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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sie niedergemacht.«
    » O Mann! Meinst du das ernst?« Zum ersten Mal klang D-Ray wie das, was er war: ein verängstigter, verwirrter 19-jähriger Junge.
    » Ich meine es verdammt ernst, und mir geht es genauso wie ihnen«, antwortete ich. Das war wieder eine unverschämte Lüge, doch ich würde ihm sowohl die George-Washington- als auch die Brooklyn-Brücke verkaufen, wenn ich damit Leben retten könnte.
    Die Mannschaft im Bus starrte mich an. Ich fuhr mit dem Ärmel über mein verschwitztes Gesicht und ging das nächste Risiko ein.
    » Jetzt hast du genau zwei Möglichkeiten, die Sache durchzuziehen, D-Ray«, erklärte ich. » Du kannst deine Geiseln behalten und versuchen, mit dem Geld zu verschwinden. Aber du wirst nicht weit kommen, das weißt du. Wahrscheinlich wirst du getötet, vielleicht müssen auch deine Großmutter und die Kinder dran glauben. Oder du kannst wie der Held aufstehen, für den dich diese Leute halten, und alle freilassen.«
    D-Ray legte plötzlich auf. Ich hatte das Gefühl, mein Herz bliebe genauso stehen wie die Zeit.
    » D-Ray!«, rief ich. » D-Ray, melde dich, verdammt!«
    Die Leitung blieb stumm. Ich riss den Kopfhörer herunter und stürmte aus dem Bus in die kühle, dunkle Nacht.

3
    Ich rannte auf die Absperrungen zu, angetrieben von der Angst, aus dem Innern des braunen Hauses den hohlen Knall einer Waffe und anschließend den grässlichen Aufprall eines toten Körpers zu hören, der die Verandastufen hinabgestoßen wird. Die Menge beiderseits des Straßenblocks verstummte, als spürte sie, dass dies ein entscheidender Moment war.
    Langsam wurde die Haustür geöffnet. Zuerst sah ich eine große ältere Frau. Es war D-Rays Großmutter, Miss Carol, und sie kam auf ihren eigenen Beinen heraus! Besser noch war, dass sie von zwei anderen Erwachsenen – D-Rays Großtante und Großonkel – begleitet wurde. Hinter ihnen erkannte ich schemenhaft zwei kleine Gestalten, D-Rays Nichte und sein Neffe. Mein Trick hatte funktioniert. Die Geiseln lebten, und D-Ray ließ sie frei!
    Endlich begann ich wieder zu atmen, stieß zischend die Luft aus und saugte frische in meine gierigen Lungen. Doch meine Freude wandelte sich in Schock, als ich sah, dass die Geiseln mit untergehakten Armen einen Kreis bildeten – einen menschlichen Schutzschild, in dessen Mitte sich D-Ray duckte.
    » Erschießt meinen Jungen nicht!«, kreischte Miss Carol laut und deutlich in der plötzlichen Stille.
    Welch eine surreale Situation – noch surrealer als die Menge, die aus D-Ray einen Helden machte! Seine Geiseln beschützten ihn. Zuerst das irre Vorbild und jetzt das noch irrigere Stockholm-Syndrom.
    Ich bedeutete Commander Hunt, die Heckenschützen auf den Dächern zurückzuhalten, während ich meinen Kopfhörer zurechtrückte und auf die absurde Menschenkette zuging, die sich die braunen Stufen hinunterbewegte.
    » Ich bin’s, D-Ray, Mike Bennett«, rief ich ihm zu. » Du tust genau das Richtige, D-Ray. Du machst jeden hier stolz auf dich. Aber jetzt muss deine Familie zur Seite treten.«
    » Tun Sie ihm nichts!«, rief Miss Carol erneut. In ihren Augen schimmerten Tränen.
    » Er wird bei mir sicher sein, das verspreche ich.« Ich hielt meine Hände geöffnet nach oben, um zu zeigen, dass sie leer waren. Während ich sie wieder herunternahm, wiederholte ich meine » Haltet euch zurück«-Geste in Richtung der nervösen Polizisten. » D-Ray, wenn du eine Waffe hast, wirf sie auf den Boden«, forderte ich ihn mit etwas mehr Autorität in der Stimme auf. » Es wird alles wieder gut, keine Sorge.«
    Die Pause schien endlos, bevor eine flache, graue Pistole seitlich aus dem menschlichen Schutzschild auf den Bürgersteig fiel.
    Sie sah aus wie eine Glock, vielleicht eine vom Kaliber .40 oder .45 mit einem Magazin für zehn bis 13 Patronen – eine Menge Tod in einem Päckchen, das kleiner war als ein Taschenbuch.
    » Hast du gut gemacht, D-Ray«, lobte ich ihn. » Jetzt komme ich zu dir rein, dann gehen wir gemeinsam zum Wagen.«
    Als Miss Carol und die anderen ihre Arme lösten und sich trennten, kam ein untersetzter junger Mann zum Vorschein, der eine bis über die Knie reichende Sporthose und eine Baseballkappe trug, deren Schild er zur Seite gedreht hatte.
    Dann hörte ich ein schreckliches Geräusch, das mich beinahe aus meinen Schuhen hob: ein Schuss, der von irgendwo hinter mir abgegeben worden war.
    D-Ray fiel wie ein abgesägter Baum um, während seine Familie starr vor Schreck zusah.
    In der nächsten

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