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Bob, der Streuner

Bob, der Streuner

Titel: Bob, der Streuner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Bowen
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in Covent Garden, am Leicester Square oder Piccadilly Circus, aber auch nach Islington kamen regelmäßig Touristen, und Bob zog sie an wie ein kleiner Magnet. Es verging kaum ein Tag, an dem Bob nicht mindestens einmal von einer entzückten Gruppe von jungen Leuten umgeben war.
    Aber diese Jugendlichen fielen mir auf, weil sie über Bob redeten, als ob sie ihn kannten.
    »Ah, si, Bob!«, sagte eines der Mädchen auf Spanisch.
    »Si, si, Bob, The Biiig Issuuu Cat«, nickte ihre Freundin.
    Das ist aber komisch, dachte ich. Woher kennen die Bobs Namen? Er trägt doch kein Namensschild. Und wieso nennen sie ihn »The Big Issue Cat«? Das wollte ich genauer wissen.
    »Entschuldigt, bitte, darf ich fragen, woher ihr Bob kennt?«, fragte ich und hoffte, dass einer von ihnen meine Sprache verstand. Mein Spanisch war miserabel bis nicht vorhanden.
    Glücklicherweise antwortete einer der Jungs. »Oh, wir haben ihn auf YouTube gesehen«, grinste er. »Bob ist sehr berühmt, ja?«
    »Ist er das?«, fragte ich verdutzt. »Ich habe schon gehört, dass es ein Video von ihm auf dieser Plattform gibt, aber mir war nicht klar, wer sich das ansieht.«
    Der Junge nickte: »Viele Leute, denke ich!«
    »Wo kommt ihr her?«
    »España, Spanien.«
    »Heißt das, Bob ist bekannt in Spanien?«
    »Si, si«, bekräftigte der andere Junge, nachdem er unsere Unterhaltung übersetzt bekommen hatte. »Bob es una estrella en España.«
    »Äh, was hat er gesagt?«, fragte ich meinen Übersetzer.
    »Er sagt, Bob ist ein Star in Spanien.«
    Ich war total verblüfft.
    Natürlich hatten viele Leute von überallher in den letzten Jahren Fotos von Bob gemacht. Als ich noch als Straßenmusiker unterwegs gewesen war und auch, seit ich The Big Issue verkaufte. Im Scherz hatte ich schon mal erwähnt, dass Bob ins Guinness-Buch der Rekorde gehörte: als meistfotografierte Katze.
    Manche Leute haben Bob auch gefilmt, mit ihren iPhones oder auch mit einer richtigen Videokamera. Ich versuchte, mich zu erinnern, wer ihn in den letzten Monaten gefilmt hatte. Wer könnte einen Film gemacht haben, der jetzt auf YouTube lief? Mir fielen da zwei Leute ein, und ich wollte mir das bei nächster Gelegenheit selbst ansehen.
    Gleich am nächsten Morgen besuchte ich mit Bob die Bibliothek in unserer Nähe und ging online.
    Ich tippte die Wörter: »Bob Big Issue Cat«, und schon hatte ich einen Link zu YouTube, den ich anklickte. Zu meiner Überraschung gab es sogar zwei Filme über Bob.
    »Hey, Bob, schau mal! Der Junge hatte recht. Du bist ein Star auf YouTube.«
    Bis zu diesem Moment war Bob an den Computerbildern nicht sehr interessiert gewesen. Es war schließlich kein Pferderennen. Aber als ich den Film anklickte und er mich sprechen hörte, sprang er auf die Tastatur und presste seine Nase an den Computerbildschirm.
    Als ich mir den Clip mit dem Titel »Bobcat and I« ansah, erinnerte ich mich wieder. Ein Student der Filmakademie namens Tom Jones hatte uns angesprochen. Er hatte mich ein paar Tage mit der Kamera begleitet. Damals hatte ich noch an der Neal Street verkauft, wie ich den Bildern entnahm. Außerdem konnte man sehen, wie wir den Bus nehmen und die Straße entlanggehen. Er hatte den Alltag eines Big-Issue- Verkäufers sehr gut eingefangen. Man sah Leute, die Bob verwöhnten und streichelten, aber auch eine Szene, in der ich von ein paar Leuten beschuldigt wurde, Bob mit Medikamenten »willenlos« zu machen.
    Der zweite Zusammenschnitt war erst vor Kurzem an der Angel Station von einem Russen aufgenommen worden. Er hatte den Titel »Bob, The Big Issue Cat«. Diesen Clip hatten die spanischen Jugendlichen gesehen. Dieses Video hatte mehr als 100 000 clicks. Ich war sprachlos.
    Ich hatte schon länger den Verdacht, dass Bob so etwas wie eine Fangemeinde entwickelte. Es kam immer öfter vor, dass jemand bei uns stehen blieb und fragte: »Ah, ist das Bob? Ich habe von ihm gehört.« Oder: »Ist das der berühmte Bobcat? « Bisher hatte ich dabei nur an Mundpropaganda gedacht. Ein paar Wochen, bevor wir die spanischen Teenager trafen, brachte eine Tageszeitung einen Artikel über uns, der Islington Tribune. Daraufhin hatte mich eine amerikanische Agentin sogar gefragt, ob ich nicht ein Buch über Bob und mich schreiben wollte. Als ob ich das könnte!
    Dank der jungen Spanier erkannte ich, dass Bob schon weit über die lokale Berühmtheit hinausgewachsen war. Er war auf dem besten Weg ein Katzenstar zu werden.
    Auf dem Weg zum Bus versuchte ich das alles erst

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