau das Kommando, die er nur schemenhaft erkennen konnte.
    Sie hielt ihm die Weinflasche an den Mund und schüttete einfach in ihn hinein. Er war vom Kinnhaken immer noch benommen und konnte sich nicht wehren. Nach der ersten Flasche folgte die zweite und nach der zweiten die dritte. Ich muss die GPS-Kapsel von Kommissar Rotfux schlucken, dachte Thomas. Ich sollte sie schlucken, wenn es gefährlich wird. Jetzt ist es so weit.
    Â»Nun los, zier dich nicht. Noch eine Flasche, dann wird alles gut«, sagte die Frau, während ihr Begleiter die vierte Flasche entkorkte und sie ihr reichte. Wieder schüttete sie den Wein in ihn hinein, sodass er ihm aus den Mundwinkeln lief, als er nicht schnell genug schluckte.
    Â»Jetzt noch den Blutstern«, murmelte der Mann. Er drehte den Deckel von einem Gurkenglas, in dem sich eine rote Flüssigkeit befand. Hastig tauchte er seinen Pinsel in das Glas und malte einen fünfzackigen Stern an die weiß lackierte Küchentür und einen weiteren auf den braunen Holzfußboden des Schlafzimmers. »So, das wird Bernhard das Genick brechen.«
    Â»Ich glaube, jetzt hat er genug«, sagte die Frau und stellte die vierte Weinflasche beiseite. »Wir können ihn mitnehmen.«
    Â»Ich will nicht«, wehrte sich Thomas Drucker. Er griff in seine Hosentasche, schob sich die kleine Metallkapsel mit dem GPS-Sender in den Mund und verschluckte sie, ohne dass seine Peiniger es bemerkten. Bald wird sie Signale senden, dachte er. Wenn die Magensäure sie aktiviert, beginnt sie mit der Übertragung.
    Sie hängten ihm einen Mantel

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