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Bluttaufe: Thriller

Titel: Bluttaufe: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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fragte sie.
    »An den Zeichen?«
    »Schade, vielleicht interessiert es ihn später.«
     
    Weitz hatte einen Zwischenstand zum Opfervergleich in das Internetforum gestellt. Bis jetzt war er auf keine Gemeinsamkeiten gestoßen. Keine bekannten gemeinsamen Wohnorte, das Alter war unterschiedlich, und auch bei Hobbys, Berufsausbildung, Schulbildung oder Arbeitsplätzen fehlten Überschneidungen. Dennoch war sich Mangold sicher, dass sie nicht rein zufällig ausgesucht worden waren.
    Auch die Tatzeiten ergaben keine Überschneidungen mit Feiertagen, Vollmond oder Ähnlichem.

    Die Berichte der Gerichtsmediziner hatten im Wesentlichen die kopierten Mordmethoden dokumentiert. Besondere Spuren in Form verwertbarer DNA, Fingerabdrücke etwa auf den Augäpfeln oder Fingernägeln, konnten sie nicht entdecken.
    Ein äußerst ungewöhnlicher Umstand, denn nach Aussagen des Professors, der die Obduktionsergebnisse zusammengefasst hatte, musste es Berührungspunkte, musste es eine Kontaminierung geben. Schließlich stießen da zwei lebendige Organismen aufeinander. Da wäre es nur normal, dass Hautschuppen, Sporen, Pollen, ein Fussel oder Ähnliches von dem einen Körper auf den anderen gelangte.
     
    Auch die Untersuchung der Auffindeorte versprach keinerlei Hinweise. Jede Menge Spuren zwar, aber sie waren eindeutig gelegt, also inszeniert oder eben nicht dem Täter zuzuordnen.
    Auch ein handfestes Motiv fehlte, außer vielleicht dem, sich als großartigstes und klügstes Exemplar eines Serienmörders zu präsentieren, das seit Anbeginn der Zeiten existiert hatte. Ein Monsterhirn mit Monstergedanken und, ja, eben auch mit Monstertaten.
    Die beiden ermordeten Frauen waren Singles. In ihren Computern waren keinerlei Hinweise auf gemeinsam besuchte Kontaktbörsen aufgetaucht. Ebenfalls keine Funde im Mail-Eingang. Keine gespeicherten Liebesschwüre oder Verabredungen, keine ausgehenden Handy-Anrufe, die zu einem Unbekannten führten.
    Auch Tannens akribische Befragung von Nachbarn und Freunden war bislang ergebnislos geblieben.
    Carla Kanuk hatte zurückgezogen gelebt, Charles Annand
in verschiedenen Bars als Kellner gearbeitet und als Einziger eine feste Beziehung. Ein polizeilich unbeschriebenes Blatt war das jüngste Opfer. Leonie Jahn hatte gerade ihre Ausbildung in einem Krankenhaus begonnen und wurde von ihren Kolleginnen als aufgeschlossen und freundlich geschildert. Mit einem Schulfreund aus ihrer Heimatstadt hatte sie regelmäßigen Kontakt gehalten.
    Unklar war, wie der Täter es geschafft hatte, die Leiche im Wohnwagen zu drapieren, ohne von den Hunden angegriffen zu werden. Keine Hinweise auf die Herstellung des Gebisses, mit dem Charles Annand traktiert wurde.
     
    Mit einem »Essen fertig« rauschte der indisch aussehende Pizza-Bote in das Büro. Sein Goldzahn blitzte, als er die Fertiggerichte auf dem großen Konferenztisch abstellte. Sienhaupt blickte unvermittelt auf und schnupperte in die Luft.
    »Er liebt Pizza«, sagte Ellen Sienhaupt und lachte. »Eine seiner ganz großen Leidenschaften.«
    Sienhaupt hielt es nicht länger auf seinem Knautschsessel. Er trabte auf den Pizza-Boten zu und umarmte ihn. Nachdem der sich von dem Schreck erholt hatte, fragte er: »Salami, Peperoni oder Schinken?« Er sah sich fragend um und stellte dann Hensen die Kartons auf den Schreibtisch.
    Sienhaupt kicherte, setzte sich an den Konferenztisch und stopfte sich eine Serviette in den Ausschnitt seines gelben Pullovers. Dann wedelte er mit den Händen in der Luft. Als Hensen ihm auf gut Glück den Karton mit der Salamipizza geöffnet und vor ihn gestellt hatte, begann er sofort in eines der dreieckig geschnittenen Stücke zu beißen.

    Der Pizza-Bote sah ihm lächelnd zu.
    »Appetit«, sagte er zu Mangold.
    Der zückte sein Portemonnaie und fragte: »Was macht das?«
    Das Gesicht des Pizza-Lieferanten war erstaunt und abwehrend.
    »Auf Konto«, sagte er. »Rechnung kommen mit Computer, schnell wie der Wind. Geld mit Überweisung.«
    »Meinetwegen«, sagte Mangold, der beschloss, umgehend Kaja Winterstein zu fragen, wie sie die Zahlungsmodalitäten geregelt hatte.
    Der Bote winkte Sienhaupt zu, der verschmitzt und glücklich zurückwinkte und sich dann über die Lippen strich.
    Keinen Krümel auslassen, dachte Mangold.
    »Da werd ich ja nicht mehr gebraucht«, sagte Joyce, die auf ihren Pumps durch den Raum schritt. Als hätte sie seine Blicke bemerkt, drehte sie sich um und sagte zu Mangold:
    »Laufen ist nichts als eine Yoga-Übung,

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