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Bob und wie er die Welt sieht

Bob und wie er die Welt sieht

Titel: Bob und wie er die Welt sieht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Bown
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stehengeblieben, um herauszufinden, was hier los war. Das kam mir sehr gelegen, denn so hatte ich Zeugen, falls die Schulmeisterin noch unverschämter werden sollte.
    Wir stritten noch ein paar Minuten herum, wobei ich wirklich versuchte, sie zu beruhigen, indem ich ihr von uns erzählte.
    »Wir sind seit über zwei Jahren unzertrennlich. Er wäre nicht länger als zwei Minuten bei mir geblieben, wenn ich ihn schlecht behandeln würde«, gab ich beispielsweise zu bedenken. Aber sie blieb stur. Welches Argument ich auch vorbrachte, sie blieb beim Kopfschütteln und den sich ständig wiederholenden Anschuldigungen. Es war sehr frustrierend.
    »Warum einigen wir uns nicht darauf, dass wir uns uneinig sind«, schlug ich irgendwann entnervt vor.
    »Pffff, Ihnen glaube ich kein Wort, junger Mann«, war ihre abfällige Antwort, wobei sie ihre Worte noch mit Drohgebärden in meine Richtung unterstrich.
    Als sie sich endlich abwandte und immer noch kopfschüttelnd und vor sich hin grummelnd abzog, war ich unendlich erleichtert. Die wogende Menschenmenge am Eingang des U-Bahnhofes hatte sie schnell verschluckt.
    Ich sah ihr nach, wurde aber schnell von ein paar kaufwilligen Kunden abgelenkt. Glücklicherweise waren sie besser gelaunt als diese unangenehme Person. Ihr Lächeln war Balsam für meine Seele.
    Als ich einer Kundin gerade ihr Wechselgeld aushändigte, hörte ich einen Katzenlaut, der mir durch Mark und Bein ging. Es war ein lautes, durchdringendes Wiiiiiiiau . Ich fuhr auf dem Absatz herum und erblickte die Frau im Tweedkostüm. Sie war zurückgekommen! Und sie hatte sich Bob gekrallt.
    Sie hatte ihn tatsächlich hochgehoben. Es war ihr gelungen, sich von hinten anzuschleichen und den völlig überrumpelten Bob vom Rucksack zu grapschen. Sie presste ihn ungeschickt und viel zu fest an sich. Mit einer Hand hatte sie ihn unter seinem Bauch gepackt, die andere presste sie auf seinen Rücken. Es sah aus, als hätte sie noch nie in ihrem Leben ein Tier auf dem Arm gehalten. Sie umklammerte ihn wie ein großes Stück Fleisch vom Metzger oder ein Riesengemüse vom Markt.
    Bob war außer sich vor Wut über diesen Übergriff fremder Hände. Er zappelte und wand sich wie eine Wildkatze, um sich zu befreien. »Verdammt, was tun Sie da?«, schrie ich sie an. »Lassen Sie ihn sofort runter, oder ich rufe die Polizei.«
    »Ich muss ihn in Sicherheit bringen«, kreischte sie fanatisch und mit hochrotem Gesicht.
    O mein Gott, sie will mit ihm abhauen , dachte ich und wollte gerade meine Zeitschriften auf den Boden werfen, um ihr durch die Straßen von Islington hinterherzujagen.
    Aber dann fiel mir ein, dass Bobs Leine immer noch an meinem Rucksack festgezurrt war. Sie hatte ihr Vorhaben nicht gut durchdacht. Für einen Moment verharrten alle Beteiligten in einer Art Schockstarre. Aber dann sah ich, wie sich ihre Augen an der Leine entlang bis zum Rucksack vortasteten.
    »Das wagen Sie nicht!«, drohte ich und stürzte zu ihr hin, um sie aufzuhalten.
    Bob nutzte diesen Moment der Ablenkung für die Flucht. Mit einem erneuten schrillen Wiiiiiiiau befreite er sich aus dem Klammergriff der Verrückten. Er hatte ihr seine Krallen tief in den Arm gedrückt. Darüber erschrak sie so sehr, dass sie ihn einfach fallen ließ.
    Mein kleiner Kämpfer landete ziemlich unsanft auf dem harten Asphalt, aber anstatt wegzulaufen, blieb er empört aufgeplustert vor ihr stehen und zeigte ihr fauchend und knurrend die Zähne. So böse hatte ich Bob noch nie erlebt.
    Und diese Möchtegern-Entführerin besaß die Frechheit, mir die Schuld für sein Benehmen zu geben.
    »Da, sehen Sie es, er ist wütend.« Anklagend zeigte sie auf Bob und wandte sich beifallheischend an die umstehenden Passanten, die unseren Disput interessiert verfolgten.
    Ich war fassungslos: »Natürlich ist er wütend. Sie haben ihn ohne seine Zustimmung hochgehoben. Das erlaubt er nur mir, sonst niemandem!«
    Aber so leicht gab sie sich nicht geschlagen. Vor ihrem Publikum fühlte sie sich sicher und war bereit zu spielen.
    »Nein, er ist böse, weil Sie ihn schlecht behandeln!«, behauptete sie frech. »Das sieht doch jeder. Deshalb gehört er Ihnen weggenommen! Er will nicht bei Ihnen sein.«
    Erwartungsvoll hielten alle den Atem an und für einen Moment war es mucksmäuschenstill. Letztendlich war es Bob, der die Stille durchbrach.
    Er bedachte die Frau mit einem letzten, verächtlichen Blick und stolzierte dann hoheitsvoll zu mir. Er rieb seinen Kopf an meinem Bein und schnurrte

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