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Bluttaufe: Thriller

Titel: Bluttaufe: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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bin jetzt wieder klar«, sagte sie. »Gott sei Dank fährt Leonie in den nächsten Tagen zu ihrem Vater in die Schweiz.«

    »Solange stelle ich euch einen Kollegen vor die Tür.«
    »Okay, wie geht’s jetzt weiter?«
    »Die Hunde«, sagte Mangold. »Tagsüber kann er die Leiche hier nicht abgelegt haben. Er hätte am Bürogebäude vorbei müssen, und denen ist nichts aufgefallen. Auch die Zäune scheinen intakt zu sein. Also, wie kommt unser Mann auf das Gelände?«
    »Betäuben, weglocken …«, meinte Kaja Winterstein.
    »Hört sich nicht eben plausibel an.«
    »Es gibt eine andere Möglichkeit, aber Sie werden mich für verrückt halten.«
    »Nur, wenn Sie mir erzählen, er hätte das aus einem Hubschrauber heraus bewerkstelligt.«
    »Er stellt etwas mit den Hunden an.«
    »Was, um Himmels willen, soll das heißen? Ein Savant mit einem Zauberspruch?«
    »Nicht ganz. In den USA gibt es einen weiblichen Savant. Diese Frau ist spezialisiert auf den Entwurf von Anlagen für kommerzielle Tierhaltung.«
    »Sie bastelt Käfige für Legehennen?«
    »Nein, es sind Rinder, und die Frau ist Dozentin für Tierwissenschaften an der Colorado State University. Es gibt nicht wenige Leute, die beschwören, dass sie mit den Tieren reden kann.«
    »Wie der Pferdeflüsterer?«
    »Es geht weit darüber hinaus. Pferdeflüsterer analysieren die Körperhaltung der Tiere, ihren Augenausdruck, studieren die Verhaltensweise.«
    »Wissen Sie eigentlich, was Sie mir damit die ganze Zeit sagen? Was diese Savant-Theorie im innersten Kern bedeutet?«
    Kaja Winterstein schüttelte den Kopf.

    »Dass wir, dass unser gesamtes Team diesem Mann nicht ebenbürtig ist, dass wir auf einen Fehler warten müssen. Oder auf seine Gnade, aus der Deckung herauszukriechen. Wir kennen ja noch nicht mal sein Motiv.«
    Kaja Winterstein widersprach: »Wir müssen das nutzen, mit dem wir im Vorteil sind.«
    »Und das wäre?«
    »Soziale Kompetenz, Emotion, Intuition, aber vor allem die Möglichkeit, neue Spielfiguren ins Spiel zu holen.«
    Bevor er fragen konnte, was sie damit meinte, kam einer der Spurenermittler auf sie zu.
    »Mangold, wir haben eine Nachricht für Sie«, sagte er. »Ist gerade aus dem Rollo geflattert.«

    Wie gut sie riecht, deine Mutter. Und ihre Augen, die jetzt wissen, was passieren wird. Du kannst stolz auf sie sein. Aber was sage ich dir, du weißt es. Du hast es gesehen.
    Kannst du dich erinnern, wie ich dir dein Bett gemacht habe und dir dein erstes Spielzeug aussuchte? Wie tollpatschig ich mich angestellt habe, weil ich nicht wusste, was du magst? An die Nächte, in denen wir alles besprochen haben. Und wie aufregend es war, wenn du mich durch deine Augen hast sehen lassen?
    Meinst du nicht, wir sollten jetzt schlafen?
    Magst du ein wenig Musik hören? Soll ich das Licht anlassen? Du musst dich nicht fürchten, denn ich werde immer bei dir sein. Und du bei mir.
    Wie könnte ich dich verlassen? Du hast mir geholfen, all das hier zu verstehen. Du hast mich gelehrt, wann ich zu lächeln habe und wie ein Gespräch zu führen ist. Du hast mich gelehrt, mich mitten hineinzustellen, die Augen auf sie zu richten, selbst wenn sie gar nicht vorhanden sind. Ihnen meine Hand entgegenzustrecken. Du hast mich gelehrt, was es bedeutet, wenn ES seine Stimme erhebt. Du hast mich gelehrt, mich für die Augen der anderen zu schmücken, ja, du hast mich gelehrt, dass es andere gibt.

14.
    Mangold warf seinen Schlüsselbund auf den Deckel eines Kartons und schaltete die auf der Fensterbank stehende Stereoanlage an.
    Die unausgepackten Kisten standen noch immer so im Wohnzimmer, wie er sie am Tag seines Umzugs hingestellt hatte. Wie wenig man doch brauchte.
    Außer dem Sessel und einem kleinen Regal, auf das er Anrufbeantworter, Telefon und den Router für sein Notebook gestellt hatte. Irgendwann würde er die Zeit finden, das alles in die Ecken seines Schlafzimmers zu stapeln. Und wenn nicht, auch gut.
    Keine Wohnung, in der er bleiben wollte. Eine Notlösung, um schnell von Vera wegzukommen. Die restlichen Kartons sollten zunächst in ihrem Keller bleiben. Vielleicht tat Hensen ihm den Gefallen und holte sie irgendwann ab.
    Nein, er ertrug es nicht zu sehen, wie sie mit dem Getrenntsein von einem Tag auf den anderen zurechtkam.
    Die Wohnung hatte ihm ein Kollege angeboten, der kurzfristig zu seiner Freundin gezogen war, die Bleibe aber nicht gleich aufgeben wollte.
    Er hatte eingewilligt, denn schließlich konnte er nicht im Präsidium schlafen, und auch

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