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Bluttaufe: Thriller

Titel: Bluttaufe: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Kreuzritter pflegen wollte und auf die Rückeroberung Jerusalems wartete.
    An den Festungsmauern erkannte Hensen die Schilde dreier Ritter. Die gesamte Anlage, die zu den besterhaltenen aus dieser Zeit zählte, gehörte zum Weltkulturerbe der UNESCO.
    Hensen zog seinen rumpelnden Koffer einen steinigen Pfad entlang, der in das Innere der Burg führte. In den kleinen Gassen und ummauerten Hinterhöfen hätte sich wohl niemand gewundert, wenn ein Ritter in einer quietschenden Rüstung um die Ecke gescheppert wäre.
    Das Geräusch von Metall, das auf Steine schlug. Ein griechischer Gemüsehändler zog seine Waren auf einem
Karren an den bewohnten Burggebäuden vorbei. Seine Haltung war gebückt, das Gesicht müde und wettergegerbt.
    Hensen konnte sich nicht erinnern, jemals durch ein so gut erhaltenes Relikt des Mittelalters geschritten zu sein.
    Eine Anlage, die bewohnt war. Er durchquerte einen Torbogen und stand vor einer bröckelnden Moschee.
    Den Weg zur Pension wies ihm ein Mädchen, das in einem Touristenshop in einer der Wehrmauern T-Shirts, Badehosen und Bikinis verkaufte.
    Nach dreißig Metern stand er vor einer kleinen Anhöhe, auf der sich die Pension befand. Zwei der Außenwände des Gebäudes waren praktischerweise Teile der mittelalterlichen Wehranlage. Zwei weitere Mauern hatte man in einem ähnlichen Steindekor hochgezogen.
    Hier war der Geldschein, dessen Nummer Sienhaupt zusammen mit den seltsamen Zeichen im Internet aufgespürt hatte, an der Rezeption ausgegeben worden. Und kaum dreißig Meter entfernt hatten drei Fischer, die jetzt Touristen an nahe gelegene Strände brachten, in einer Mauernische eine furchtbare Entdeckung gemacht. Nur notdürftig in Zeitungspapier eingeschlagen winkte ihnen aus der Mauer eine abgehackte menschliche Hand zu.
    Hensen beschloss, sich die Stelle bei Tageslicht genauer anzusehen.
    Wollten sie einen Schritt schneller sein als der mörderische Savant, mussten sie den Informationen folgen, die Peter Sienhaupt aus dem Netz gegraben hatte. Schneller, als es Schneeweißchen ahnte. Sehr wahrscheinlich war, dass er nicht damit rechnen konnte, dass sie in dieser Geschwindigkeit den Hinweis auf den Geldschein fanden. Der Mann spannte ein gewaltiges Netz von Informationen
und geheimen Nachrichten, doch noch immer war unklar, was er damit bezweckte. Hatte er tatsächlich all das inszeniert, um Kaja Wintersteins Tochter zu entführen? Wozu die Morde im Vorwege, wozu die Geheimbotschaften, Rätsel und Drohungen, wenn sie seinen Hinweisen nicht energisch nachgingen?
    Jetzt also Rhodos!
    Der Geldschein, auf den sie aufmerksam gemacht worden waren, war der erste Hinweis. Entscheidend für seine, Hensens, Reise aber war eine Anfrage der griechischen Polizei gewesen.
    Die hatte sich an die deutschen Kollegen gewandt, weil man auf Rhodos eine junge Hamburgerin vermisste, die zu einer Reisegruppe gehörte. Die Anfrage war auf dem Schreibtisch von Mangold gelandet. In dem Bericht wurde auch ein Geldschein erwähnt. Auf eine eilige Anfrage hin stellte sich heraus, dass er die gleiche Nummer trug wie der Geldschein, auf den Peter Sienhaupt auf der Internetseite »Eurowhereareyou« gestoßen war.
    Gut möglich, dass der Täter seine Inszenierung noch nicht ganz abgeschlossen hatte. Auch wenn Hensen nicht mit Wundern rechnete, es war ratsam, sich diesen Auffindeort aus der Nähe anzusehen.
    Die griechischen Behörden hatten Fingerabdrücke von der abgetrennten Hand genommen und per Mail nach Hamburg geschickt. Da Leonie bisher nicht erkennungsdienstlich behandelt worden war, waren die Kollegen auf dem Weg in Kaja Wintersteins Villa, um Vergleichsabdrücke zu nehmen. Stammte die Hand von der Tochter der Psychologin? Und wie war sie nach Rhodos gekommen?
    Mangold arbeitete weiter mit Sienhaupt daran, neue Spuren von Schneeweißchen im Netz zu finden. Nach
Mangolds Schilderungen kannte Sienhaupts Begeisterung für Computer keine Grenzen mehr.
     
    Tannen überprüfte gerade, ob in dem Internetforum weitere Scheine notiert waren, die mit ihrer Mordserie in Verbindung standen. Relativ schnell fündig war er mit einem Geldschein geworden, der in Carla Kanuks Handtasche steckte. Geldscheine von mehr als 16 Milliarden Euro wurden über diese Seite verfolgt.
    Wen interessierte das? Tausende von Scheinen waren in den letzten Jahren durch seine Hände gegangen. Er hatte mit ihnen Autos bezahlt, Hemden oder Lebensmittel. Sie waren durch die Hände von Dealern oder Priestern gegangen, waren Liebeslohn

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