Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bluttaufe: Thriller

Titel: Bluttaufe: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
Vom Netzwerk:
Spiel, einverstanden.«
    »Keine unschuldigen Menschen mehr«, sagte die Stimme. Dann hörte er einen gurgelnden Laut. Plötzlich wurde die Stimme unbeherrscht und laut: »Und achten Sie auf Ihre unartigen Kinder, ich mag das gar nicht, hören Sie?«
    »Kinder?«
    »Mangold, wir müssen tiefer hinein in den Wald. Tiefer und tiefer. Da wo es immer finsterer wird. Sehen Sie die winkende Hand?«
    Die Verbindung brach ab.
    Die Rückverfolgung des Anrufs, die Mangold mit einem zweiten Apparat und einer Ziffernfolge in Gang gesetzt hatte, versandete auf den Seychellen. Nachdem das Gespräch per Umleitung einige Male um den Erdball gerast war. Dabei konnte der Anrufer im Nebenzimmer sitzen.
    Wenn der Täter ihm beweisen wollte, dass die Polizei
vorerst dazu verdammt war, nach seiner Nase zu tanzen, nun gut. Etwas anderes blieb ihnen ohnehin nicht übrig.
    Dass er Leonie nicht erwähnt hatte, war ein gutes Zeichen. Aus der Deckung ließ er sich nicht locken. Dafür ging der Mann zu akribisch vor.
    Schneeweißchen diktierte das Tempo. Immerhin kam erst jetzt der Hinweis auf die Hand und damit auf Rhodos. Hic Rhodos hic salta - Hier ist Rhodos, also spring. Waren sie einen Tick schneller, als er ahnte?
     
    Er holte sich einen Becher Kaffee aus der kleinen Küchennische, in der eine halbgefüllte Kanne auf der Wärmeplatte vor sich hinköchelte, und rief die von Kaja Winterstein zusammengestellte Datei auf. Sie hatte alle bekannten Savants, ihre Wohnorte und auch ihre besonderen Fähigkeiten aufgelistet. Eigentlich hatte er sich auf Deutschland und das deutschsprachige Ausland konzentrieren wollen, doch wenn es tatsächlich stimmte, dass diese Genies in der Lage waren, Sprachen innerhalb von Wochen perfekt zu lernen und obendrein akzentfrei zu sprechen, konnte er sich auf diese Beschränkung nicht verlassen.
    Er kam auf eine Liste von über 80 Savants weltweit, dazu eine nach Hunderten zählende Aufstellung von Menschen, die unter dem Asperger-Syndrom litten. »Unvollständig«, hatte Kaja Winterstein dahinter geschrieben.
     
    Dann klingelte erneut das Telefon. Kaja Winterstein meldete sich aus Zürich.
    »Ich steh hier am Flughafen und Leonies Name taucht nicht mal in der Passagierliste auf. Dabei hab ich sie zur Abfertigung begleitet.«
    »Du hast sie zum Einchecken gebracht.«

    »Sie war auf die Maschine nach Zürich gebucht. Am Flughafen haben wir Hochsicherheitsbereiche. Völlig undenkbar, dass da jemand verschwindet. Ich hab denen die Buchung gezeigt, doch sie können sie auf ihren Passagierlisten nicht finden.«
    »Kaja, ich glaube nicht an eine Entführung. Welchen Sinn …«
    Kaja Winterstein schrie ins Telefon.
    »Sinn? Was für einen Sinn? Was hat es für einen Sinn, Menschen zu foltern und abzuschlachten? Dieser Typ ist irre. Mister ›Ich-bin-allmächtig‹. Der braucht keinen Sinn. Ich muss Leonie finden, ich melde mich.«
    Mangold legte den Hörer auf. Sofort klingelte das Telefon erneut.
    »Carstens von der Forensik. Wir haben das Ergebnis des Fingerspurenvergleichs.«
    »Und ist es die Touristin, diese Kerstin Kurtz?«
    »Fehlanzeige«, sagte der Forensiker.
    »Gott sei Dank.«
    Mangold spürte, wie der Mann sich räusperte.
    »Also wir haben dennoch einen Treffer.«
    »Was?«
    »Leonie. Die Fingerabdrücke der griechischen Hand stammen von Leonie Winterstein. Tut mir leid. Das Ergebnis ist eindeutig.«

17.
    »Das müssen Sie sich anschauen«, sagte Tannen.
    »Später«, sagte Mangold geistesabwesend.
    Tannen ließ sich nicht bremsen. »Sienhaupt chattet mit einem Unbekannten. Sie treffen sich auf einer Kite-Surfer-Seite im Internet. Keine Ahnung, wie sie den Zugang geschafft haben, aber es sieht aus, als würden sie die Seite eins zu eins spiegeln und dann darin ihre Botschaften im Quelltext verstecken. Hören Sie überhaupt zu?«
    Mangold informierte Tannen knapp über das Ergebnis der Kriminaltechniker.
    »Die Tochter der Psychologin? Was hat die damit zu tun? Wieso eine Hand?«
    »Er greift uns an. Und er zielt zunächst auf die schwächsten Glieder.«
    »Könnte sie noch leben? Ich meine, ohne die Hand?«
    »Unwahrscheinlich«, sagte Mangold.
    Er rieb sich die Augen und trank einen Schluck lauwarmen Kaffee.
    Telefonisch forderte er über Wirch weitere personelle Verstärkung an und bat ihn, über einen Griechisch sprechenden Kollegen des LKA die Verbindung zu den Behörden auf Rhodos herzustellen.
    »Sollte nicht jemand von uns runterfliegen? Hensen ist kein Polizist und wird von den griechischen

Weitere Kostenlose Bücher