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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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erinnerte, schon ein paarmal nachgefragt. Er redete so süß, ein so gut aussehender Mann sollte eigentlich nicht solche Worte voll glühender Schönheit aussprechen.
    »Oh, mir geht’s einfach prääächtig«, erwiderte sie und grinste ihn an.
    Sie nippte an ihrer Margarita und versuchte, sich auf den Hühnerfuß zu konzentrieren und darüber nachzudenken, was sie wohl unternehmen müsste, jetzt, wo er gestreift war, versuchte, sich zu erinnern … an irgendetwas.
    Brand hielt ihr einen Teller mit Essen hin. Er reichte ihr eigentlich ständig Teller mit lauter feinen Sachen. Gestern Abend das Abendessen, dann heute Morgen das Frühstück und, ach du liebe Güte, war denn etwa schon Mittagessenszeit? Ihr Glas war leer. Wie um alles in der Welt war das denn passiert?
    »Monique, zu diesem wunderbaren Mann … ich meine, zu diesem Essen brauch ich noch ein Gläschen«, meinte Ce Ce und stellte fest, dass Brand-Brett-Briggs schon wieder strahlte.
    Oh ja, Ce Ce mochte Football inzwischen richtig gern.
    Zu viel, zu viel, zu viel, brabbelte ihr Hirn. Trevor hielt sie fest an der Hand, seine Finger mit ihren verschränkt, und führte sie aus dem Konferenzraum. Bobbie Fayes Herz schlug so heftig, dass es sie nicht gewundert hätte, wenn sie damit ein Erdbeben ausgelöst hätte, und ihr wilder Pulsschlag übertrug sich auf Trevor, der sie durch den Flur zog, vorbei an bewaffneten Beamten, die Wache schoben, und einigen SWAT -Team-Mitgliedern, die in der Lobby herumlungerten.
    Das Videobild von Nina, die hinter Sean saß, tauchte wieder in ihrem Kopf auf, und ihr Herz verkrampfte sich schmerzhaft, denn das konnte einfach alles nicht wahr sein .
    Und die einzige Person, von der sie sich Trost erhoffte, hatte ihr wahres Gesicht vor ihr verborgen und ihr nicht die Wahrheit erzählt. Wie zur Hölle sollte eine echte Beziehung ohne Vertrauen funktionieren?
    Dieser Gedanke – diese scharfe Scherbe aus fehlendem Vertrauen, die sich in ihr Herz bohrte – genügte, dass sie sich vornüberbeugen musste, weil ihr ganzer Leib von Schmerzen überflutet wurde. Sie rang nach Luft und versuchte trotz ihres verkrampften, schmerzenden Brustkorbs Sauerstoff in ihre Lungen zu zwingen. Trevor kauerte sich zu ihr auf den Boden der Lobby. Er sagte kein Wort, sah sie nur an und hielt ihre Hand. Er hockte nah genug neben ihr, doch er verzichtete darauf, ihre Arme zu streicheln, ihre Schultern zu massieren oder mit seinen Lippen über ihre Stirn zu streichen. Sein Gesicht war ausdruckslos und seine Augen von unterdrücktem Zorn erfüllt. Er wisperte ihr keinen Trost zu, bot nicht mal an, ihr alles zu erklären. Er hätte genau so gut am anderen Ende des blöden Universums sein können.
    Sie zwang sich, zu atmen. Es roch nach Bagels und Sirup von dem Brunch, der vorhin auf der gegenüberliegenden Seite der Lobby serviert worden war. Sie schloss die Augen, um Trevors Miene nicht sehen zu müssen. Dass Cam und Riles still blieben und sich nicht aufspielten, weil sie sowieso nie daran geglaubt hatten, dass das mit ihr und Trevor funktionieren könnte, überraschte sie sehr, denn genau jetzt wäre der ideale Augenblick gewesen, um sich stolz wie ein Pfau vor ihr aufzubauen und die »Ich hab’s doch gleich gesagt«-Nummer abzuziehen. Cam hätte sogar noch betonen können, dass sie diesen Mann, dem sie eigentlich die Ehe versprochen hatte, überhaupt nicht wirklich kannte, und Riles freudestrahlend all die Frauen aufmarschieren lassen, die er für Trevor passend befand. Eigentlich konnte sie sich ein T-Shirt mit der Aufschrift »Die Apokalypse ist jetzt da« bedrucken lassen, das sie dann jedes Mal anziehen konnte, wenn sie jemand Neues kennenlernte, damit derjenige vorgewarnt wäre.
    Doch am meisten traf Bobbie Faye, dass Trevor absolut kein Vertrauen in sie hatte. Nina war also eine verdeckte Ermittlerin. Ihre beste und für einige Jahre auch einzige Freundin hatte ein gefährliches Doppelleben geführt und befand sich nun gefesselt in den Händen des Monsters.
    Zorn pulsierte Bobbie Faye durch alle Glieder, lebendige, kribbelnde, beißende, stechende Wut .
    Verrat.
    Sie hatte an Trevor geglaubt. Und Nina. Sie hatte sich darauf verlassen, diese beiden Menschen, die sie auf der Welt am liebsten hatte, zu kennen.
    Zumindest hatte sie das gedacht. Sie hatte in sie mehr Vertrauen gesetzt als in die Tatsache, dass die Erdanziehungskraft sie jeden Tag aufs Neue am Boden halten würde. Doch nun musste sie erfahren, dass es so viele Dinge gab, von denen sie

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