Boba Fett 05 - Eine neue Bedrohung
saugte bereits die Flüssigkeit gierig auf. »Nimm das!«, schrie Boba und packte ein schlangenartiges Tentakel, das auf ihn zu kroch. Es schoss nach oben und scharrte an der Decke. Boba hielt sich mit all seiner Kraft daran fest. Er wartete, bis er genau über Wat Tambor war, der neben dem pochenden Herzen der Festung stand. Dann ließ er los.
»Jaaaahh!«, rief er.
Er ließ sich mit feuerndem Blaster auf den Anführer der Techno-Union fallen.
Zu spät. Wat Tambor war einfach zu schnell.
Der Separatist wirbelte herum und schoss einen zweiten Energiestrahl aus seiner Hand ab. Boba duckte sich. Wenn er doch nur diesen Haufen Metall erreichen konnte.
»Argh!«
Ein stechender Schmerz durchfuhr sein Bein. Seine Kampfrüstung knackte und rauchte an dieser Stelle. Boba ging zu Boden. Er sah aus dem Augenwinkel, wie Wat Tambor ihn suchte. Doch dann drehte sich der Separatist plötzlich zum Eingang des Saales um.
Ich muss mich verstecken, dachte Boba voller Verzweiflung. Bevor er sieht, dass ich außer Gefecht bin.
Er rollte sich zur Seite und kroch hinter den Haufen aus Droiden-Teilen. Dort war es dunkler. Vielleicht konnte er so eine Minute gewinnen, Zeit genug, um Wat Tambor wieder in sein Blickfeld zu bekommen.
Boba zog sich an der Wand hoch. Die Droiden-Teile boten ihm genügend Schatten, um sich für den Augenblick zu verstecken. In der Mitte des Raumes schluckten die Tentakel noch immer gierig die Flüssigkeit, die aus der verletzten Vene floss.
Wo ist er?, fragte sich Boba. Er rieb sich das Bein. Der Schmerz ließ bereits nach. Es war nur ein oberflächlicher Treffer gewesen. »Ich muss ihn finden.«
Boba sah sich überall nach Wat Tambor um. Doch der Anführer der Techno-Union war außer Sicht, verborgen hinter dem pulsierenden Nervenzentrum.
Aber Boba konnte ihn hören. Er redete mit jemandem, aber mit wem? Etwa mit Nuri?
Ich hätte den Clawditen umbringen sollen!, dachte Boba wütend. Jetzt hat er mich wieder verraten! Er schob sich vorsichtig aus dem schützenden Schatten.
In einer Hand hielt er seinen Blaster. Die andere ruhte auf dem Gürtel. Sie war bereit jede notwendige Waffe zu ziehen.
Doch als Boba aufsah, wurde ihm klar, dass er sie alle brauchen würde. Denn soeben kam die Furcht erregendste, übelste Gestalt, die er jemals zu Gesicht bekommen hatte.
Ihr Kopf berührte beinahe die Decke. Es war ein Kopf, der aus ineinander greifenden Bändern einer Legierung bestand, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Eine helle Mönchskutte bedeckte den Körper. Und durch die Falten sah Boba die wahre Gestalt des Ankömmlings: glänzende metallische Gliedmaßen, sechsfingrige Hände, die wie Roboter-Klauen aussahen. Als das Wesen suchend den Kopf drehte, sah Boba seine Augen. Es waren goldfarbene Reptilien-Augen mit schwarzen Pupillen in blutroten Höhlen. Selbst die Tentakel von Mazariyan schienen das Böse in diesem Wesen zu spüren. Sie zogen sich in das Herz zurück wie eine Fleisch fressende Schnecke, die abwartete.
Boba gefror das Blut in den Adern. Und plötzlich war ihm mit einer furchtbaren Gewissheit klar, dass er hier der gefährlichsten und tödlichsten Bedrohung gegenüberstand, die er jemals gesehen hatte.
Dem Furcht erregenden General der Droiden-Armee.
Grievous!
Kapitel 23
Bobas Mund wurde trocken. Grievous wurde von zwei Droiden-Bodyguards flankiert, die beinahe so groß waren wie der General. Ihre Augen waren groß, rund und purpurrot. Sie scannten methodisch mit rotierenden Köpfen den Raum ab.
Sie würden Boba jeden Moment sehen!
Und was jetzt?, dachte er. Seine freie Hand zuckte an seinen Gürtel. Die Energie des Blasters würde nur Mazariyan füttern Und sein Vibro-Dolch konnte gegen einen Droiden nichts ausrichten.
Doch plötzlich spürte er noch etwas anderes. Ein kleines, kompaktes Objekt, das an seinem Gürtel befestigt war.
Ygabbas Holoshroud.
Ja! Boba richtete sich etwas auf und spähte hinter dem Haufen hervor.
Grievous' Bodyguards hatten sich getrennt und suchten jetzt den Raum nach dem Eindringling ab. Grievous stand bedrohlich mitten im Raum neben dem Herz und wartete ab. Wat Tambor stand neben einem Monitor und tippte geschäftig etwas ein.
Grievous hat mich noch nicht gesehen, dachte Boba. Er weiß nicht, wie ich aussehe oder wer ich bin.
Boba hatte keine Ahnung, welches Bild Ygabba in den Holoshroud gescannt hatte. Doch jetzt hieß es: dies oder nichts.
Das ist meine beste Chance, lange genug zu leben, um dir zu danken, Ygabba, dachte Boba. Hoffentlich
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